Berlin, 5. Mai 2025 – Die Deutsche Kreditbank AG (DKB) und das Agritech-Unternehmen Klim haben gemeinsam mit Landwirten ein Projekt zur Messung von Biodiversität gestartet. Unter Realbedingungen soll untersucht werden, welche Methoden die Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen fördern und wie sich die Ernteerträge dadurch entwickeln. Unterstützt wird das Projekt von dem auf Sensoren und Messtechnik spezialisierten Tech-Start-up Hula Earth.
Sensoren messen Biodiversitäts-Aktivitäten
Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb von Martin und Mathias Dippe in Sachsen-Anhalt wurden im April Sensoren auf einer Projektfläche von 20 Hektar installiert. Dippes bauen auf insgesamt rund 1000 Hektar Getreide, Raps und Gemüse an. Ihr Betrieb ist einer von zweien, die an dem Biodiversitäts-Projekt der DKB und Klim teilnehmen. In diesem Jahr werden Dippes auf 4 Hektar der Projektfläche Erbsen anbauen und dabei auf Pflanzenschutzmittel (Insektizid) verzichten. Auf dem Rest der Projektfläche (Referenzfläche) findet kein Verzicht auf Pflanzenschutzmittel statt. Die Fläche wird außerdem von einem Ackerrandstreifen gesäumt. Welche regenerativen Methoden sie im Anschluss umsetzen, werden sie zusammen mit Klim nach den ersten Auswertungen entscheiden.
Eine zweite Projektfläche befindet sich bei einem Betrieb in Brandenburg. Beide Betriebe erhalten eine Vergütung für die Umsetzung der biodiversitätsfördernden Maßnahmen und ihr Mitwirken in diesem Projekt. Die Sensoren von Hula Earth erfassen im zweijährigen Projektzeitraum dauerhaft Tiergeräusche per Mikrofon und identifizieren die vorkommenden Vögel, Säugetiere, Amphibien und Insekten mittels künstlicher Intelligenz. Zudem werden durch die Geräte die Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO₂-Gehalt und der Luftdruck vor Ort gemessen. Alle gesammelten Daten werden in Echtzeit per Mobilfunk an die Hula Plattform übertragen und ausgewertet. Gleichzeitig werden die Landwirte die Ertragsmenge und möglichen Mehraufwand in der Bewirtschaftung genau beobachten.
Martin Dippe, Geschäftsführer der Agrar Dippe GmbH & Co. KG: „Zwischenfrüchte, Ackerrandstreifen und der effiziente Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sind Methoden, die wir auf unserem Betrieb schon seit vielen Jahren mit guter Erfahrung anwenden. Deswegen interessiert es mich sehr, wie sich die Biodiversität auf unserer Projektfläche bei Verzicht auf Insektizide entwickeln wird und wie diese Effekte im Verhältnis zur Ertragsentwicklung stehen.“
Projekt erweitert erfolgreiche Kooperation der DKB und Klim
Mit dem nun gestarteten Biodiversitäts-Projekt erweitern die DKB und Klim ihre erfolgreiche Zusammenarbeit. Bereits seit 2023 kooperieren die beiden Unternehmen. Als Partnerunternehmen für Landwirt*innen und Firmen aus der Lebensmittel- und Agrarwirtschaft, hat Klim es sich zur Aufgabe gemacht, die Bodengesundheit zu fördern. Über eine digitale Plattform erhalten Landwirt*innen finanzielle Unterstützung und individuelle Beratung zu regenerativen Maßnahmen, die die Fruchtbarkeit und Klimaresistenz der Böden fördern. Die ergriffenen Maßnahmen können sie sich zudem vergüten lassen.
Die DKB ist eine der größten Landwirtschaftsbanken in Deutschland und enge Partnerin der Branche. 6.400 Landwirt*innen betreut sie in Finanzfragen – Nachhaltigkeitsaspekte wie z.B. der Erhalt der biologischen Vielfalt spielen dabei eine zunehmend größere Rolle. Das Ziel beider Unternehmen ist es, gemeinsam mit den teilnehmenden Landwirten herauszufinden, welche Maßnahmen die Biodiversität fördern und gleichzeitig in Bearbeitung und Ertrag umsetzbar sind.
Helge Krüger, Leiter Landwirtschaft bei der DKB: „Biodiversität ist ein entscheidender Einflussfaktor für die zukünftige Wirtschaftsfähigkeit und damit auch für Banken relevant. Viele Landwirt*innen setzen bereits biodiversitätsfördernde Methoden ein. Mit dem neuen Projekt wollen wir herausfinden, wie dieser Beitrag ausgebaut und honoriert werden kann und welche Daten mittels moderner Sensorik generiert werden können."
Robert Gerlach, CEO von Klim: „Bodengesundheit ist ein zentraler Hebel für Klimaresilienz, Ertragssicherung, Emissionsminderung und die Förderung von Biodiversität. Bislang wurde ihr Wert primär über CO₂-Speicherung bewertet. Die zunehmende Fähigkeit, auch weitere ökologische Funktionen wie Biodiversität systematisch zu quantifizieren, markiert einen wichtigen Fortschritt, und ermöglicht es, den umfassenden Nutzen verbesserter Bodengesundheit fundiert sichtbar zu machen und gezielt zu fördern.“
Über die DKB
Die Deutsche Kreditbank AG (DKB) mit Hauptsitz in Berlin ist Teil der BayernLB-Gruppe und betreut Geschäfts- und Privatkund*innen. Mit einer Bilanzsumme von 131,4 Mrd. Euro (Stichtag: 31.12.2024) zählt sie zu den Top-20-Banken Deutschlands. Rund 5,8 Millionen Menschen sind Kund*innen der DKB. Sie wickeln ihre Bankgeschäfte bequem und sicher online ab. Die DKB-Branchenexpert*innen betreuen die Geschäftskund*innen persönlich an 26 DKB-Standorten deutschlandweit. Als Partnerin von Unternehmen und Kommunen hat sich die Bank frühzeitig auf zukunftsträchtige Branchen in Deutschland spezialisiert: Wohnen, Gesundheit, Pflege, Bildung, Landwirtschaft, Infrastruktur und erneuerbare Energien. Die DKB legt großen Wert auf nachhaltiges Handeln: Als #geldverbesserer setzt sie deshalb auf ein nachhaltiges Kreditgeschäft.
Über Klim
Das AgriTech-Unternehmen Klim agiert als Partnerunternehmen für Landwirte und Firmen aus der Lebensmittel- und Agrarwirtschaft. Die Mission des Berliner Unternehmens ist es, die Bodengesundheit zu verbessern. Dazu unterstützt Klim Landwirte bei der Planung und Umsetzung regenerativer Praktiken. Auf diese Weise kann die Fruchtbarkeit der Böden skalierbar gestärkt und zugleich ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Darüber hinaus profitieren Landwirte von einer zusätzlichen Einnahmequelle durch die Vergütung von Klimaleistungen. Partnerunternehmen von Klim fördern die Umstellung auf regenerative Landwirtschaft: Firmen ohne direkten Lieferkettenbezug investieren in regionale Klima- und Biodiversitätsprojekte. Lebensmittelunternehmen nutzen Bodengesundheit entlang ihrer Lieferketten als strategischen Hebel für Ertragssicherung, Klimaschutz und Biodiversität.
Über Hula Earth
Hula Earth ist ein Tech-Start-up aus München und führender Anbieter für modernstes Biodiversitätsmonitoring. Die innovative BioT-Sensortechnologie von Hula erfasst in Echtzeit Bioakustik- und Umweltdaten und verknüpft diese mit Satellitenbildern zu wissenschaftlich validierten Biodiversitätsmetriken. Diese Daten bilden das Fundament, auf das transparente Investitionen in Biodiversität und Natur fußen. Im November 2024 sicherte sich Hula 1,6 Mio. € Pre-Seed-Finanzierung, angeführt von Point Nine Capital. Hulas Mission: Biodiversität messbar, transparent und investierbar machen, um Unternehmen und Projekte auf ihrem Weg zu naturpositiven Ergebnissen zu unterstützen.
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Deutsche Kreditbank AG (DKB)
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Klim
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Hula Earth
E-Mail: press@hula.earth
Die Sensoren werden auf der Projektfläche bei der Agrar Dippe GmbH & Co. KG aufgestellt, Bildrechte: Klim
Der Sensor von Hula Earth misst die Biodiversitäts-Aktivitäten, Bildrechte: Klim