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ETF oder Fonds: die wichtigsten Unterschiede

Wenn du dein Geld an der Börse anlegen möchtest, stößt du schnell auf die Begriffe ETF und Fonds. Beide Anlageformen ermöglichen es dir, langfristig Vermögen aufzubauen – doch sie funktionieren unterschiedlich. In diesem Artikel erfährst du die wesentlichen Unterschiede von aktiven Fonds und ETFs, welche Vor- und Nachteile beide Anlageformen haben und worauf du bei der Entscheidung achten solltest.

Juli 2025
Das Wichtigste in Kürze:
  • Ein Fonds ist wie ein großer Topf, in den viele Anleger ihr Geld einzahlen. Von diesem Geld kaufen sie z. B. Aktien, Anleihen oder Rohstoffe. Ein ETF ist ein passiver Fonds, der automatisch die Entwicklung eines bestimmten Marktes nachbildet. Beim aktiv gemanagten Fonds dagegen verwalten Finanzexpert*innen deine Anlage – diese Expert*innen nennt man Fondsmanager*innen.

  • ETFs sind für Einsteigende oft einfacher, da sie automatisiert sind. Außerdem kosten sie in der Regel weniger als aktive Fonds, weil du kein aktives Management bezahlen musst.

  • Dank der genauen Marktanalyse der Fondsmanager*innen können dir aktive Fonds höhere oder vergleichbare Renditen bringen. Gleichzeitig können die Manager*innen bei Kursschwankungen Maßnahmen ergreifen.

  • Beide Anlageformen haben Vor- und Nachteile: Die Entscheidung hängt von deinen persönlichen Zielen und deiner Risikobereitschaft ab.

  • Du musst dich nicht zwingend für eine Variante entscheiden – oft kann eine Kombination aus ETFs und aktiven Fonds sinnvoll sein.

Was ist der Unterschied zwischen ETFs und Fonds?

ETFs und aktiv gemanagte Fonds sind beides Investmentfonds. Der Unterschied liegt in der Art, wie sie das Geld investieren: ETFs sind passiv und funktionieren weitgehend automatisiert, während Fondsmanager*innen die aktiv gemanagten Fonds verwalten. Damit du das besser einordnen kannst, schauen wir uns jetzt beide Formen im Detail an.

Was ist ein ETF?

ETF steht für „Exchange Traded Fund“ – auf Deutsch: börsengehandelter Indexfonds. Stellt sich die Frage: Was ist ein Index? Ein Index fasst ausgewählte Anlageklassen wie Aktien, Rohstoffe oder Anleihen in einem virtuellen Korb zusammen und zeigt, wie sich ihr Gesamtwert entwickelt. Du hast vielleicht schon mal vom DAX oder dem MSCI World gehört – das sind bekannte Aktienindizes. Der DAX 40 bündelt die Aktien der 40 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland, der MSCI World umfasst Aktien von rund 1500 Unternehmen aus 20 Industrieländern.
Ein ETF bildet einen Index möglichst genau nach. Das heißt: Der ETF investiert in die gleichen Werte, die auch im Index enthalten sind – zum Beispiel alle 40 Aktien aus dem DAX. Dadurch entwickelt sich der ETF fast genauso wie der Index selbst: Steigen die Aktien im DAX, steigt auch der Wert des ETFs. Fällt der Index, fällt auch der ETF.
Diese Nachbildung ist überwiegend automatisiert und folgt festen Regeln. Ein Fondsmanagement überwacht den Prozess und stellt sicher, dass der ETF den Index korrekt nachbildet. Die Fondsmanager*innen wählen einzelne Titel aber nicht gezielt aus – deswegen sind die Verwaltungskosten eines ETFs deutlich niedriger als bei aktiv gemanagten Fonds.
Mit ETFs bist du sehr flexibel: Du kannst sie beliebig kaufen und verkaufen, genau wie Aktien. Dabei bleibt dir überlassen, ob du mit einem Sparplan regelmäßig investierst oder einmalig Anteile erwirbst. Du entscheidest, wann und wie viel du investierst.

Was ist ein Fonds?

Ein aktiv gemanagter Fonds folgt nicht einfach einem Index. Stattdessen analysieren die Fondsmanager*innen gezielt Unternehmen, Märkte und Entwicklungen. So können sie bei Kursschwankungen Risiken reduzieren und bei Chancen aktiv investieren. Das Ziel: Die Expert*innen wollen ein besseres Verhältnis zwischen Risiko und Ertrag erzielen – das nennt man auch Alpha.
Eine klassische Form der Fonds sind die Aktienfonds, die in Unternehmen investieren. Daneben gibt es aber auch Rentenfonds, Rohstofffonds und Mischfonds, die mehrere Anlageklassen kombinieren. Fonds zu bestimmten Themen können interessant sein, wenn du in einen besonderen Bereich investieren willst – etwa erneuerbare Energien oder Nachhaltigkeit. Gerade hier bieten aktive Fonds gegenüber ETFs viele Chancen: Als Anleger*in kannst du von der Analyse und dem tiefen Einblick der Fondsmanager*innen in Nischenmärkte profitieren.
Dafür kosten verwaltete Fonds für das Management in Regel mehr als ETFs. Ob sich das lohnt? Das hängt davon ab, wie erfolgreich die Fondsmanager*innen vorgehen.
Hier noch einmal die Unterschiede zwischen Fonds und ETF auf einen Blick:
ETFFonds
VerwaltungPassiv (folgt einem Index)Aktiv (Fondsmanagement entscheidet)
KostenGering (0,1 – 0,5 % p. a.)Höher (1,5 – 2 % p. a.)
HandelbarkeitBörsentäglich handelbarEinmal täglich handelbar
ZielIndex nachbildenBesseres Risiko-Rendite-Verhältnis erreichen
ETFs und aktiv gemanagte Fonds unterscheiden sich in wichtigen Punkten, die sich langfristig stark auf deine Rendite und dein Anlageergebnis auswirken. Kosten, Flexibilität, Risiko und Transparenz sind Faktoren, die du bei deiner Entscheidung berücksichtigen solltest.

Wie hoch sind die Kosten und Gebühren bei Aktienfonds oder ETFs?

Typischerweise liegen die Gebühren für ETFs zwischen 0,1 und 0,5 Prozent pro Jahr. Für aktive Fonds dagegen berechnen Fondsanbieter oft 1,5 bis 2 Prozent pro Jahr. Hinzu können Ausgabeaufschläge kommen, die du einmalig beim Kauf von Anteilen entrichten musst.
Das hört sich auf den ersten Blick vielleicht nach wenig an, langfristig machen die Gebühren aber einen großen Unterschied. Diese Beispielrechnung zeigt deutlich, welche Auswirkungen die Gebühren auf deine Rendite haben:
Beispielrechnung für den Kostenunterschied von ETFs zu Fonds
 ETFFonds
Rendite vor Kosten
5 %5 %
Kosten
0,25 %2 %
Rendite nach Kosten
4,75 %3 %
   
Endbetrag bei einer Anlage von 10.000 € für 30 Jahre
40.240 €
24.270 €
Differenz in €
 -15.970 €
Differenz in %
 -39,70 %
Einmal konkret gerechnet bedeutet das: Wenn du einmalig 10.000 Euro für 30 Jahre anlegst, ergibt sich allein aufgrund der Gebühren ein Unterschied von knapp 16.000 Euro. Dein Vermögen wächst bei niedrigeren Gebühren also deutlich stärker – obwohl beide Investments zunächst die gleiche Bruttorendite erzielen.

ETF vs. aktiv gemanagte Fonds: Wie hoch sind die Renditechancen?

ETFs schneiden immer fast genauso gut ab wie der Index, den sie nachbilden. Weil viele dieser Märkte langfristig wachsen, können auch ETFs stabile Renditechancen bieten. Du musst allerdings darauf vertrauen, dass sich der Index auf lange Sicht positiv entwickelt.
Und wie ist es bei den aktiv gemanagten Fonds? Tatsächlich gelingt es nur wenigen Fondsmanager*innen, den Markt dauerhaft zu schlagen. Und das insbesondere in liquiden Märkten wie in Europa oder Amerika.
Laut einer aktuellen Studie von Standard & Poor’s schaffen es etwa 90 Prozent der aktiv verwalteten Fonds nicht, über Zeiträume von über 10 Jahren eine bessere Rendite als ihr Vergleichsindex zu erzielen. ETFs bieten daher oft stabilere und verlässlichere Renditen zu niedrigeren Kosten.

Anlagerisiko: Gibt es einen großen Unterschied zwischen Fonds und ETF?

Mit beiden Anlageformen gehst du die grundsätzlichen Risiken des Kapitalmarkts ein. Kursschwankungen, Inflation und Krisen wirken sich auf ETFs und aktive Fonds gleichermaßen aus. Einen Unterschied gibt es aber doch:
  • Bei ETFs gibt es kein aktives Risikomanagement – wenn der Index fällt, fällt auch der ETF entsprechend.

  • Bei aktiv gemanagten Fonds hingegen können die Fondsmanager*innen in kritischen Phasen eingreifen und defensiver investieren. Das bietet die Chance, Verluste zu begrenzen. Ob das funktioniert, hängt von der Kompetenz und Reaktionsgeschwindigkeit der Fondsmanager*innen ab.

ETF oder Fonds: Welche Anlageform ist flexibler?

ETFs kannst du während der gesamten Öffnungszeit der Börsen kaufen und verkaufen. Die Kurse werden laufend während der Handelszeiten aktualisiert und entsprechen dem aktuellen Marktwert. Aktive Fonds dagegen kannst du meist nur einmal täglich handeln, und zwar direkt über die Fondsgesellschaft. Sie gibt einmal am Tag einen Rücknahmepreis bekannt, zu dem du deine Anteile verkaufen kannst. Wenn du also flexibel und kurzfristig handeln möchtest, sind ETFs meist die bessere Wahl.

Unterschied Aktienfonds und ETF: Wer gewinnt hinsichtlich Transparenz und Kontrolle?

Ein letzter großer Unterschied zwischen ETF und Fonds: ETFs bieten eine deutlich höhere Transparenz. Die exakte Zusammensetzung eines ETFs kannst du jederzeit einsehen. So weißt du immer genau, in welcher Gewichtung Wertpapiere enthalten sind.
Bei aktiv gemanagten Fonds hingegen erfährst du oft erst nachträglich, welche Wertpapiere im Portfolio enthalten sind. Fondsmanager*innen berichten in der Regel quartalsweise oder halbjährlich. Wenn du selbst genau wissen willst, in was du investierst, bieten ETFs somit einen klaren Vorteil.

Was könnte zu dir passen – ETFs oder Fonds?

Sowohl ETFs als auch aktive Fonds haben ihre Vor- und Nachteile – eine pauschale Empfehlung gibt es daher nicht. Stell dir deswegen einige Fragen, um eine informierte Entscheidung zu treffen.
Ein ETF könnte zu dir passen, wenn …
  • du langfristig und breit gestreut investieren willst, zum Beispiel für den Vermögensaufbau oder deine Altersvorsorge.

  • du niedrige laufende Kosten bevorzugst und deine Rendite nicht durch hohe Gebühren schmälern willst.

  • du wenig Aufwand haben möchtest und dein Geld einfach einem bestimmten Markt folgen soll.

  • du Wert auf maximale Transparenz legst und jederzeit wissen willst, was genau in deinem Investment steckt.

Ein aktiv gemanagter Fonds könnte zu dir passen, wenn …
  • du ein aktives Risikomanagement schätzt, bei dem Fondsmanager*innen in schwierigen Marktphasen reagieren.

  • du gezielt in spezielle Branchen, Regionen oder nachhaltige Themen investieren möchtest, für die es keinen sinnvollen und etablierten Index gibt.

  • du es in Ordnung findest, nicht permanent alle Details des Fondsportfolios zu kennen, und stattdessen auf das Know-how des Fondsmanagements vertraust.

Überlege dir genau, welches Ziel du mit deiner Anlagestrategie verfolgst. Möchtest du Sicherheit oder nimmst du bewusst Risiken in Kauf, um eventuell höhere Gewinne zu erzielen? Diese Entscheidung beeinflusst wesentlich, ob du als Privatanleger*in ETFs, aktive Fonds oder sogar eine Kombination aus beidem wählst. In unserem Artikel findest du weitere Informationen dazu, wie du den passenden ETF oder Aktienfonds findest.

Fonds oder ETF: Kannst du auch beide wählen?

Die gute Nachricht: Du musst dich gar nicht zwingend zwischen ETF-Portfolio und aktiv verwalteten Fonds entscheiden. Für viele Anleger*innen ist eine Investition in beide Anlageklassen sinnvoll. Du könntest beispielsweise einen kostengünstigen ETF als solide Basis für deine langfristige Altersvorsorge nutzen und parallel in aktiv gemanagte Fonds investieren, um spezielle Investmentideen oder Trends gezielt abzudecken.
Mit so einer gemischten Strategie vereinst du die Vorteile aus beiden Welten: zum einen niedrige Kosten und transparente Marktteilhabe durch ETFs, zum anderen gezielte Expertise eines Fondsmanagements, das zusätzliche Chancen eröffnen kann.
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