- 1. Was bedeutet „nachhaltige Geldanlage“ überhaupt?
- 2.Nachhaltige Geldanlage: Die wichtigsten Begriffe erklärt
- 3. Die EU-Offenlegungsverordnung: Was bedeuten Artikel 8 und Artikel 9?
- 4. Nachhaltigkeit ist individuell – worauf kommt es dir an?
- 5. Wie erkennst du seriöse nachhaltige Geldanlagen?
- 6. Tipps für die eigene Recherche
Eine nachhaltige Geldanlage verbindet Renditepotenzial mit Umwelt- und Sozialkriterien. Mithilfe von ESG-Standards lässt sich bewusst investieren.
Artikel-8- und Artikel-9-Fonds helfen dir, grüne Geldanlage-Produkte zu vergleichen und Greenwashing zu vermeiden.
Impact Investing bedeutet: Geld gezielt in Projekte investieren, die messbar Gutes für Umwelt oder Gesellschaft bewirken.
So erkennst du nachhaltige Fonds: Achte auf ESG-Kriterien, transparente Infos und glaubwürdige Siegel.
Was ist eine nachhaltige Geldanlage?
Im Bereich Environmental geht es beispielsweise darum, wie viel Müll ein Unternehmen produziert, wie es mit knappen Ressourcen umgeht und wie groß sein CO2-Fußabdruck ist.
Der Bereich Social nimmt unter anderem unter die Lupe, ob die Menschenrechte eingehalten werden, wie gut die Arbeitsbedingungen sind und ob angemessene Löhne gezahlt werden.
Im Bereich Governance steht etwa auf dem Prüfstand, wie transparent das Unternehmen operiert. Dabei geht es auch um Vorkehrungen gegen Korruption.
Nachhaltige Geldanlage: Die wichtigsten Begriffe erklärt
Die EU-Offenlegungsverordnung: Was bedeuten Artikel 8 und Artikel 9?
Artikel 8-Fonds – auch „hellgrün“ genannt – berücksichtigen ESG-Kriterien in ihrer Anlagestrategie. Das bedeutet: Sie schließen bestimmte Branchen aus oder setzen auf Unternehmen mit besseren ESG-Werten als der Branchendurchschnitt.
Artikel 9-Fonds – die „dunkelgrünen“ Fonds – gehen einen Schritt weiter. Sie verfolgen explizit nachhaltige Ziele, etwa den Kampf gegen den Klimawandel, und müssen messbare Wirkungen nachweisen.
Nachhaltigkeit ist individuell – worauf kommt es dir an?
Ausschlusskriterien: Manche Fonds schließen bestimmte Branchen systematisch aus.
Best-in-Class: Hier werden innerhalb einer Branche die nachhaltigsten Unternehmen ausgewählt.
Impact Investing: Anlegende investieren gezielt in Unternehmen oder Projekte mit positiver Wirkung.
Wie erkennst du seriöse nachhaltige Geldanlagen?
FNG-Siegel: Das FNG-Siegel zeichnet nachhaltige Investmentfonds im deutschsprachigen Raum aus. Es wurde 2015 vom Fachverband Forum Nachhaltige Geldanlagen e. V. (FNG) entwickelt. Das FNG-Siegel wird durch einen unabhängigen Auditor vergeben. Um das Siegel zu erhalten, muss ein Fonds bestimmte Mindestanforderungen erfüllen, darunter Transparenzkriterien sowie die Berücksichtigung von Arbeits- und Menschenrechten, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung.
ECOreporter-Siegel: Das ECOreporter-Siegel wird von unabhängigen Finanzjournalist*innen nach äußerst strengen Kriterien vergeben. Entwickelt wurde das Siegel 2013 vom Brancheninformationsdienst ECOreporter gemeinsam mit dem Institut für nachhaltiges, ethisches Finanzwesen (INAF). Das Siegel erhalten nur diejenigen nachhaltigen Finanzprodukte, die von im Kerngeschäft nachhaltigen Anbietern stammen oder – bei Fonds – von Anbietern, die im Branchenvergleich überdurchschnittlich nachhaltig agieren.
Nordic Swan Ecolabel: Hinter dem Nordic Swan Ecolabel steckt das staatliche Nachhaltigkeits-Siegel der skandinavischen Länder. Es wurde 1989 vom Nordischen Ministerrat eingeführt und vergibt das Siegel für verschiedene Branchen – darunter auch Fonds und Investmentprodukte.
Nachhaltige ETFs: Einfach, günstig, transparent Nachhaltige ETFs sind besonders für Einsteiger*innen interessant. Sie bilden einen nachhaltigen Index ab und ermöglichen so eine breite Streuung. Die Vorteile: geringe Kosten, hohe Transparenz und einfache Handelbarkeit. Wer regelmäßig investieren will, kann das bequem über einen ETF-Sparplan tun – auch mit kleinen Beträgen.
Nachhaltige Fonds: Aktiv gemanagt mit klaren Kriterien Aktiv verwaltete nachhaltige Fonds werden von Fondsmanager*innen gesteuert. Diese wählen gezielt Unternehmen aus, die bestimmte ESG-Kriterien erfüllen, und reagieren flexibel auf Marktentwicklungen. Solche Fonds eignen sich beispielsweise für Anlegende, die bewusst Schwerpunkte setzen und tiefer in die Materie einsteigen möchten. Für aktiv gemanagte nachhaltige Fonds fallen allerdings höhere Gebühren an als für nachhaltige ETFS.
Nachhaltiges Gold: Glänzt nicht nur optisch Gold gilt vielen als „sicherer Hafen“. Doch auch hier lohnt sich ein genauer Blick: Klassischer Goldabbau ist häufig mit Umweltproblemen und schlechten Arbeitsbedingungen verbunden. Nachhaltiges Gold stammt hingegen aus zertifiziertem Abbau, bei dem Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden – garantiert etwa durch das „Fairtrade“-Siegel.
Nachhaltige Geldanlage: Tipps für die eigene Recherche
Werden ESG-Kriterien klar und nachvollziehbar erklärt?
Gibt es Hinweise auf Artikel-8- oder Artikel-9-Klassifizierung?
Welche Siegel oder Ratings trägt der Fonds?
Gibt es transparente Informationen zu den Unternehmen, in die investiert wird?