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Eine Frau tanzt ausgelassen durch ein Feld bei Sommerwetter.

Altersvorsorge ab 50: mit diesen 3 Schritten bist du gewappnet

Ab 50 stehen dir für deine Altersvorsorge viele Wege offen. Lies hier, welche Möglichkeiten du hast und wie du den Einstieg am besten findest.

Juni 2025
Das Wichtigste in Kürze:
  • Mit 50 kannst du gezielt fürs Alter vorsorgen – der erste Schritt ist, jetzt damit zu beginnen.

  • Für deine Strategie ist entscheidend, wie groß deine Rentenlücke ausfällt und wie viel Zeit dir bis zum Renteneintritt bleibt.

  • Die beste Altersvorsorge ab 50 ist individuell, besteht aber oft aus einer Kombination aus Sparplan, Vermögensaufbau und sicherheitsorientierten Bausteinen.

  • Welche Strategie für dich sinnvoll ist, hängt von deiner persönlichen Lebenssituation, deinem Gehalt und deinem Risikoprofil ab.

  • Für eine sinnvolle Altersvorsorge ab 50 oder gar 60 kannst du in 3 Schritten vorgehen: Klarheit schaffen, Lücke berechnen, Strategie entwickeln.

Mit 50 scheint der Ruhestand plötzlich nicht mehr ganz so weit weg zu sein. Die Kinder sind vielleicht schon aus dem Haus und das Gehalt ist stabil – trotzdem fehlt oft der Plan für die Zeit danach. Viele Menschen, die ihre Altersvorsorge erst mit 50 beginnen, fragen sich: Ist das zu spät? Nicht unbedingt, denn wenn du heute handelst, kannst du noch viel erreichen – ob mit einem ETF-Sparplan, einer Rentenversicherung oder gezieltem Vermögensaufbau. In diesem Ratgeber zeigen wir dir, wie du deine Altersvorsorge in drei Schritten angehst: Du erkennst deine Rentenlücke, berechnest deinen Bedarf und entwickelst die für dich beste Altersvorsorge als Späteinsteiger.

Schritt 1 bei der Altersvorsorge ab 50: Schaffe Klarheit

Bevor du einen konkreten Plan für deinen Vermögensaufbau mit 50 erstellen kannst, brauchst du vor allem eines: einen klaren Überblick über deine aktuelle Situation. Denn du kannst erst planen, wenn du weißt, wo du momentan stehst.
Eine gründliche Bestandsaufnahme ist deshalb der erste Schritt auf deinem Weg. Sie bildet die Grundlage, um im zweiten Schritt deine Rentenlücke realistisch zu berechnen. Werfen wir also einen Blick auf deinen Ist-Zustand.
Wo stehst du heute finanziell?
Die ersten Fragen, die du beantworten solltest: Wie viel Geld steht dir monatlich zur Verfügung? Was bleibt übrig, wenn du deine Fixkosten abziehst? Hast du bereits Rücklagen gebildet?
Notiere dir für die Bestandsaufnahme in einer Liste diese Zahlen:
Checkliste
  • Dein aktuelles Einkommen: Dazu zählt dein Gehalt. Notiere, sofern zutreffend, auch Mieteinnahmen, einen Nebenerwerb und alles, woran du Geld verdienst.

  • Deine laufenden Ausgaben: Darunter fallen die Miete, Versicherungen und Lebenshaltungskosten, aber auch Beiträge zur Altersvorsorge und monatliche Sparraten.

  • Dein vorhandenes Vermögen: Denk hier an Sparkonten, Tagesgeldkonten, Depots und Immobilien.

  • Deine bestehenden Verbindlichkeiten oder Kredite:

    Falls du Schulden hast, notiere auch diese.

Jetzt weißt du, was du für deine Finanzplanung und Altersvorsorge monatlich sparen oder investieren kannst.
Welche Vorsorge hast du bereits getroffen?
Neben deinem frei verfügbaren Vermögen spielt auch die bisher aufgebaute Vorsorge eine wichtige Rolle. Denn sie zeigt dir, wie viel Rente du nach heutigem Stand erhalten wirst – und wie viel Vermögen du mit 50 noch aufbauen musst, um deine Rentenlücke zu schließen.
Prüfe und notiere also als Nächstes:
Checkliste
  • Deine gesetzliche Rente: Einmal im Jahr bekommst du einen Brief der Deutschen Rentenversicherung mit deiner Renteninformation. Daraus geht hervor, mit welchem Betrag du im Alter nach aktuellem Stand rechnen kannst.

  • Deine betriebliche Altersvorsorge: Hast du über deinen Arbeitgeber vorgesorgt? Gibt es eine Direktversicherung oder eine Pensionszusage? Mit wie viel Geld kannst du hier als Rentner*in rechnen?

  • Deine private Vorsorge: Dazu gehören private Rentenversicherungen, Kapitallebensversicherungen oder Riester-Verträge. Auch ein Fonds- oder ETF-Sparplan zählt – sofern er zur Altersvorsorge gedacht ist.

Nimm dir die Zeit, alte Verträge durchzugehen und alle Zahlen sauber zu notieren. So vermeidest du, dass du vorhandene Bausteine übersiehst oder doppelt planst.
Was sind deine Ziele für den Ruhestand?
Genauso wichtig wie dein Ist-Zustand ist die Frage: Wo willst du hin? Deine persönlichen Ziele entscheiden darüber, mit welcher Strategie du deine Rente ab 50 noch aufbessern kannst und wie viel Kapital du aufbauen solltest.
Notiere dir dazu die Antworten auf folgende Fragen:
Checkliste
  • Wann möchtest du in Rente gehen? Zum Regelrentenalter, früher oder später? So findest du heraus, wie viele Jahre du noch sparen kannst.

  • Wie möchtest du im Ruhestand leben?

    Willst du reisen, dich neu orientieren, dein Zuhause renovieren?

  • Über wie viel Geld möchtest du verfügen?

    Die Faustregel lautet: Du brauchst etwa 80 bis 85 Prozent deines gewohnten Einkommens, um deinen Lebensstandard halten zu können. Das liegt daran, dass im Alter deine Altersvorsorge als laufender Kostenpunkt wegfällt.

Je konkreter deine Vorstellungen sind, desto klarer kannst du planen. Und keine Sorge: Es geht nicht darum, jedes Detail zu kennen. Stattdessen geht es darum, Weichen zu stellen, die zu deinem Leben passen.

Schritt 2 zur Rentenvorsorge ab 50: Berechne deine Rentenlücke

Die Rentenlücke ist die Differenz zwischen dem, was du im Ruhestand zum Leben brauchst, und dem, was du voraussichtlich aus der gesetzlichen Rente bekommst. Für Frauen fällt die Rentenlücke statistisch gesehen höher aus als für Männer – weswegen gezielte Altersvorsorge für Frauen besonders wichtig ist. Im zweiten Schritt berechnest du deine individuelle Lücke. So weißt du, was dir später fehlt und wie viel du heute sparen solltest.
Wie du deine Rentenlücke berechnest
Die Rechnung ist einfacher, als du vielleicht denkst: Ziehe deine erwarteten monatlichen Einnahmen im Ruhestand von dem Betrag ab, den du monatlich zum Leben brauchst. Wenn du im ersten Schritt deine Daten sauber notiert hast, ist die Berechnung simpel.
Ein Beispiel:

Du möchtest ab Rentenbeginn monatlich etwa 2500 Euro netto zur Verfügung haben. Aus deinen bestehenden Vorsorgebausteinen – z. B. Rentenkasse, betriebliche Altersvorsorge und einer privaten Rentenversicherung – erhältst du monatlich etwa 1700 Euro. Die Differenz beträgt also 800 Euro: Das ist deine monatliche Rentenlücke.

Multiplizierst du diese Lücke mit der Anzahl der Ruhestandsmonate, ergibt sich der Betrag, den du in Summe absichern oder aufbauen solltest. Gehen wir von 20 Jahren Rente aus – das sind 240 Monate. In diesem Fall brauchst du 192.000 Euro (240 Monate x 800 Euro).

Natürlich musst du dabei weitere Faktoren berücksichtigen. Du kannst z. B. deine laufenden Kosten senken, um deine Rentenlücke zu verkleinern. Andersherum kann deine Rentenlücke größer ausfallen, wenn du früher in Rente gehen willst und nicht die Regelrente erhältst.
Diese Zahlen erschrecken dich jetzt vielleicht. Doch nur, wenn du deine Situation glasklar vor dir siehst, kannst du die für dich beste Altersvorsorge ab 50, 55 oder 60 planen.

Schritt 3 zur besten Altersvorsorge ab 50: Entwickle eine Strategie

Du hast deine Rentenlücke berechnet. Nun geht es um die passende Strategie für den Vermögensaufbau mit 50, um deine Rentenzahlungen weiter aufzubessern. Wichtig: Es gibt keine Lösung von der Stange. Entscheidend sind unter anderem dein Anlagehorizont, dein Risikoprofil, dein Einkommen und die Frage, wie flexibel du bleiben möchtest. Hier findest du Anlagemöglichkeiten, die viele Menschen ab 50 für ihre Altersvorsorge nutzen.
Rentenvorsorge ab 50 mit einem ETF-Sparplan
Ein ETF-Sparplan basiert auf börsengehandelten Indexfonds (ETFs), die einen Marktindex nachbilden – etwa den MSCI World oder den DAX. Sie gelten als günstige Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen, da sie breit gestreut sind und ohne aktives Fondsmanagement auskommen. Aber: ETF-Sparpläne unterliegen wegen der Kursschwankungen einem gewissen Risiko, weshalb ein mittel- bis langfristiger Anlagehorizont sinnvoll ist. Für kurzfristige Liquidität sind sie eher ungeeignet.
Altersvorsorge als Späteinsteiger*in mit einem Fondssparplan
Im Unterschied zu ETFs steuern Fondsmanager*innen klassische Investmentfonds aktiv. Fondsmanager*innen sind Anlageprofis – sie entscheiden, in welche Aktien, Anleihen oder andere Werte sie für dich investieren.
Das aktive Management kostet in der Regel mehr als ein passiver ETF. Dafür bieten Fonds teilweise spezielle Strategien, etwa Nachhaltigkeitsfokus oder Risikostreuung durch flexible Umschichtungen. Wie bei ETFs gilt auch hier: Die Kapitalanlage unterliegt Schwankungen und damit einem Risiko. Einen Fondssparplan kannst du als Baustein einer langfristigen Strategie nutzen. Hier findest du mehr Infos dazu, ob ein ETF oder Fonds sinnvoller ist.
Rente aufbessern ab 50 mit einer privaten Rentenversicherung
Private Rentenversicherungen zählen zu den klassischen Altersvorsorgeprodukten in Deutschland. Sie bieten in der Regel planbare monatliche Auszahlungen ab dem vereinbarten Rentenalter. Die Höhe hängt von der Vertragsgestaltung und der Laufzeit ab.
Es gibt zwei Hauptvarianten:
  • Klassisch verzinste Verträge, die auf Sicherheit setzen,

  • Fondsgebundene Verträge, die höhere Renditechancen bieten – aber auch mehr Risiko.

Ohne staatliche Förderung sind private Rentenversicherungen oft weniger attraktiv als ETF-Sparpläne und Festgeld – vor allem wegen der geringeren Rendite und eingeschränkten Flexibilität. Eine Riester- oder Rürup-Förderung kann diese Verträge aber lohnenswert machen. Hierbei handelt es sich um staatlich geförderte Varianten der privaten Rentenversicherung:
Was kann sich für wen lohnen?

Die Riester-Rente kann sich für dich lohnen, wenn du angestellt bist und in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlst. Wenn du für deine Altersvorsorge regelmäßig einen Riester-Vertrag besparst, unterstützt dich der Staat dabei mit Zulagen. Hast du Kinder, bekommst du zusätzliche Förderungen. Deine Einzahlungen kannst du außerdem von der Steuer absetzen.

Die Rürup-Rente richtet sich vor allem an Selbstständige oder Menschen mit hohem Einkommen. Du zahlst regelmäßig in den Vertrag ein und kannst dafür einen großen Teil deiner Beiträge von der Steuer absetzen. Das kann sich besonders lohnen, wenn du ein großes Einkommen versteuern musst. Dein Geld bleibt bis zum Rentenbeginn gebunden, dafür bekommst du lebenslang eine monatliche Rente.

Sinnvolle Altersvorsorge ab 60: Tages- und Festgeldkonten
Tages- und Festgeldkonten zählen zu den sichersten Anlageformen, da sie in der Regel durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt sind. Deine Bank verzinst sie fest oder variabel. Du kannst sie vor allem nutzen, um kurzfristige Rücklagen aufzubauen oder das Risiko anderer Anlagen auszugleichen.
Die Zinsen sind in den vergangenen Jahren zwar wieder gestiegen, liegen aber meist unter der Inflationsrate. Tages- und Festgeld sind deshalb kein Ersatz für langfristigen Vermögensaufbau, aber ein sinnvoller Bestandteil für Stabilität und Liquidität innerhalb einer Vorsorgestrategie.
Mit Immobilien dein Vermögen ab 50 aufbauen
Immobilien spielen bei der Altersvorsorge eine besondere Rolle – sowohl zur Eigennutzung als auch als Kapitalanlage. Wer im Ruhestand mietfrei wohnen kann, spart laufende Ausgaben. Vermietete Objekte können dir regelmäßige Einnahmen bringen.
Allerdings ist der Einstieg in Immobilien mit einem hohen Kapital verbunden. Außerdem musst du deine Immobilie instand halten und verwalten – das kostet Zeit und Geld. Dein Kapital ist gebunden und nicht flexibel verfügbar. Deswegen kann eine Immobilie ein wertvoller Bestandteil der Altersvorsorge sein, aber kein Allheilmittel.
Fürs Alter vorsorgen mit Einzelaktien und anderen Investments
Der direkte Kauf von Einzelaktien, Anleihen oder Rohstoffen kann Chancen bieten, bedeutet aber auch ein erhöhtes Risiko. Solche Anlagen erfordern Marktkenntnis und die Bereitschaft, sich mit aktuellen Entwicklungen auseinanderzusetzen. Für die Altersvorsorge ab 50 sind diese Bausteine eher als Ergänzung geeignet – nicht als alleiniger Träger der Vorsorge.
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