Strom direktvermarkten

Voraussetzung für die Direktvermarktung ist eine für den Direktvermarkter zugängliche Fernsteuereinrichtung zur Energieerzeugungsanlage. Zur Fernsteuerbarkeit sind im Direktvermarktungsportal einige Angaben zu hinterlegen. Die dort angegebenen Kontaktdaten werden anschließend an einen Servicepartner weitergeleitet, welcher die technische Abstimmung bezüglich der Anbindung und Fernsteuerbarkeit übernimmt. Sobald die Fernsteuerbarkeit hergestellt ist und das Abnahmeprotokoll des Dienstleisters vorliegt, erhalten Sie im Direktvermarktungsportal die "Erklärung der Fernsteuerbarkeit", welche Sie unterschreiben und anschließend im Portal wieder hochladen. Die Interconnector leitet das Formular an den zuständigen Netzbetreiber weiter, damit Sie zum Direktvermarktungsstart Ihre volle Vergütung erhalten.

Zusätzlich muss vor Beginn der Direktvermarktung ein Lastgangzähler installiert werden. Je nach technischem Stand der Energieerzeugungsanlage kann dieser bereits vorhanden sein. Ansonsten muss er beantragt werden.

Sobald Sie alle notwendigen Daten im Portal erfasst haben, die Fernsteuerbarkeit hergestellt und der Lastgangzähler installiert worden sind, geben Sie die Anlage zur Anmeldung an den Netzbetreiber per Mausklick im Direktvermarktungsportal frei.

Direktvermarktung ist der Verkauf von elektrischem Strom aus erneuerbaren Energien an einer Strombörse.

Das langfristige Ziel ist es, einen wettbewerbsfähigen Markt für erneuerbare Energien zu schaffen. Die Direktvermarktung bildet eine Brücke auf diesem Weg.

Zu Beginn der Energiewende wurde Strom aus erneuerbaren Energien über einen fixen Einspeisetarif vergütet. Der Einspeisetarif war gesetzlich garantiert und wurde zu Hundert Prozent aus dem öffentlichen Haushalt bezahlt - also aus Steuergeldern. Mit Einführung der Direktvermarktung wurden Marktpreismechanismen in den Fördermechanismus für erneuerbare Energien integriert, wodurch es zur Entlastung des öffentlichen Haushalts kommt - ohne zusätzliches Marktpreisrisiko für den Anlagenbetreiber.

Der Direktvermarkter verkauft den Strom des Anlagenbetreibers an der Strombörse und leitet die erzielten Erlöse an den Anlagenbetreiber weiter. Da die Erlöse aus dem Verkauf des Stroms für gewöhnlich niedriger sind als der gesetzlich festgelegte oder per Ausschreibung ermittelte Einspeisetarif der jeweiligen Energieerzeugungsanlage, zahlt der zuständige Verteilnetzbetreiber zusätzlich die Marktprämie. Die Marktprämie kann vereinfacht beschrieben werden als Differenz zwischen dem Einspeisetarif der Energieerzeugungsanlage und den erzielten Direktvermarktungserlösen. Man spricht auch vom "Marktprämienmodell". Das Marktprämienmodell gilt für die verpflichtende und die freiwillige Direktvermarktung.

Davon zu unterscheiden ist die sonstige Direktvermarktung. Diese ist relevant für Energieerzeugungsanlagen ohne fixe EEG-Vergütung. Hier wird keine Marktprämie gezahlt, sondern lediglich die Erlöse aus der Direktvermarktung des Stroms.

Ja, für die Dienstleistung "Direktvermarktung" verlangt der Direktvermarkter ein entsprechendes Dienstleistungsentgelt, das sogenannte "Direktvermarktungsentgelt". Die Höhe wird individuell zwischen Direktvermarkter und Energieerzeuger vereinbart und kann sich von Direktvermarkter zu Direktvermarkter unterscheiden.

Das hängt von mehreren Faktoren ab, insbesondere:

• Um was für eine Art Energieerzeugungsanlage handelt es sich (Photovoltaik, Windkraft, Biomasse, Wasserkraft usw.)?

• Wie groß ist die installierte Leistung?

• Wann ist / war die Inbetriebnahme der Anlage?

Grundsätzlich kann jede/r Anlagenbetreiber*in den Strom selbst an der Strombörse verkaufen - vorausgesetzt er oder sie verfügt über eine Börsenzulassung und entsprechendes Know-how. In der Praxis sind diese Voraussetzungen aber eher selten erfüllt. Deshalb erfolgt der Stromverkauf in den meisten Fällen über einen auf den Handel an der Strombörse spezialisierten Dienstleister - den Direktvermarkter.

Das EEG bzw. KWKG gibt vor, für welche Anlagen eine Direktvermarktungspflicht besteht.

Bestandsanlagen, die vor dem 01.01.2016 errichtet worden und nicht direktvermarktungspflichtig sind, erhalten bei einer freiwilligen Direktvermarktung einen zusätzlichen Vergütungsaufschlag - die Managementprämie. Diese beträgt bei Photovoltaik- und Windkraftanlagen 0,4 und bei Wasserkraft- und Biogasanlagen 0,2 ct/kWh.

Bei Erzeugungsanlagen, die ab dem 01.01.2016 errichtet worden sind und an der freiwilligen Direktvermarktung teilnehmen, wird eine Managementprämie nicht explizit ausgewiesen. Sie ist vielmehr Bestandteil der Marktprämie.

Eine sonstige Direktvermarktung kommt in Frage, wenn kein Anspruch auf eine EEG-Vergütung besteht bzw. die Förderdauer ausgelaufen ist. Der oder die Anlagenbetreiber*in erhält in diesem Fall ausschließlich die Erlöse aus dem Stromverkauf über die Strombörse. Zusätzliche Erlöse können in diesem Fall ggf. aus der Vermarktung der Herkunftsnachweise (Grünstrom) generiert werden.

Ein Power-Purchase-Agreement (PPA) ist eine besondere Form der sonstigen Direktvermarktung. Einfach umschrieben ist es ein langfristiger Stromliefervertrag zwischen dem Anlagenbetreiber*in und einem Stromabnehmer*in. Ein Stromabnehmer kann auch ein Stromhändler sein. Vorteil eines PPA ist die langfristige Festlegung eines Vergütungstarifs, so dass der oder die Anlagenbetreiber*in besser planen kann.

Nein, die Anfrage ist für Sie unverbindlich. Auch ein auf Basis der Anfrage erstelltes Angebot verpflichtet Sie noch nicht. Erst mit Ihrer Unterschrift auf dem Angebot binden Sie sich vertraglich.

Sie können sich für eine Laufzeit von 1 oder 2 Jahren entscheiden.

Für Anlagen bis 750 kW Anlagenleistung (außer Windenergieanlagen) wird online ein Sofortangebot erzeugt. Bei größeren Anlagen sowie allen Windenergieanlagen erstellen wir für Sie auf Anfrage ein individuelles Angebot.

Fernsteuerbarkeit ist die Möglichkeit, die Anlagenleistung einer Energieerzeugungsanlage zu regulieren, ohne vor Ort sein zu müssen. Sie ist Voraussetzung für eine Direktvermarktung und muss dem Direktvermarkter zugänglich sein. Je nach Stand der Technik der jeweiligen Energieerzeugungsanlage ist ggf. eine Nachrüstung erforderlich.

Wichtig: Bitte berücksichtigen Sie die Einhaltung der Frist zum Nachweis der Fernsteuerbarkeit. Laut EEG ist die Fernsteuerbarkeit bei Neuanlagen spätestens bis zum Ende des auf die Inbetriebnahme folgenden Monats einzurichten. Bei einem Wechsel von einem anderen Direktvermarkter oder in die sonstige Direktvermarktung sogar mit Beginn der Direktvermarktung!