Cover-Analyse der deutschen Finanzmagazine 2025

Die Darstellung in den Medien beeinflusst, wie Menschen über Märkte, Finanzen und gesellschaftliche Zusammenhänge denken. Unsere Auswertung von 1.210 Covern führender Finanzmagazine, darunter WirtschaftsWoche, Capital, Manager Magazin, Euro am Sonntag und Focus Money, zeigt, welche Themen und Personen am häufigsten die Titelseiten prägen.  

Im Mittelpunkt stehen nach wie vor die klassischen Themen rund um Kapitalmarkt und Geldanlage. Außerdem zählen Begriffe wie Aktien, Börse oder Dividenden zu den häufigsten Schlagworten. Auch visuell wird das deutlich: Geldmotive, Kursverläufe oder das Stier-Symbol für steigende Kurse bestimmen viele Cover.

Die Titelblätter zeigen ein klares Bild: Aktien sind mit mindestens 263 Nennungen das mit Abstand häufigste Schlagwort, gefolgt von Anlagethemen (39 Nennungen), Dividenden (29), Immobilien (25) und ETFs (23). Daneben liegt der Fokus ebenfalls häufiger auf dem Bankenwesen (22), künstlicher Intelligenz (20) oder der Börse (18).

Damit spiegeln die Titel vor allem ein anhaltend hohes Interesse am Kapitalmarkt sowie privaten Investments wider – nicht zuletzt in einem Jahr, in dem an den Aktienmärkten außergewöhnlich viel Dynamik steckte.

Das Diagramm zeigt die Mindestanzahl der Nennungen gefundener Schlagworte auf den Titelseiten der untersuchten Wirtschafts- und Finanzmedien.

Wirft man einen Blick auf die Symbole, so taucht der Stier mit mindestens 51 Abbildungen am häufigsten auf. In Kombination mit anderen Symbolen oder Personen kommt der Stier sogar noch häufiger vor.

Seltener, aber dennoch regelmäßig, werden Häuser und Autos (mindestens 17 Mal), Kombinationen aus Personen und Geld (15 Mal), Aktienkurse (14 Mal) und Roboter (elfmal) abgebildet.

Auf den untersuchten Covern wurden insgesamt über 1.000 verschiedene Personen abgebildet. Davon sind 679 Abbildungen real existierender und öffentlich bekannter Persönlichkeiten, 237 Stockpersonen, 164 illustrierte und 13 fiktive Persönlichkeiten.

Die Statistik zeigt die Top-10 der am häufigsten abgebildeten Personen auf den Titelseiten der untersuchten Wirtschafts- und Finanzmedien.

Häufig abgebildet werden Persönlichkeiten aus Investment, Tech und Politik. Besonders oft erscheinen:

1. Donald Trump (24)

2. Warren Buffett (23)

3. Jens Ehrhardt (22)

4. Elon Musk (16)

Friedrich Merz wird hingegen viermal abgebildet. Vereinzelt finden sich aber unter anderem auch Mickey und Minnie Mouse, Superman oder Darth Vader auf den Titelseiten wieder.

Etwa 76,6 Prozent der gezeigten Personen sind männlich, rund 23,4 Prozent weiblich. People of Color treten nur vereinzelt auf.

Unter den gezeigten Frauen finden sich unter anderem:

1. Cathie Wood (4-mal)

2. Gertrud R. Traud (4-mal)

3. Christine Lagarde (3-mal)

4. Özlem Türeci (2-mal)

5. Susanne Klatten (einmal)

Die Darstellung konzentriert sich überwiegend auf Personen in Führungs-, Analyse- oder Entscheidungsfunktionen.

Die häufigste Position ist die des CEOs mit insgesamt 204 Abbildungen. Dahinter folgen Fondsmanager:innen (70), Unternehmer:innen (62), Staatsoberhäupter (37) und Gründer:innen (24). Auch Rollen wie Chefvolkswirt:in (22), Bankpräsident:in (16), Vorstand (15) oder Investor:in (12) sind regelmäßig vertreten.

Etwas seltener sind Berufe außerhalb des wirtschaftlichen oder politischen Umfelds, etwa Musiker:innen (11), Professor:innen (7) oder Sportler:innen (8).

Das Diagramm zeigt die zehn am häufigsten vertretenen beruflichen Funktionen der abgebildeten Personen auf den untersuchten Covern der Wirtschafts- und Finanzpresse.

Die Analyse des beruflichen Umfelds zeigt eine deutliche Dominanz klassischer Wirtschafts- und Finanzthemen. Der größte Anteil der abgebildeten Personen stammt aus dem Investmentsektor (129), gefolgt von Technologie (72), Politik (63), einem weiteren Spektrum rund um Finanzen (61) oder ganz direkt aus dem Bankwesen (57).

Das Diagramm zeigt die zehn am häufigsten vertretenen Branchen, in denen die abgebildeten Personen auf den untersuchten Covern der Wirtschafts- und Finanzpresse tätig sind.

Schlagworte zu anderen gesellschaftlichen Themen spielen auf den untersuchten Titelseiten dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Begriffe wie Rente (9), Nachhaltigkeit (7) oder Innovation (7) tauchen eher seltener auf, während Themen wie Bio-Lebensmittel, Elektromobilität oder Klimaschutz jeweils nur einmal vorkommen.

Damit entsteht ein mediales Gesamtbild, in dem ökonomische Kennzahlen, Marktbewegungen und Anlageentscheidungen dominieren. Gesellschaftliche Zusammenhänge oder nachhaltige Entwicklungen werden dagegen kaum abgebildet.

Die Themenagenda der Finanzpresse bleibt somit eng auf wirtschaftliche Perspektiven ausgerichtet, während ökologische oder soziale Dimensionen weitgehend im Hintergrund stehen.

Für den Cover-Check 2025 wurden 1.210 Ausgaben ausgewählter deutschsprachiger Finanz- und Wirtschaftsmagazine aus dem Zeitraum 2022 bis 2025 ausgewertet. Insgesamt wurden die folgenden Printmagazine berücksichtigt: WirtschaftsWoche, Stiftung Warentest Finanzen, Bilanz (CH), Manager Magazin, Forbes (AT), Capital, Finance, Finanzwelt, Börse Online, Cash (AT), Das Investment, Der Aktionär, Focus Money und Handelszeitung (CH).

Erfasst wurden das jeweilige Coverthema, die Darstellungsform (Foto, Illustration, Symbol) sowie, sofern Personen abgebildet wurden, deren Name, Geschlecht, Branche, Position und Herkunft. Auf einem Cover können mehrere Personen und Abbildungen gleichzeitig erscheinen. Die Gesamtzahlen pro Kategorie variieren daher, je nachdem, wie viele Personen und Symbole eindeutig erkannt und zugeordnet werden konnten. Die angegebenen Zahlen sind als Mindestangaben zu verstehen. Die Titelseiten wurden jeweils über die Online-Archive der jeweiligen Medien ausgewertet.