Uta SchlotfeldUta Schlotfeld
Partnerschaftliche Beschaffungsmodelle

Alternative Beschaffungsmodelle für Kommunen

Ob öffentliche oder private Partner - wir finanzieren seit Ende der 90er Jahre ÖPP, ÖÖP und Contracting-Vorhaben für die Kommunalwirtschaft.

Partnerschaftsmodelle – eine Chance für kommunale Investitionen

Sie möchten in Ihrer Kommune oder in Ihrem Landkreis in die öffentliche Infrastruktur investieren und denken über wirtschaftliche Alternativen zur konventionellen Eigenrealisierung nach? Profitieren Sie von unserer Erfahrung und Expertise.

Unsere Spezialisten für Öffentlich-Private Partnerschaften, Öffentlich-Öffentliche Partnerschaften sowie Contracting erarbeiten mit Ihnen ganzheitliche Konzepte. In diese binden wir auch projektbezogene Fördermittel sowie zinsgünstige Finanzierungsmittel der nationalen und internationalen Förderbanken wie der Europäischen Investitionsbank (EIB) sowie der Landesförderinstitute ein.

Seit Ende der 90er Jahre haben wir mehr als 200 ÖPP-/ Partnerschaftsmodelle für Schulen, Kitas, Sportanlagen und Verwaltungsgebäude als Finanzierungspartner begleitet.

Von PPP zu Contracting: die Modelle im Überblick

  • Die Öffentlich-Private Partnerschaft (ÖPP oder auch PPP) ist die langfristige, vertraglich geregelte Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft. Typische Anwendungsfelder sind Neubau und Sanierung von Schulen, Kitas und anderen Bildungseinrichtungen, von Freizeit-, Sport- und Kulturstätten, aber auch von Verwaltungsgebäuden, Gesundheitsimmobilien sowie Straßen.

  • Die Öffentlich-Öffentliche Partnerschaft (ÖÖP) ist die langfristige, vertraglich geregelte Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und privatwirtschaftlich organisierten Töchtern der öffentlichen Hand wie beispielsweise Wohnungsgesellschaften, Stadtentwicklungsgesellschaften oder Stadtwerken. ÖÖPs kommen in den Bereichen von klassischen ÖPPs/PPPs zum Einsatz sowie in den Schwerpunktfeldern der beteiligten Gesellschaften.

  • Contracting ist ein vertraglich vereinbartes Modell zur Erbringung von Energiedienstleistungen. Hierbei übernimmt ein externer Dienstleister (Contractor) die Planung, Finanzierung, Errichtung bzw. Modernisierung sowie den Betrieb und die Instandhaltung von Energieanlagen. Etabliert sind Energiespar-Contracting und Energieliefer-Contracting.

Die Risikoverteilung bei alternativen Beschaffungsmodellen

Grundsätzlich trägt die jeweiligen Risiken stets der Vertragspartner, der sie am besten managen und steuern kann.

So übernimmt beispielsweise der private Partner die umfassende Verantwortung für Planung, Bau, Finanzierung, Gebäudebetrieb und gegebenenfalls Verwertung einer Immobilie. Die originäre Aufgabenverantwortung für die Daseinsvorsorge verbleibt beim öffentlichen Auftraggeber, der sich durch das Partnerschaftsprojekt stärker auf seine Kernaufgaben konzentrieren kann.

Effiziente Ressourcen-Nutzung: der Lebenszyklusansatz

Das übergeordnete Ziel von Partnerschaftsmodellen ist es, öffentliche Aufgaben durch die möglichst wirtschaftliche Nutzung der vorhandenen Ressourcen effizient zu erfüllen. Erst ab Abnahme des Objektes oder der erbrachten Leistungen ergibt sich eine Zahlungsverpflichtung der Kommune.

Bei jedem Projekt betrachten die Partner dessen Kosten über die gesamte Nutzungsdauer hinweg und machen alle Aufwendungen für das Vorhaben vor Baubeginn transparent. In diese Lebenszyklusbetrachtung fließen auch die Kosten für den zukünftigen Betrieb und die Instandhaltung ein. Durch diesen Ansatz entsteht ein nachhaltig kostengünstiges Bewirtschaftungskonzept, das auch nach 10, 20 oder 30 Jahren noch funktioniert. Die vorhandenen Mittel werden so effizient wie möglich eingesetzt, was im Interesse aller Steuerzahler ist. Es entsteht eine langfristig qualitativ hochwertige Infrastruktur.

Nutzen Sie die Vorteile der alternativen Beschaffungsmodelle:

  • Hohe Termin- und Kostensicherheit

  • Kostentransparenz vor Baubeginn über die gesamte Projektlaufzeit

  • Effizienzgewinne durch den Lebenszyklusansatz

  • Entlastung von Verwaltungskapazitäten

  • Kostengünstige Finanzierung durch die Einbindung zinsgünstiger Finanzierungsmittel z. B. der EIB

  • Optimierte Risikoverteilung zwischen öffentlicher Hand und privatem Partner

  • Transfer von Know-how

Nehmen Sie Kontakt auf

Unsere Spezialisten für Partnerschaftsmodelle haben langjährige Erfahrung bei der Finanzierung von ÖPP, ÖÖP und Contracting. Wir entwickeln gern ein individuelles Konzept für Ihren konkreten Bedarf und die spezifische Ausgangslage Ihrer Kommune. Vereinbaren Sie einen persönlichen Gesprächstermin und lassen Sie sich beraten!

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Unsere Erfolgsgeschichte aus Wittenberg

Mit einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft konnte der Landkreis Wittenberg seine Aufgaben unter einem Dach zentralisieren. Gegenüber einer konventionellen Eigenlösung konnten die Kosten um 30 Prozent gesenkt werden.

„Das neue Kreishaus mit allen Ämtern unter einem Dach hat sich für uns mehr als bezahlt gemacht“, sagte Jürgen Dannenberg rückblickend. Als damaliger Landrat des Landkreises Wittenberg war er der Chef der Verwaltung. „Mit dem Umzug konnten wir viele Ressourcen einsparen, die vorher für die vielen Wege zwischen den einzelnen Standorten drauf gingen.“

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Wissenswertes

Fakten, Meinungen und Neuigkeiten: Hier finden Sie Expertentipps, Beiträge aus Fachmagazinen und interessante Kolumnen rund um alternative Beschaffungsmodelle der kommunalen Wirtschaft.

  • Interview: Infrastrukturbeschaffung und ÖPP

    Laut der DKB-Spezialistin für ÖPP, Claudia Eckstein, haben diese zu Unrecht immer noch nicht den allerbesten Ruf. Die Liste erfolgreicher ÖPP sei bedeutend länger, als die der gar nicht oder schlecht realisierten. Mehr als 200 realisierte Projekte in einem Gesamtvolumen von 1,6 Milliarden Euro allein durch die DKB zeigen, was möglich ist.

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  • Ein gelungenes Gemeinschaftsprojekt

    Der Bericht in Bauen Wohnen Freizeit über den Neubau an der Thüringer Gemeinschaftsschule Bürgel: Mit viel Ausdauer haben zahlreichende Beteiligte das Vorhaben begleitet.

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  • Gebrüder-Grimm-Campus - ein Erfolg

    Das Magazin Bauen Wohnen Freizeit schreibt über den Neubau des Campus der Gebrüder-Grimm-Grundschule in Hoppegarten.

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Experteninterview: „Gelebte Partnerschaft zwischen öffentlichen und privaten Auftraggebern“

Öffentliche Bauvorhaben verzögern sich häufig und gestalten sich teurer als geplant. Wie werden Planung, Management und Durchführung öffentlicher Bauprojekte besser und vor allem effizienter? Partnerschaftsmodelle können eine Antwort sein. Unsere Experten für partnerschaftliche Vorhaben wie ÖPP erläutern die Vorteile und wie die Aufgabenverteilung der Partner konkret aussieht.

Was sind die Erfolgsfaktoren von Partnerschaftsmodellen im Vergleich zur herkömmlichen Beschaffung?

Martin Esch: Viele Vorteile liegen vor dem eigentlichen Baubeginn. Die Beteiligten bereiten das Projekt mit Blick auf den gesamten Lebenszyklus der Immobilie intensiv vor. Sie beziehen die Baukompetenz frühzeitig in die Planung ein und definieren eindeutig das Bausoll, um teure Umplanungen während der Bauphase zu vermeiden und Preissicherheit zu erlangen, dabei sind Verhandlungsverfahren Vergabepraxis. Der spätere Bauprozess wird durch die Nutzung partnerschaftlicher Vertragselemente optimiert. So legen die Beteiligten unter anderem fest, wie sie mit Konflikten auf der Baustelle umgehen.

Gibt es Vorhaben, für die Partnerschaftsmodelle generell nicht in Frage kommen?

Claudia Eckstein: Nein, grundsätzlich sind alternative Beschaffungsmodelle wie ÖPP in allen Bereichen der öffentlichen Infrastruktur denkbar. Konzeptionelle oder betriebsindizierte Defizite, wie beispielsweise rückläufige Nutzerzahlen, kann aber auch ein Partnerschaftsmodell nicht lösen. Der überwiegende Teil der Projekte wird auf kommunaler Ebene realisiert. Neben Neubau und Sanierung im Hochbaubereich fallen auch Contracting-Vorhaben unter die Partnerschaftsmodelle. Beim Energiespar-Contracting werden Bestandsobjekte von einem externen Dienstleister energetisch optimiert. In der Folge sinken der Energieverbrauch und damit die Kosten sowie der Ausstoß von schädlichen Treibhausgasen. Der Clou: Die Investition trägt sich dabei vollständig aus den eingesparten Energiekosten und die Kommune muss keine Haushaltsmittel einsetzen. Anwendungsbereich ist auch hier der gesamte Gebäudebestand der öffentlichen Hand, von der Schule über das Museum oder Krankenhaus bis hin zum Rathaus.

Ist ein Partnerschaftsmodell quasi die Privatisierung von öffentlichen Aufgaben?

Frank Siegfried: Nein, keinesfalls! Die hoheitlichen Aufgaben der öffentlichen Hand verbleiben selbstverständlich dort, ebenso die Bedarfsplanungen für die Nutzungen der Gebäude. Wesentliches Merkmal von ÖPP ist die gelebte Partnerschaft zwischen privaten und öffentlichen Auftraggebern. Motto: „Jeder macht das, was er am besten kann.“ In vielen Bereichen der öffentlichen Verwaltung ist dies bereits Normalität, zum Beispiel bei der Bewirtschaftung von Gebäuden oder beim Betrieb von Kitas.

Die Kompetenz zur Erfüllung der öffentliche Aufgaben liegt bei der öffentlichen Verwaltung. Bei Inhabermodellen (mehrheitlich genutztes Vertragsmodell) verbleibt das Objekt zu jeder Zeit im Eigentum der öffentlichen Hand. Auf die Errichtung eines öffentlich genutzten Gebäudes ist jedoch die Bauwirtschaft spezialisiert, die das Know-how vorhält, entsprechende Erfahrung sowie Routinen entwickelt hat. In Verbindung mit Planung, Bewirtschaftung und Finanzierung sowie vorgegebenen Fristen und Budgets entsteht beim ÖPP ein Komplettpaket mit einem einzigen vertraglichen Ansprechpartner. Das schätzen viele Kommunen aufgrund ihrer knappen Ressourcen, denn die Einzelgewerkvergabe für ein Bauprojekt können immer weniger öffentliche Verwaltungen personell leisten.

Interview mit Martin Esch, Claudia Eckstein und Frank Siegfried, DKB-Experten für ÖPP