NFL: 10 Finanz-Fakten rund um die US-Football-Liga

American Football wird hierzulande immer populärer. Mehr als 19 Millionen Menschen in Deutschland, so schätzen Expert*innen, interessieren sich für die Sportart. Seit 2022 trägt die US-amerikanische National Football League (NFL) regelmäßig reguläre Saisonspiele auf deutschem Boden aus.

Auch zahlreiche Unternehmen haben den Sport hierzulande für sich entdeckt und beteiligen sich an den NFL-Aktivitäten. Die DKB beispielsweise ist offizielle Partnerin der NFL in Deutschland.

Hier kommen die zehn Finanz-Fun-Facts zur NFL, die die Ausmaße der Liga deutlich machen und zeigen, wie sehr sie Sportfans auf der ganzen Welt in ihren Bann zieht.

Die Football-Stars live im Stadion zu erleben, wird in Deutschland immer begehrter – und teurer. Für das Spiel der NFL am 9. November 2025 im Berliner Olympiastadion zwischen den Atlanta Falcons und den Indianapolis Colts lagen die offiziellen Ticketpreise je nach Kategorie zwischen 83,50 und 375 Euro. Damit sind die Preise im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen – beim Munich Game 2024 kosteten Tickets noch zwischen 83,50 und 207 Euro. In den USA zahlst du zum Beispiel für das Spiel der Seattle Seahawks gegen die Minnesota Vikings zwischen 99 und 415 US-Dollar. Doch das ist wenig gegen die Preise beim Super Bowl, dem jährlichen Finale um die Meisterschaft in der NFL. Wer den Super Bowl LIX am 09. Februar 2025 im Caesars Superdome, der Heimat der New Orleans Saints, erleben möchte, muss für eine reguläre Eintrittskarte rund 2.000 US-Dollar zahlen – erhältlich nur über die Ticket-Lotterie der NFL. Auf dem Zweitmarkt starten die Preise für ein Ticket bei knapp 7.000 US-Dollar. Beim Super Bowl LVIII 2024 in Las Vegas lag der Durchschnittspreis für ein Super-Bowl-Ticket auf dem Zweitmarkt bei rund 8.600 US-Dollar .

Das Geschäft mit American Football boomt: In der Saison 2024 setzte die NFL über 23 Milliarden US-Dollar (etwa 21,2 Milliarden Euro) um – ein neuer Rekordwert und deutlich mehr als alle anderen Profiligen im US-Sport.

Zum Vergleich: Die Deutsche Fußball Liga (DFL) erreichte in der Saison 2023/24 mit der 1. und 2. Bundesliga gemeinsam einen Umsatz von 5,87 Milliarden Euro.

Damit bleibt die NFL wirtschaftlich weiterhin die unangefochtene Nummer eins im internationalen Profisport.

Das durchschnittlichere Jahresgehalt eines Spielers liegt bei 3,3 Millionen US-Dollar, die Topverdiener der Liga verdienen jedoch weitaus mehr – bis zu 60 Millionen Dollar pro Jahr. Es gibt eine Obergrenze, auch Salary Cap genannt, die NFL-Teams ihren Spielern jährlich an Gehältern auszahlen dürfen. Sie dient als Instrument, um die Liga möglichst ausgeglichen zu halten. Für 2025 liegt der Salary Cap bei 279,2 Millionen US-Dollar pro Team. Er bildet sich auf Grundlage der Gesamteinnahmen der NFL, zum Beispiel durch Tickets oder Fernsehverträge. Dieser Betrag wird dann durch die Anzahl der Teams geteilt, was die Summe pro Mannschaft ergibt. Mit dem sogenannten Unterschriftenbonus, übersetzt Signing Bonus, können Obergrenzen kurzfristig umgangen werden. Gleichzeitig existiert eine Mindestgrenze: Jedes Team muss innerhalb eines Vierjahreszeitraums mindestens 89 Prozent des Caps auf seine Spielergehälter verwenden.

Übrigens beträgt die Pension eines ehemaligen NFL-Spielers, die ab einem Alter von 55 Jahren ausgezahlt wird, durchschnittlich 43.000 US-Dollar jährlich. Das Geld bringt aber nicht immer langfristig finanzielles Glück: 16 Prozent der NFL-Rentner gehen innerhalb von zwölf Jahren nach ihrer Pensionierung bankrott, wie eine Untersuchung des Global Financial Literacy Excellence Center (GFLEC) an der George Washington University School of Business in Washington D.C. zeigt.

Wer ein Franchise, also ein Team, kaufen möchte, muss tief in die Tasche greifen: So zahlte die weltgrößte Lebensmittelkette Walton-Penner Group 2022 rund 4,6 Milliarden US-Dollar für die Denver Broncos. Kein Wunder also, dass laut einer Liste des US-Wirtschaftsmagazins „Forbes“ 15 Besitzer*innen von Franchises im Jahr 2020 zu den 400 reichsten US-Amerikaner*innen zählten. Oft befinden sich die Franchises über viele Jahre im Familienbesitz.

Etliche von ihnen wechseln den Standort – aber nicht nur, wenn sie verkauft werden. So spielten die Baltimore Colts von 1953 bis 1984 in Baltimore, Maryland. Doch deren Besitzer, Millionär Robert Irsay, war mit dem veralteten Stadion unzufrieden und wandte sich an die Stadt Indianapolis, Indiana, die gerade ein neues Hallenstadion baute. Nach der Einigung zog das Team kurzfristig dorthin und nennt sich seither Indianapolis Colts.

Mit der Expansion ins Ausland will die NFL die Spiele verstärkt vermarkten. Deutschland ist ein Ziel, da das öffentliche Interesse am Football-Sport immer mehr zunimmt. 2013 verfolgten noch weniger als eine Million Menschen hierzulande die Super-Bowl-Übertragung im Fernsehen – 2025 waren es bereits mehr als 2 Millionen . Darunter findet sich insbesondere jüngeres Publikum. Viele Partien laufen, anders als beim Fußball, im Free-TV.

Da in der NFL die Regel gilt, dass Mannschaften nur im Umkreis von 75 Meilen um ihren Sitz herum Marketing machen dürfen, vergibt die Profiliga zusätzliche Marketingrechte für einzelne Länder an die Teams. Für Deutschland haben sich diese elf Teams die Rechte gesichert: New England Patriots, Tampa Bay Buccaneers, Kansas City Chiefs, Carolina Panthers, Atlanta Falcons, Detroit Lions, New York Giants, Pittsburgh Steelers, Seattle Seahawks, Green Bay Packers und die Indianapolis Colts. Sie dürfen hierzulande nun Werbepartnerschaften eingehen, Veranstaltungen wie Trainingslager und Public Viewings organisieren und anderweitig aktiv sein.

Der Super Bowl macht hungrig und durstig. Für Essen, Getränke, Kleidung, Dekoration und andere Einkäufe für den Tag des Super Bowls haben die Amerikaner*innen 2025 einer Umfrage zufolge einen Rekordwert von rund 18,6 Milliarden US-Dollar oder 91,58 Dollar pro Person ausgegeben.Beim Endspiel 2025 erwartete der National Chicken Council den Verzehr von rund 1,5 Milliarden Chicken Wings. Und auch die Wetten florieren – allein in den USA tippten Super-Bowl-Fans 2024 um geschätzte 23,1 Milliarden US-Dollar. Nach dem Super Bowl sind dann viele Fans geschafft: 22,6 Millionen Menschen fehlen am Montag bei der Arbeit, wie eine Umfrage ergab.

Diese begehrte Trophäe gibt es für den Gewinn der NFL. Sie wurde nach dem Head Coach der Green Bay Packers benannt, der mit seinem Team den ersten Super Bowl 1967 gewann. Nach einem Finalspiel wird die Trophäe an das Siegerteam überreicht, das sie dann behalten kann. Deshalb entsteht jedes Jahr ein neues Exemplar aus Sterlingsilber beim US-Luxusjuwelier Tiffany & Co. Materialwert: 25.000 US-Dollar. Die Trophäe hat die Form eines Footballs in Originalgröße, wiegt 3,2 Kilogramm und misst 55,9 Zentimeter.

Traditionell erhalten die Gewinner des Super Bowls als Auszeichnung extravagante Ringe – oft erst Monate nach dem Sieg. Denn diese Ringe lassen die Teams eigenständig kreieren und anfertigen. Die Liga selbst finanziert geschätzte 5.000 bis 7.000 US-Dollar pro Stück für rund 150 Ringe eines Teams. Aber die Kosten liegen um ein Vielfaches höher. Denn die Super-Bowl-Sieger lassen bis zu 1.000 Ringe produzieren, um sie auch an Verantwortliche und andere Teammitglieder zu verleihen. Fachleute schätzen daher die Gesamtkosten für alle Super-Bowl-Ringe in einem Jahr auf durchschnittlich 5 Millionen US-Dollar.

Ob Autobauer, Bierbrauer oder Snackhersteller, Kunden müssen für einen Werbeslot immens viel an das US-Medienunternehmen zahlen, das die TV-Rechte am Super Bowl hält. 2025 war dies FOX. Der Super Bowl ist eines der größten Medienereignisse der Welt. Allein in den USA schauen ihn über 127 Millionen Menschen. Die Slots zählen international zu den teuersten. Ein 30-Sekünder kostete 2025 im Durchschnitt 8 Millionen US-Dollar.

Unter Football-Anhänger*innen ist das Online-Spiel „Fantasy-Football“ besonders beliebt. Dabei stellt jede*r Teilnehmende bereits vor der NFL-Saison sein Traumteam aus NFL-Spielern zusammen. Die Strategien dafür lassen sich auch auf das eigene Finanzdepot übertragen: Dazu zählt, sich langfristig zu orientieren, anstatt sich von der kurzfristigen Wertentwicklung leiten zu lassen. Zudem solltest du darauf achten, dass dein Portfolio ausgewogen ist. Denn auch im Football gewinnt ein Team eher, wenn es mehrere leistungsstarke Spieler hat – zuverlässigere und risikofreudigere.