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In 6 Schritten zum passenden ETF oder Aktienfonds

Vielleicht hast du angesichts des niedrigen Zinsniveaus auch schon mal darüber nachgedacht, in einen ETF oder Aktienfonds zu investieren? Unsere Checkliste hilft dir herauszufinden, welches Anlageprodukt zu dir passt.

Mai 2021

Immer mehr Menschen investieren ihr Geld in Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierte ETFs . Wer jedoch selbst zum ersten Mal Geld an der Börse anlegen möchte, steht oft ratlos vor dem großen Produktangebot und der Vielzahl an Informationen. Klar ist: Die bisherige Wertentwicklung allein sagt nicht unbedingt etwas über die künftige Performance aus. Folgende Punkte unterstützen dich dabei, die wichtigen Kennzahlen zu identifizieren, diese richtig zu deuten und den passenden Fonds oder Exchange Traded Fund (ETF) zu finden.

Im Jahr 2020 haben 12,35 Millionen Menschen in Deutschland Anteilsscheine von Unternehmen und/oder Aktienfonds besessen. Das waren nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts (DAI) knapp 2,7 Millionen mehr als ein Jahr zuvor.

Aktien, Fonds und ETFs: das „Who is Who“ des Börsenhandels

Direkt in einzelne Aktientitel zu investieren, ist eine Möglichkeit. Dabei hängt dein Anlageerfolg aber stark von der Entwicklung der Unternehmen ab, auf die du gesetzt hast – was riskant ist. Deshalb solltest du Interesse haben, regelmäßig die Börse zu verfolgen, zumindest die Entwicklung der Unternehmen und Branchen, in die du investiert hast. Für Börsenneulinge können Fonds oder ETFs eine bessere Wahl sein.

Legst du in Aktienfonds an, kümmern sich Fondsmanager*innen um die Auswahl der Anlagetitel. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass das Risiko durch die unterschiedlichen Aktien im Fonds breit gestreut ist. Dadurch sind allerdings die Gewinnchancen niedriger. Und es fallen Gebühren für das Fondsmanagement an.

ETFs funktionieren dagegen ohne Fondsmanager*in, denn sie bilden die Wertentwicklung eines Börsenindex nach – zum Beispiel die des DAX oder MSCI World. Das bedeutet: Steigt der Index, steigt der Wert des ETFs. Bei einem fallenden Index sinkt auch der ETF-Kurs. Die Gebühren sind wegen des Verzichts auf ein Fondsmanagement niedriger.

Gut zu wissen

Risikostreuung und Managementgebühren sind wichtige erste Anhaltspunkte für deine Anlagestrategie.

Los geht’s: Schritt für Schritt zum passenden Fonds oder ETF

Um eine möglichst optimale Wahl zu treffen, kannst du dich an folgenden sechs Schritten orientieren.

1. Bestimme dein persönliches Anlageziel

Mach dir zunächst deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse klar: Welches Ziel verfolgst du mit deiner Investition? Wie lange möchtest du Geld anlegen? Ist dir Nachhaltigkeit bei deiner Anlage wichtig? Die zentrale Frage dabei ist, wie viel Risiko du eingehen willst, um Gewinne zu erzielen? Grundsätzlich können Risiken durch zwei Faktoren minimiert werden: die Dauer der Geldanlage und die Streuung. Dabei gilt: Je länger der Anlagehorizont, desto größer ist deine Chance, mögliche Verluste über die Zeit auszugleichen und Renditen zu erwirtschaften. Und eine breitgestreute Anlage über verschiedene Regionen und Branchen hinweg sichert dich gegen Kursverluste einzelner Werte ab.

Gut zu wissen

Die zentrale Frage ist: Wie viel Risiko willst du eingehen, um Gewinne zu erzielen?

2. Schränke die Auswahl geeigneter Fonds und ETFs ein

Als nächstes grenzt du die Palette an Anlageprodukten, die für dich infrage kommen, anhand folgender Kriterien weiter ein:

Fondsart

Aktienfonds und ETFs sind eine gute Wahl, wenn du dein Geld länger anlegen willst und bereit bist, für die im Vergleich zu Sparprodukten höheren Renditechancen ein gewisses Risiko einzugehen. Dieses kannst du entsprechend deines persönlichen Sicherheitsbedürfnisses über die Dauer und Streuung der Geldanlage beeinflussen. Neben Aktienfonds und ETFs gibt es noch weitere Fondsarten wie Immobilien- oder Rentenfonds. Einen Überblick über die verschiedenen Fondsarten findest du in diesem Finanzwissen-Artikel.

Fondszusammensetzung

Unter den aktiv gemanagten Fonds gibt es neben reinen Aktienfonds auch Mischfonds, die zum Beispiel Anleihen, Immobilien oder Rohstoffe enthalten. Gefahren riskanterer Anlageklassen werden innerhalb des Fonds durch weniger riskante Anlageklassen ausgeglichen. Damit sinken aber auch die Renditen. Und: Für das Fondsmanagement fallen Gebühren an.

Ausschüttungen

Sowohl bei Fonds als auch bei ETFs gibt es zwei Ausschüttungsarten: Entweder die Erträge werden direkt an die Anleger*innen weitergegeben, sodass du durch die Dividende regelmäßige Zusatzeinnahmen hast – ausschüttende Fonds. Oder sie werden direkt wieder investiert, wodurch du vom Zinseszins profitierst – thesaurierende Fonds. Seit 2018 fällt allerdings für thesaurierende Fonds eine steuerliche Vorabpauschale an. Viele ehemals thesaurierende Fonds sind deshalb heute ausschüttende. Um die ausgezahlten Erträge zum Vermögensaufbau zu nutzen, kannst du sie direkt wieder investieren.

Nachhaltigkeit

Nachhaltige Geldanlagen beziehen neben den ökonomischen Kriterien auch Aspekte wie Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung mit ein. Die meisten dieser Fonds arbeiten nach dem Ausschlussprinzip. Das heißt: Unternehmen oder Branchen, die festgelegte Nachhaltigkeitsstandards nicht erfüllen, sind tabu.

Gut zu wissen

Deine persönlichen Ziele und Präferenzen helfen dir einzugrenzen, welche Anlageprodukte infrage kommen.

Verantwortungsvoll investieren

Die DKB Nachhaltigkeitsfonds bieten Möglichkeiten für sinnvolle Investments, die auf Europa, Klimaschutz oder soziale Wirkung ausgerichtet sind.

3. Nutze die „wesentlichen Anlegerinformationen“

Jetzt geht‘s „ans Eingemachte“, denn du nimmst konkrete Anlageprodukte unter die Lupe. Dafür kannst du die Wertpapiersuche deiner Bank beziehungsweise deines Online-Brokers oder einen der unzähligen Fonds- oder ETF-Finder im Internet nutzen. Dort kannst du nach Anbieter und Produktname suchen oder du nutzt die Wertpapierkennnummer (WKN), wenn du bereits einen konkreten Fonds oder ETF im Blick hast. Zur ersten Beurteilung schaust du dir anschließend am besten die sogenannten „wesentlichen Anlegerinformationen“ (wAI) an – ein Informationsblatt, das es zu jedem Fonds und ETF gibt. Darin findest du wichtige Hinweise auf das Anlageziel und die Investmentpolitik des Fonds oder ETFs. Drei Kriterien sind besonders interessant:

Total Expense Ratio (TER)

Sie setzt die gesamten jährlich anfallenden Kosten eines Fonds ins Verhältnis zum Fondsvolumen. Berücksichtigt werden Verwaltungs- und Managementgebühren, Depotkosten, Kosten für den jährlichen Rechenschaftsbericht, Marketing- sowie sonstige Betriebskosten. Einige Ausgaben umfasst die TER jedoch nicht, darunter Transaktionskosten innerhalb des Fonds oder provisionsabhängige Gebühren. Obwohl die Kennzahl nicht alle Kosten erfasst, ist sie ein wichtiges Kriterium, weil sie für Vergleichbarkeit mit anderen Produkten sorgt. Beim Vergleich von Fonds ist zu beachten, dass sich Kostenunterschiede, die auf den ersten Blick marginal wirken, bei längeren Anlagezeiten summieren.

Risikoklasse

Jeder Fonds ist einer von sieben Risikoklassen zugeordnet. Sie leiten sich unter anderem aus der Volatilität in den vergangenen fünf Jahren ab. Die Volatilität gibt Auskunft über das Ausmaß und die Häufigkeit von Kursschwankungen. Ein Produkt der Klasse 1 deutet auf sehr geringe Kursschwankungen hin, eines der Klasse 7 auf sehr hohe. So siehst du auf einen Blick, wie riskant ein Fonds investiert.

Fondsvolumen/Fondsalter

Das Fondsvolumen gibt das Gesamtkapital des Fonds an. Expert*innen empfehlen, in Fonds mit einem Volumen von mindestens 50 Millionen Euro zu investieren, denn größere Fonds gelten als sicherer. Auch das Alter spielt eine Rolle, denn ältere Fonds verfügen über eine aussagekräftige Referenzliste bisher getätigter Investitionen, die bei deiner Beurteilung hilft.

Gut zu wissen

Mit Hilfe der wesentlichen Anlegerinformationen kannst du die Anlageprodukte in deiner Auswahlliste vergleichen.

4. Checke das Fondsportrait

Zu allen Fonds und ETFs gibt es neben den „wesentlichen Anlegerinformationen“ weiteres Informationsmaterial wie zum Beispiel das Fondsportrait. Darin findest du einige ergänzende Kriterien, die dir deine Entscheidung erleichtern können:

Fondswährung

In welcher Währung die Fondsanteile ausgezeichnet sind, spielt keine Rolle. Aber: Sobald ein Fonds auch in Aktien aus Ländern mit einer anderen Währung investiert, wirkt sich der Wechselkurs auf die Gesamtrendite aus.

Replikationsmethode

Bei ETFs gibt die Replikationsmethode Auskunft darüber, wie der Fonds versucht, seinen Benchmark-Index nachzubilden: Entweder er beinhaltet die Aktien des Index, den er abbildet (physische Nachbildung), oder er investiert in einen Korb aus beliebigen Aktien und tauscht dann die Wertentwicklung des Korbs mit einem „Swap“ gegen die Wertentwicklung des Index, den der ETF abbilden soll (synthetische Nachbildung). Letztere sind meist kostengünstiger.

Fondsmanagement

Interessierst du dich für einen aktiv gemanagten Fonds, sind Angaben zum Fondsmanagement interessant. Beständigkeit und Erfahrung können hier als Pluspunkte gewertet werden.

Gut zu wissen

Fonds, die ausschließlich in Aktien aus Euroländern investieren, umgehen das Risiko von Wechselkursverlusten.

5. Vergleiche deine Fonds- und ETF-Auswahl

Du befindest dich jetzt schon auf der Zielgeraden. Um passende Fonds und ETFs noch weiter einzugrenzen, bieten Banken und Online-Broker verschiedene Möglichkeiten:

Fondsrating

Oft kannst du die Beurteilung der Fonds durch eine professionelle Ratingagentur finden. Fonds-Expert*innen nehmen hierfür die verschiedenen Fonds detailliert unter die Lupe und benoten sie dann anhand von Sternen, Buchstaben oder Ziffern.

Das Rating im Wertpapier-Finder der DKB

Die DKB bietet das Morningstar-Rating als Kriterium zur Vorauswahl im Wertpapier-Finder an. Es wird anhand von Sternen vergeben, wobei fünf Sterne für das beste Rating stehen.

Chartvergleich

Bei aktiv gemanagten Fonds ist es spannend, sich in einem Chart die Wertentwicklung zu einem Vergleichsindex anzusehen – bei einem deutschen Fonds wäre die Richtgröße zum Beispiel der DAX. Hat sich der Fonds schlechter als der Vergleichsindex entwickelt, könnte die Investition in einen DAX-ETF sinnvoller sein.

Gut zu wissen

Fondsratings helfen dir dabei, aus einer bestimmten Fondskategorie ein vielversprechendes Produkt auszuwählen.

6. Wähle den passenden Fonds oder ETF aus

Geschafft – nun liegen dir alle maßgeblichen Infos vor, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Ausschlaggebend für deine Anlagewahl sind deine persönlichen Vorstellungen, Wünsche und Ziele. Fonds und ETFs bergen ein geringeres Verlustrisiko als eine Direktinvestition in Aktien. Beide eignen sich eher für langfristige Investitionen. ETFs sind grundsätzlich kostengünstiger als aktiv gemanagte Fonds, da keine Gebühren für das Fondsmanagement anfallen. Nach dem Check der wichtigsten Kennzahlen zum ausgewählten Produkt empfiehlt es sich noch, dessen Wertentwicklung im Vergleich zu einem relevanten Index heranzuziehen.

Gut zu wissen

Auch du als Börsenneuling kannst in Eigenregie die für dich passende Anlagemöglichkeit finden.

ETFs suchen und finden

Unser Wertpapierüberblick zeigt dir populäre ETFs. Mit dem ETF-Finder kannst du nach dem passenden Indexfonds suchen. Jetzt ETF suchen!

Wertpapiersparplan: Nach und nach Vermögen aufbauen

An der Börse entscheidet immer der Kurs darüber, ob eine Investition zum aktuellen Zeitpunkt günstig ist oder nicht. Du möchtest dich darum nicht kümmern? Dann ist ein Fondssparplan oder ein ETF-Sparplan vielleicht die passende Lösung für dich. Dort kannst du monatlich einen selbstgewählten Betrag einzahlen und mit der Zeit gleichen sich die unterschiedlichen Einstiegskurse für dich aus. Sparpläne sind flexibel: Wenn du mal mehr übrig hast, kannst du dein Investment erhöhen. Wenn du das Geld anderweitig benötigst, kannst du die Zahlungen aussetzen.

Gut zu wissen

Ein Sparplan eignet sich für dich, wenn du kontinuierlich Vermögen aufbauen und dabei flexibel bleiben möchtest.

Checkliste
  • Verschaffe dir Klarheit über deine persönlichen Anlageziele.

  • Schränke deine Fonds- und ETF-Auswahl Schritt für Schritt ein.

  • Nutze dazu die wesentlichen Anlegerinformationen und Fondsportraits.

  • Vergleiche von dir ausgewählte Fonds und ETFs genau.

  • Triff deine persönliche Fonds- oder ETF-Wahl.

TIPP

Grundsätzlich gilt: Verliere nicht gleich die Nerven, wenn die Kurse schwanken – hektische Verkäufe von Aktien oder Fonds kosten wegen hierfür anfallender Gebühren meist mehr Geld als ein vorübergehender Abwärtstrend.

Auf der Suche nach ETFs oder Fonds?

Auf der DKB-Webseite findest du das ETF-Angebot und die ETF-Sparpläne sowie das Fondsangebot und die zugehörigen Fondssparpläne.

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Marketingmitteilung

Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Marketingmitteilung, die nicht im Einklang mit Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt wurde und auch keinem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen unterliegt.

Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen.

Die DKB AG erhält von der Anlagegesellschaft und/oder dem Handelspartner der hier beworbenen Produkte eine Vertriebsprovision, die sich aus einer Beteiligung (bis zu 100 %) am Ausgabeaufschlag, einer Platzierungsprovision, ggf. einer Zahlung von Transaktionskosten und ggf. einer bestandsabhängigen Vergütung (bis zu 100 % der Verwaltungskosten) zusammensetzt. Über die genaue Höhe der Zuwendung durch den jeweiligen Emittenten erhalten Sie Auskunft im Rahmen des Orderprozesses.

Risikohinweis

Alle Angaben dienen nur der Unterstützung Ihrer selbstständigen Anlageentscheidung und stellen keine Empfehlung der DKB AG dar. Die dargestellten Produktinformationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Maßgeblich sind allein der Verkaufsprospekt sowie die wesentlichen Anlegerinformationen gemäß den gesetzlichen Verkaufsunterlagen, die Sie auf der Website der Anlagegesellschaft (z. B. Emittentin, Kapitalverwaltungsgesellschaft, Beteiligungsgesellschaft) sowie unserer Website einsehen und ausdrucken können oder in Schriftform bei der Anlagegesellschaft oder kostenlos auch von Ihrer DKB AG erhalten. Bitte lesen Sie den Verkaufsprospekt sorgfältig, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen. Für alle Wertpapiere gilt: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für eine entsprechende Wertentwicklung in der Zukunft.