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#geldverbesserer-Schlüssel vor Solaranlage - Nachhaltige Geldanlage - Finanzwissen

Nachhaltig investieren: So gelingt der Einstieg

Mit den eigenen Ersparnissen etwas Gutes für die Umwelt und die Gesellschaft bewirken – das wünschen sich viele Anlegende. Doch nicht alle „nachhaltigen“ Anlageprodukte verdienen dieses Label wirklich. Wir geben dir Tipps, wie du die Spreu vom Weizen trennst.

Mai 2025
Das Wichtigste in Kürze
  • Eine nachhaltige Geldanlage verbindet Renditepotenzial mit Umwelt- und Sozialkriterien. Mithilfe von ESG-Standards lässt sich bewusst investieren. 

  • Artikel-8- und Artikel-9-Fonds helfen dir, grüne Geldanlage-Produkte zu vergleichen und Greenwashing zu vermeiden. 

  • Impact Investing bedeutet: Geld gezielt in Projekte investieren, die messbar Gutes für Umwelt oder Gesellschaft bewirken. 

  • So erkennst du nachhaltige Fonds: Achte auf ESG-Kriterien, transparente Infos und glaubwürdige Siegel. 

Nachhaltigkeit ist für viele Menschen längst mehr als ein Trend – sie ist eine Haltung. Wer bewusst lebt, fragt sich irgendwann auch: Was passiert eigentlich mit meinem Geld, wenn ich es investiere? Unterstütze ich damit Unternehmen, die Umwelt und Menschenrechte achten – oder genau das Gegenteil? Die gute Nachricht ist: Nachhaltige Geldanlagen bieten viele Möglichkeiten, eigene Werte mit wirtschaftlichem Handeln zu verbinden. 

Was ist eine nachhaltige Geldanlage? 

Nachhaltige Geldanlagen berücksichtigen neben finanziellen Aspekten auch ökologische, soziale und ethische Kriterien. Eine Orientierung können dir dabei die sogenannten ESG-Kriterien bieten. Das englische Kürzel ESG steht für „Environmental, Social, and Governance“, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. 
  • Im Bereich Environmental geht es beispielsweise darum, wie viel Müll ein Unternehmen produziert, wie es mit knappen Ressourcen umgeht und wie groß sein CO2-Fußabdruck ist. 

  • Der Bereich Social nimmt unter anderem unter die Lupe, ob die Menschenrechte eingehalten werden, wie gut die Arbeitsbedingungen sind und ob angemessene Löhne gezahlt werden. 

  • Im Bereich Governance steht etwa auf dem Prüfstand, wie transparent das Unternehmen operiert. Dabei geht es auch um Vorkehrungen gegen Korruption. 

Eine Geldanlage gilt grundsätzlich als nachhaltig, wenn sie Unternehmen oder Projekte unterstützt, die in mindestens einem der drei Bereiche vorbildlich handeln – und zugleich bestimmte problematische Bereiche ausschließt, etwa Atomenergie, fossile Brennstoffe oder Kinderarbeit.

Nachhaltige Geldanlage: Die wichtigsten Begriffe erklärt 

Neben ESG gibt es auch den Begriff „Impact Investing“. Dabei investieren Anlegende gezielt in Unternehmen oder Projekte, die messbar positive soziale oder ökologische Auswirkungen mit sich bringen – etwa ein Fonds, der Solarenergieprojekte finanziert. 
Wichtig ist dabei, Greenwashing zu vermeiden: Manche Anbieter werben mit Nachhaltigkeit, obwohl sich ihre Produkte bei genauerem Hinsehen als wenig umweltfreundlich oder sozial entpuppen. Um echte Nachhaltigkeit zu erkennen, helfen vertrauenswürdige Siegel, unabhängige Ratings oder transparente Informationen zu den jeweiligen Unternehmen und Fonds. Mehr dazu erfährst du weiter unten in diesem Artikel unter „Wie erkennst du seriöse nachhaltige Geldanlagen?“.

Die EU-Offenlegungsverordnung: Was bedeuten Artikel 8 und Artikel 9? 

Seit März 2021 sorgt eine neue Verordnung der Europäischen Union (EU) für mehr Klarheit: Die sogenannte SFDR (Sustainable Finance Disclosure Regulation) verpflichtet Finanzanbieter zu mehr Transparenz bei nachhaltigen Produkten. Besonders relevant für Anlegende sind dabei die Kategorien Artikel 8 und Artikel 9: 
  • Artikel 8-Fonds – auch „hellgrün“ genannt – berücksichtigen ESG-Kriterien in ihrer Anlagestrategie. Das bedeutet: Sie schließen bestimmte Branchen aus oder setzen auf Unternehmen mit besseren ESG-Werten als der Branchendurchschnitt. 

  • Artikel 9-Fonds – die „dunkelgrünen“ Fonds – gehen einen Schritt weiter. Sie verfolgen explizit nachhaltige Ziele, etwa den Kampf gegen den Klimawandel, und müssen messbare Wirkungen nachweisen. 

Diese Kategorisierung soll Anlegenden helfen, nachhaltige Fonds besser einzuordnen – je nachdem, wie hoch die eigenen Ansprüche an Nachhaltigkeit sind. 

Nachhaltigkeit ist individuell – worauf kommt es dir an? 

Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Für die eine Person steht Klimaschutz im Vordergrund, für die andere soziale Gerechtigkeit. Deshalb lohnt es sich, dich vor der Geldanlage ganz persönlich zu fragen: Welche Werte sind mir wichtig? Will ich bestimmte Branchen ausschließen? Oder gezielt Projekte unterstützen, die eine Veränderung bewirken? 
Je nach Ziel gibt es unterschiedliche Strategien: 
  • Ausschlusskriterien: Manche Fonds schließen bestimmte Branchen systematisch aus. 

  • Best-in-Class: Hier werden innerhalb einer Branche die nachhaltigsten Unternehmen ausgewählt. 

  • Impact Investing: Anlegende investieren gezielt in Unternehmen oder Projekte mit positiver Wirkung. 

Wie erkennst du seriöse nachhaltige Geldanlagen? 

Um echte Nachhaltigkeit von Greenwashing zu unterscheiden, helfen unabhängige Prüfstellen. Besonders verbreitet sind diese Siegel: 
  • FNG-Siegel: Das FNG-Siegel zeichnet nachhaltige Investmentfonds im deutschsprachigen Raum aus. Es wurde 2015 vom Fachverband Forum Nachhaltige Geldanlagen e. V. (FNG) entwickelt. Das FNG-Siegel wird durch einen unabhängigen Auditor vergeben. Um das Siegel zu erhalten, muss ein Fonds bestimmte Mindestanforderungen erfüllen, darunter Transparenzkriterien sowie die Berücksichtigung von Arbeits- und Menschenrechten, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. 

  • ECOreporter-Siegel: Das ECOreporter-Siegel wird von unabhängigen Finanzjournalist*innen nach äußerst strengen Kriterien vergeben. Entwickelt wurde das Siegel 2013 vom Brancheninformationsdienst ECOreporter gemeinsam mit dem Institut für nachhaltiges, ethisches Finanzwesen (INAF). Das Siegel erhalten nur diejenigen nachhaltigen Finanzprodukte, die von im Kerngeschäft nachhaltigen Anbietern stammen oder – bei Fonds – von Anbietern, die im Branchenvergleich überdurchschnittlich nachhaltig agieren. 

  • Nordic Swan Ecolabel: Hinter dem Nordic Swan Ecolabel steckt das staatliche Nachhaltigkeits-Siegel der skandinavischen Länder. Es wurde 1989 vom Nordischen Ministerrat eingeführt und vergibt das Siegel für verschiedene Branchen – darunter auch Fonds und Investmentprodukte.  

Wenn du mehr erfahren möchtest, lässt sich beispielsweise auf der Plattform Faire Fonds prüfen, ob bestimmte Fonds als „kontrovers“ eingestufte Unternehmen enthalten. 
Nachhaltige Investments

Nachhaltige ETFs: Einfach, günstig, transparent  Nachhaltige ETFs sind besonders für Einsteiger*innen interessant. Sie bilden einen nachhaltigen Index ab und ermöglichen so eine breite Streuung. Die Vorteile: geringe Kosten, hohe Transparenz und einfache Handelbarkeit. Wer regelmäßig investieren will, kann das bequem über einen ETF-Sparplan tun – auch mit kleinen Beträgen. 

Nachhaltige Fonds: Aktiv gemanagt mit klaren Kriterien  Aktiv verwaltete nachhaltige Fonds werden von Fondsmanager*innen gesteuert. Diese wählen gezielt Unternehmen aus, die bestimmte ESG-Kriterien erfüllen, und reagieren flexibel auf Marktentwicklungen. Solche Fonds eignen sich beispielsweise für Anlegende, die bewusst Schwerpunkte setzen und tiefer in die Materie einsteigen möchten. Für aktiv gemanagte nachhaltige Fonds fallen allerdings höhere Gebühren an als für nachhaltige ETFS. 

Nachhaltiges Gold: Glänzt nicht nur optisch  Gold gilt vielen als „sicherer Hafen“. Doch auch hier lohnt sich ein genauer Blick: Klassischer Goldabbau ist häufig mit Umweltproblemen und schlechten Arbeitsbedingungen verbunden. Nachhaltiges Gold stammt hingegen aus zertifiziertem Abbau, bei dem Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden – garantiert etwa durch das „Fairtrade“-Siegel. 

Nachhaltige Geldanlage: Tipps für die eigene Recherche

Wenn du nachhaltige Geldanlagen finden willst, solltest du dich nicht nur auf Werbung verlassen. Stattdessen lohnt sich ein Blick in die Produktdokumente der jeweiligen Fondsanbieter. Nach folgenden Aspekten kannst du dort Ausschau halten:  
  • Werden ESG-Kriterien klar und nachvollziehbar erklärt? 

  • Gibt es Hinweise auf Artikel-8- oder Artikel-9-Klassifizierung? 

  • Welche Siegel oder Ratings trägt der Fonds? 

  • Gibt es transparente Informationen zu den Unternehmen, in die investiert wird? 

Außerdem lohnt es sich zu prüfen, wie die Anlageprodukte bei unabhängigen Vergleichsportalen abschneiden. Zudem ist es sinnvoll, auf klassische Anlagekriterien wie Kosten, Rendite und Risikostreuung zu achten, denn auch bei nachhaltigen Produkten gilt: Nicht jedes Investment passt zu jeder Person. 
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