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Ein Vater zeigt seiner Tochter auf einem Smartphone die Anlagemöglichkeiten von ETFs.

ETFs: Im Gleichklang mit dem Markt

Exchange Traded Funds (ETFs) bieten Privatanlegern eine kostengünstige und transparente Möglichkeit zur Geldanlage. Wie diese börsengehandelten Fonds funktionieren und welche unterschiedlichen Arten es gibt, erklärt dieser Artikel.

März 2021

Vor einigen Jahren galten sie noch als Geheimtipp, inzwischen sind sie zu einem der großen Trends bei der Geldanlage geworden: „Exchange Traded Funds“, meist nur kurz ETFs oder Indexfonds genannt. Kein Wunder, bieten diese passiven Investmentfonds doch für Privatanleger*innen eine kostengünstige und transparente Möglichkeit, Vermögen zu bilden oder zu vermehren. Bis zum Jahresende 2020 investierten Anleger*innen über sieben Billionen US-Dollar in Exchange Traded Funds.

7 Billionen $

investierten Anleger*innen bis zum Jahresende 2020 in Exchange Traded Funds.

Quelle: Statista, 2021

Die Funktionsweise eines ETFs ist denkbar einfach und selbst für Laien gut nachvollziehbar. ETFs bilden die Wertentwicklung eines bestehenden Aktienindex so exakt wie möglich nach: Steigt der Index, steigt der Wert des ETFs. Bei einem fallenden Index sinkt auch der Kurs des entsprechenden ETFs. Warum? Weil ein ETF die Aktien enthält, die in dem entsprechenden Vergleichsindex gelistet sind – oder sich deren Wertentwicklung über Finanzinstrumente einkauft.

Der DAX ist in Deutschland der Leitindex

Indizes gibt es fast wie Sand am Meer und theoretisch kann jeder Index als ETF nachgebaut werden. Der in Deutschland wohl bekannteste Index ist der DAX, in dem die 30 Unternehmen mit dem größten Börsenwert des Landes zusammengefasst sind. Er wird deshalb auch als deutscher Leitindex bezeichnet.

DAX-Index-Entwicklung seit 1988

DAX-Index-Entwicklung seit 1988

Quelle: Deutsche Börse AG, DAX Performance-Index, Stand: Juli 2019

Mit seinen 30 Werten ist der DAX ein Index von überschaubarem Umfang. Gemeinsam mit dem MDAX, in dem die 60 nächstgrößten an der Börse notierten Unternehmen zusammengefasst sind, dem SDAX, mit den Werten weiterer 70 Firmen, und dem TecDAX, mit den 30 größten Technologiewerten, bildet der DAX die sogenannte DAX-Familie. Herausgeber der DAX-Familie ist die Deutsche Börse AG. Sie betreibt unter anderem die Frankfurter Börse und hat allein etwa 900 Indizes aufgelegt, wie zum Beispiel den ÖkoDAX mit Unternehmen aus der Erneuerbaren-Energien-Branche oder den GEX mit eigentümergeführten Unternehmen.

International geht die Zahl der Aktienindizes in die Tausende. Nahezu jede Volkswirtschaft hat einen eigenen Leitindex, angefangen beim Dow Jones Industrial Average in den USA bis hin zum Nikkei 225 in Japan. Es gibt Indizes, die sich am europäischen Markt orientieren. Der EURO STOXX 50 zum Beispiel beinhaltet die aktuell 50 wichtigsten Aktiengesellschaften im Euroraum. Und es gibt Indizes, die Marktentwicklungen auf globaler Ebene abbilden. Einer der größten darunter ist der MSCI World, der die Aktien von 1.900 Unternehmen aus 23 Industrienationen enthält.

Speziell für ETFs werden zudem inzwischen immer neue Indizes aufgelegt. So ist es Anleger*innen möglich, auch über einen ETF zum Beispiel in bestimmte Trends und Themen zu investieren.

Was ist ein ETF?
  • ETF (Exchange Traded Fund) steht für "börsengehandelter Fonds".

  • Die meisten ETFs sind nicht aktiv gemanagt, sondern bilden einen Aktienindex nach.

  • Anleger*innen zahlen bei ETFs deutlich geringere Gebühren als bei anderen Fonds.

Zur ETF-Suche der DKB

Physisch oder synthetisch?

Banken und Fondsgesellschaften legen einen ETF auf, indem sie die Aktien der in einem Index aufgelisteten Unternehmen erwerben – entweder die komplette Liste oder bei Indizes, in denen eine große Anzahl von Unternehmensaktien zusammengefasst sind, eine optimierte Auswahl, die immer wieder geprüft und angepasst werden kann. In der Fachsprache nennt man diese Art, einen Aktienindex nachzubilden, einen „physisch replizierenden“ ETF.

Neben den physisch replizierenden gibt es noch sogenannte synthetische ETFs. Sie bilden die Wertentwicklung eines Index indirekt ab und folgen dabei einer gänzlich anderen Mechanik. Denn synthetische ETFs investieren das Vermögen der Anleger*innen nicht in Aktien des ihnen zugrunde liegenden Vergleichsindex, sondern in einen Korb aus beliebigen Wertpapieren. Sie tauschen dann die Wertentwicklung des Korbes mit einem „Swap“ gegen die Wertentwicklung des Index, den der ETF abbilden soll. Um das Ausfallrisiko des Swap-Partners abzudecken, sind diese Geschäfte in der Regel zu über 100 Prozent besichert.

Vater und Sohn spielen mit weißen Bauklötzen auf einem weißen Wohnzimmerteppich vor einem weißen Sofa.

ETFs sind eine kostengünstige und transparente Möglichkeit, Vermögen zu bilden oder zu vermehren.

Beide Formen von ETFs bieten Anleger*innen den Vorteil großer Transparenz. Es ist zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar, wie sich der Wert des Depots entwickelt, denn es wird stets der Index nachgebildet. Mit dem physisch replizierenden ETF landen die Gelder der Kund*innen zudem in der Realwirtschaft, während synthetische ETFs meist nur auf Finanzderivaten beruhen.

Da ETFs kein aktives Management von Fondsverwalter*innen erfordern, sondern nur Gebühren für den Handel der enthaltenen Wertpapiere anfallen, sind die laufenden Kosten deutlich geringer als bei aktiv gemanagten Fonds. Synthetische Produkte sind dabei meist sogar noch kostengünstiger, weil keine einzelnen Aktien im ETF gehandelt werden müssen.

Über 4.000 Indexfonds

stehen Anleger*innen in Deutschland zur Auswahl.

Anleger*innen in Deutschland können inzwischen aus mehr als 4.000 Indexfonds auswählen. Der Anteil von physischen ETFs beträgt dabei mehr als 70 Prozent, bezogen auf das Anlagevolumen liegt er sogar bei fast 85 Prozent.

Indexfonds eignen sich besonders gut für die mittel- und langfristige Geldanlage. Wer in einen ETF investiert, vertraut darauf, dass die Wertentwicklung über einen längeren Zeitraum betrachtet positiv verläuft. Die Anlageperspektive, so raten Expert*innen, sollte dabei nicht unter fünf Jahren liegen. Da sich der ETF an der Wertentwicklung des ihm zugrunde liegenden Index orientiert, müssen Anleger*innen auch schwächere Phasen oder Dellen in der Kursentwicklung überstehen können und notfalls Geduld beweisen.

Wie finde ich den richtigen ETF?

Wer zum ersten Mal Geld an der Börse anlegen möchte, steht oft ratlos vor dem großen Produktangebot und der Vielzahl an Informationen. Unsere Checkliste hilft dir herauszufinden, welches Anlageprodukt zu dir passt:

Checkliste: In 6 Schritten zum passenden ETF

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Höhere Renditen als bei gemanagten Fonds

Wer mit ETFs in Indizes investiert, erzielt Studien zufolge meist auch langfristig bessere Renditen. Ein Hauptgrund: Die Kosten für das aktive Management von Fonds. Diese liegen meist um 1,5 bis 2 Prozent pro Jahr, während ETFs oft deutlich unter 0,5 Prozent pro Jahr kosten. Diese Differenz muss mit einer besseren Wertentwicklung ausgeglichen werden. Kurzfristig gelingt dies einigen Fonds zwar, langfristig liegt die Rendite nach Kosten beim ETF jedoch über der von Fonds.

Was auf den ersten Blick wie eine kleine Differenz wirkt, kann bei längerfristigen Anlagen einen großen Unterschied machen. Legst du zum Beispiel heute 10.000 Euro für 30 Jahre an, sparst du bei einer Rendite von 5 Prozent mit einer Geldanlage in ETFs über 15.000 Euro. Das ist ein Unterschied von fast 40 Prozent.

Beispielrechnung für den Kostenunterschied von ETFs zu Fonds
 ETFFonds
Rendite vor Kosten
5 %5 %
Kosten
0,25 %2 %
Rendite nach Kosten
4,75 %3 %
   
Endbetrag bei einer Anlage von 10.000 € für 30 Jahre
40.240 €
24.270 €
Differenz in €
 -15.970 €
Differenz in %
 -39,70 %

Auch bei der Geldanlage in einen ETF gilt: Die erste Frage, die sich private Anleger*innen beantworten sollten, ist die nach dem Zweck des Investments. Soll das Ersparte den Lebensabend absichern? Soll eine bestimmte Summe zusammenkommen, um damit möglichst schnell einen Wunsch oder Lebenstraum zu erfüllen? Geht es ausschließlich darum, Vermögen aufzubauen, oder soll von dem Investmentfonds schon in der Gegenwart profitiert werden? Je nachdem, wie die Antworten darauf ausfallen, kommt ein anderer ETF infrage, der entweder mehr Sicherheit oder mehr Rendite bietet, beziehungsweise die erzielten Gewinne in den Fonds reinvestiert (thesaurierender ETF) oder an die Anleger*innen weiterreicht (ausschüttender ETF).

Ein thesaurierender ETF bietet den Vorteil, dass das Vermögen schneller anwächst, da auch die Dividenden, die die Unternehmen auf ihre Aktien auszahlen, in den Fonds fließen. Bei einem ausschüttenden ETF hingegen, können  Anleger*innen frei über die Dividenden verfügen. Das angesparte Kapital bleibt dabei unangetastet.

Einen einfachen und kostengünstigen Einstieg können auch ETF-Sparpläne bieten. Hier legst du – wie bei einem Banksparplan auch – einen fixen Betrag fest, welcher monatlich in deinen ausgewählten ETF investiert wird. Bei der DKB kannst du bereits ab 25 Euro im Monat in über 800 ETF-Sparpläne investieren und langfristig ein Vermögen aufbauen.

Kurz gesagt
  • Exchange Traded Funds galten lange als Geheimtipp und sind nun in aller Munde.

  • ETFs bilden die Wertentwicklung eines bestehenden Aktienindex so exakt wie möglich nach.

  • Mit ETFs vertraut man darauf, dass die Wertentwicklung über einen längeren Zeitraum betrachtet positiv verläuft.

  • Da ETFs kein aktives Management erfordern, sind sie deutlich kostengünstiger als aktiv gemanagte Fonds.

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