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Musterportfolios: So optimierst du deine Geldanlage

In Zeiten niedriger Zinsen kommt es mehr denn je darauf an, dass du dein Geld für dich arbeiten lässt. Musterportfolios können dir helfen, deine Anlagepläne am Finanzmarkt umzusetzen oder dein bestehendes Portfolio zu optimieren. Wir zeigen drei Beispiele für verschiedene Anlageziele.

Oktober 2021

Früher war es einfacher: Dank stattlicher Zinsen bedeutete Sparen in der Vergangenheit automatisch „Geld vermehren“. Heute bedeutet es leider nur noch „Geld beiseitelegen“ und in einigen Fällen sogar „Geld verlieren”. Denn da es auf Sparbuch & Co. keine oder nur noch sehr niedrige Zinsen gibt, kann selbst die Inflation nicht mehr ausgeglichen werden. Also: Andere lukrative Geldanlagen müssen her. Die Summe all deiner Geldanlagen nennt sich Portfolio. Dieses sollte nicht nur deine (Risiko-)Präferenzen in der Aufbauphase widerspiegeln, sondern auch regelmäßig an sich verändernde Bedürfnisse angepasst werden. Musterportfolios zeigen dir, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.

Welche Anlageklassen stehen zur Auswahl?

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass du in unterschiedliche Anlageklassen, auch Assetklassen genannt, investieren kannst. Die beiden bekanntesten sind Aktien, also Anteilsscheine an Unternehmen, und Anleihen. Bei Letzteren handelt es sich um Schuldverschreibungen: Du gibst mit deinem Geld einen Kredit, den dir der Kreditnehmer – zum Beispiel ein Staat oder Unternehmen – verzinst zurückzahlen muss. Grundsätzlich gelten Anleihen im Vergleich zu Aktien als sicherer, weil das investierte Geld plus Zinsen am Ende einer vereinbarten Laufzeit zurückgezahlt wird.

Weitere Anlageklassen sind Immobilien und Rohstoffe, wie zum Beispiel Gold. Allesamt sind sie auch als Fonds zu haben: als reine Aktienfonds mit Wertpapieren einer bestimmten Branche oder Region sowie als Anleihe-, Rohstoff- oder Immobilienfonds.

Welches Anlageziel hast du?

Bevor du dich für eine Geldanlage entscheidest, solltest du deine eigenen Ansprüche festlegen. Willst du die Chance auf höhere Gewinne nutzen? Oder soll das Geld vor allem gegen die Inflation abgesichert werden? Am wichtigsten ist: Wie viel Risiko kannst und möchtest du eingehen? Denn daraus bestimmt sich die Wahl der Anlageklasse(n), die für dich in Frage kommen – beziehungsweise deren Kombination.

Grundsätzlich lassen sich drei Anlagetypen unterscheiden:

  • ertragsorientiert: Dir ist wichtig, dass dein Geld möglichst sicher angelegt ist und zuverlässig Zinserträge erwirtschaftet. Kleine Schwankungen sind hin und wieder in Ordnung, aber Stabilität hat grundsätzlich Vorrang.

  • wachstumsorientiert: Dir ist wichtig, dass dein Geld für dich arbeitet. Dafür nimmst du auch schon einmal etwas Risiko in Kauf.

  • chancenorientiert: Du möchtest aus deinem Geld das Meistmögliche herausholen. Risiken sind dabei für dich grundsätzlich in Ordnung – wenn sie mit entsprechenden Gewinnchancen einhergehen.

Welches Portfolio passt zu dir?

Gemäß der populären Börsenregel „Lege nicht alle Eier in einen Korb“ ist es sinnvoll, ein gemischtes Portfolio zusammenzustellen. Dabei verteilst du dein Vermögen auf unterschiedliche Anlagen aus verschiedenen Anlageklassen. Das verringert das Risiko, Geld zu verlieren, und erhöht die Chancen auf bessere Erträge. Generell gilt: Je höher die Chancen, desto höher ist das Risiko. Das gilt sowohl für Aktien als auch für Anleihen.

Ein gemischtes Portfolio verringert das Risiko, Geld zu verlieren, und erhöht die Chancen auf bessere Erträge.

Wenn du ein ertragsorientierter Typ bist, eignen sich zum Beispiel Anleihen und Anleihefonds für dich. Der Aktienanteil im Portfolio sollte kleiner sein und nur aus Aktien von soliden Unternehmen bestehen – oder auch aus ETFs, die beispielsweise den Deutschen Aktienindex DAX oder den internationalen Aktienindex MSCI World nachbilden. Beim wachstumsorientierten Typ ist der Aktienanteil größer und das Portfolio kann auch riskantere Wertpapiere beinhalten. Für den chancenorientierten Typ schließlich enthält es mehr Aktien als Anleihen – und auch bei Letzteren können riskantere Papiere dabei sein.

Eine Orientierungshilfe bei der Zusammenstellung deines Anlagedepots geben sogenannte Musterportfolios. Finanzmarktexpert*innen erstellen ausgehend vom Anlageziel eine Portfoliostruktur. Sie wählen die einzelnen Anlageklassen aus und gewichten sie je nach Strategie. Nach diesen Vorbildern kannst du deine individuelle Anlagestrategie ausrichten oder optimieren. Klassische Beispiele für Musterportfolios sind das Allwetter-Portfolio, das Finanztest-Pantoffel-Portfolio oder das Kommer-Weltportfolio.

Für ertragsorientierte Anleger*innen: das Allwetter-Portfolio von Ray Dalio

Ein Portfolio, dem das Auf und Ab an der Börse nichts anhaben kann – das war das Ziel von Hedgefonds-Manager Ray Dalio aus den USA, als er das Allwetter-Portfolio ersann. Mit einem Fokus auf Anleihen hat er ein Portfolio geschaffen, das in Rückrechnungen mit einer durchschnittlichen Jahresrendite von mehr als 9 Prozent überzeugt – und Verluste wirksam abfedern kann. Wie das funktioniert? Durch eine kluge Kombination von US-Staatsanleihen – sie nehmen 55 Prozent des Portfolios ein – mit 30 Prozent Aktien. Der Rest entfällt auf Gold und weitere Rohstoffe.

Die zum großen Teil langlaufenden Anleihen sorgen für das solide Fundament des Portfolios und die fast ausschließlich aus Industrieländern stammenden Aktien bringen Gewinnchancen, ohne zu sehr ins Risiko zu gehen. Der Rohstoffanteil schließlich dient der Diversifikation.

So ist das Allwetter-Portfolio aufgebaut

Anlageklassen und Regionen des Allwetter-Portfolios von Ray Dalio

Quelle: www.extraetf.com

Anlageoptionen für ein Allwetter-Portfolio

Amundi Index Solutions S&P 500 UCITS ETF - EUR ACC

ISIN: LU1681048804

Dieser ETF bildet den US-Aktienindex S&P 500 nach. Darin befinden sich die 500 größten US-Unternehmen – den höchsten Einzelanteil hat derzeit Apple.

Lyxor STOXX® Europe 600 UCITS ETF

ISIN: LU0378434582

Das europäische Gegenstück: Dieser ETF bildet den STOXX Europe 600 Index nach, in dem die 600 größten Unternehmen aus Europa vertreten sind.

Lyxor MSCI Pacific UCITS ETF

ISIN: LU0392495023

Bei diesem ETF, der den MSCI Total Return Net Pacific Index nachbildet, stehen die größten Unternehmen der Industrieländer der Pazifik-Region im Mittelpunkt. Japanische Firmen haben mit 66 Prozent den größten Anteil, gefolgt von Australien, Hongkong und Singapur.

iShares $ Treasury Bond 20+yr UCITS ETF

ISIN: IE00BSKRJZ44

Hier kommen die Anleihen ins Spiel, nämlich US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 20 Jahren und mehr. Der Index, den dieser ETF nachbildet, ist der ICE U.S. Treasury 20+ Years Bond Index.

Quelle: www.extraetf.com

Für wachstumsorientierte Anleger*innen: das Finanztest-Pantoffel-Portfolio 

Das Pantoffel-Portfolio wurde vom Verbrauchermagazin „Finanztest“ entwickelt, dessen Redaktion zur Stiftung Warentest gehört. Es verdankt seinen Namen dem Ziel, dass es besonders für bequeme Anleger*innen geeignet sein soll. Grundidee ist die Orientierung am Weltaktienindex MSCI World plus Anleiheanteile für die Sicherheit.

Das Portfolio gibt es in verschiedenen Varianten: defensiv, ausgewogen und offensiv. Die Bestandteile sind dabei jeweils gleich: ein ETF, der den MSCI World nachbildet, und Zinsanlagen, sprich: ein Tages- oder Festgeldkonto oder eine Mischung aus beiden. Der Unterschied liegt in der Gewichtung. Sie beträgt 25 Prozent ETF zu 75 Prozent Zinsanlagen bei der defensiven, je 50 Prozent ETF und Zinsanlagen bei der ausgewogenen und 75 Prozent ETF zu 25 Prozent Zinsanlagen bei der offensiven Variante.

So ist das ausgewogene Pantoffel-Portfolio aufgebaut

Anlageklassen und Regionen des Finanztest-Pantoffel-Portfolios (ausgewogen)

Quelle: www.extraetf.com

Anlageoptionen für ein Pantoffel-Portfolio (ausgewogen)

Amundi Index MSCI World UCITS ETF

ISIN: LU1681043599

Mehr als 1.600 Großunternehmen aus 23 Ländern sind im Aktienindex MSCI World vertreten. Dieser ETF bildet ihn und damit die Wertentwicklung dieser Firmen nach.

Xtrackers II Eurozone Government Bond UCITS ETF

ISIN: LU0290355717

Bei diesem ETF stehen Staatsanleihen aus der Eurozone im Fokus – der Index, den er nachbildet, heißt IBOXX EUR SOVEREIGNS EUROZONE Index.

Lyxor F.A.Z. 100 Index (DR) UCITS ETF

ISIN: LU0650624025

Die Wertentwicklungen der 100 bedeutendsten börsennotierten Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland werden vom F.A.Z. Index abgebildet – dem Referenzindex dieses ETFs. Größte Einzelposition ist derzeit SAP, gefolgt von Siemens und der Allianz.

Quelle: www.extraetf.com

Für chancenorientierte Anleger*innen: das 70-30 Kommer Weltportfolio (Variante 2)

70 Prozent Aktien, 30 Prozent Anleihen – das ist grob gesagt die Aufteilung des ETF-basierten Kommer Weltportfolios, das der Methode des deutschen Investmentbankers und Autors Gerd Kommer folgt. Auch hier gilt: Anleihen für die Stabilität, Aktien für die Gewinnchancen. Und mit einem Aktienanteil von rund 70 Prozent bietet das Portfolio gute Möglichkeiten für Gewinne. Dazu sollte auch ein kleiner Teil Rohstoffe zur Abfederung von Risiken mit ins Portfolio aufgenommen werden. Kommer empfiehlt 5 bis 10 Prozent des Aktienanteils.

So ist das 70-30 Kommer Weltportfolio aufgebaut

Anlageklassen und Regionen des 70-30 Kommer Weltportfolios 2018 (Variante 2)

Quelle: www.extraetf.com

Anlageoptionen für ein 70-30 Kommer Weltportfolio (Variante 2)

Vanguard FTSE All-World UCITS ETF

ISIN: IE00B3RBWM25

Dieser ETF bildet den FTSE All-World Index nach, in dem große und mittlere Unternehmen aus entwickelten und Schwellenländern vertreten sind. Gut die Hälfte von ihnen stammt aus den USA.

Lyxor EuroMTS Highest Rated Macro-Weighted Govt Bond 1-3Y (DR) UCITS ETF

ISIN: LU1829219556

Dieser ETF sorgt für den (Staats-)Anleihen-Anteil im Portfolio. Er bildet den MTS Mid Price Highest Rated Macro-Weighted 1-3 (EUR) Index ab, in dem sich Anleihen der von Ratingagenturen bestbewerteten Länder der Eurozone befinden.

iShares Developed Markets Property Yield UCITS ETF

ISIN: IE00B1FZS350

Mit diesem ETF kommt ein Immobilienanteil ins Portfolio. Sein Referenzindex: der FTSE EPRA/Nareit Developed Dividend + Index, in dem sich Aktien von Immobiliengesellschaften und Real Estate Investment Trusts (REITS) aus entwickelten Ländern befinden.

Lyxor Bloomberg Equal-weight Commodity ex-Agriculture UCITS ETF

ISIN: LU0419741177

Dieser ETF orientiert sich am Bloomberg Energy and Metals Equal Weighted Total Return Index, der die Wertentwicklung von 12 Rohstoffen aus den Bereichen Energie, Edel- und Industriemetalle widerspiegelt.

Quelle: www.extraetf.com

Für nachhaltig orientierte Anleger*innen: Die Auswahl wächst

Neben der Balance zwischen Chancen und Risiken, kann dein Portfolio natürlich auch inhaltliche Schwerpunkte haben. Wenn dir Nachhaltigkeit in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG = Environment, Social, Governance) am Herzen liegt, kannst du darauf achten, dass du entsprechende Wertpapiere für dein Portfolio auswählst. Ob ETF mit strengem ESG-Fokus oder aktiv gemanagter Fonds, der Aktien von Klimasündern ausschließt – das Angebot wächst, weil auch die Nachfrage angezogen ist. Wie du eine nachhaltige Geldanlage erkennst, erläutern wir dir in einem weiteren Finanzwissen-Artikel – inklusive entsprechender Anlagemöglichkeiten.

Vom Musterportfolio zur persönlichen Geldanlage

Wahrscheinlich hast du beim Lesen schon eine Idee davon bekommen, zu welchem Anlagetyp du dich zählst und welches Musterportfolio dich anspricht. Das Gute an den Musterportfolios ist, dass sie einerseits Orientierung bieten, andererseits aber nicht in Stein gemeißelt sind: Je nach deinen Vorlieben kannst du deine Anlagen frei zusammenstellen. Auch wenn sich deine Lebensumstände ändern und du mit deinen Investitionen einen anderen Schwerpunkt setzen möchtest, kannst du dein Portfolio einfach anpassen. Im Gegensatz zum Sparen sind die Möglichkeiten vielfältig und flexibel.

Kurz gesagt
  • Um die für dich passende Geldanlage zu finden, solltest du wissen, welcher Anlagetyp du bist, zum Beispiel ertrags-, wachstums- oder chancenorientiert.

  • Dafür ist entscheidend, wie wichtig dir Sicherheit ist – und wieviel Risiko für dich in Ordnung wäre.

  • Daraus ergibt sich, welche Anlageklassen in welcher Kombination in dein persönliches Portfolio gehören.

  • Musterportfolios geben dir Beispiele für die Umsetzung deiner individuellen Strategie.

  • Dein eigenes Portfolio kannst du jederzeit anpassen, sollte sich dein Risikoprofil ändern.

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