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Was tun bei Love-Scamming?

Erst geht es um die Liebe, dann um das Geld. Love-Scamming ist das perfide Geschäft mit großen Gefühlen. Wie du diese Betrugsmasche erkennen und dich schützen kannst, zeigt dieser Beitrag unserer Artikelserie.

September 2021

Love-Scamming (auch Romance-Scamming oder Liebesbetrug) bezeichnet eine besonders hinterlistige Betrugsmasche, bei der auch verletzte Gefühle im Spiel sind: Kriminelle bauen erst eine vermeintliche Liebesbeziehung auf und bitten dann um Geld – mit zum Teil sehr kreativen Begründungen. Die Masche funktioniert, weil viele Singles ihre große Liebe im Internet suchen.

Die Scammer*innen suchen auf Online-Partnerbörsen oder in sozialen Netzwerken wie Instagram, Snapchat oder Facebook nach Opfern. Es beginnt mit einem kurzen Chat oder einer netten E-Mail. Romance-Scammer*innen erfinden ungewöhnliche Lebensgeschichten.

Kriminelle bauen erst eine vermeintliche Liebesbeziehung auf und bitten dann um Geld.

Männer geben sich gern als Ingenieure, Architekten, Tierärzte oder US-Soldaten aus. Scamm-Frauen geben häufig vor, Krankenschwester, Ärztin, Schauspielerin oder Geschäftsfrau zu sein. Die mitgeschickten Fotos zeigen attraktive Personen, sind aber zumeist gestohlen.

Scam-Männer und -Frauen machen sich im täglichen Leben ihrer Opfer unverzichtbar – ohne ein einziges persönliches Treffen. Eine romantische E-Mail am Morgen, mittags ein kurzes Telefonat, abends werden Nachrichten ausgetauscht oder es wird stundenlang telefoniert. Bei den Gesprächen geht es um den Beruf, die Familie, Liebe und die gemeinsame Zukunft.

Bei Liebesbetrug geht's nicht nur um Geld

Nach einiger Zeit müssen die Scammer*innen dringend geschäftlich oder aus familiären Gründen ins Ausland, zum Beispiel nach Westafrika. Danach – so versprechen sie – wollen sie ihre neue Liebe besuchen. Dann gibt es Schwierigkeiten: Überfälle, gestohlene oder konfiszierte Pässe, ein Autounfall, Probleme mit Kreditkarten, kein Geld für das Flugticket, das Visum oder erfundene Gebühren an die Regierung, um das Land verlassen zu dürfen. Die Opfer werden gebeten, per Bargeldtransfer Geld ins Ausland zu senden. Manchmal werden sie sogar von vermeintlichen Ärzt*innen, Polizist*innen oder Angehörigen kontaktiert, die noch mehr Druck ausüben sollen. Das geht oft so weit, dass die Scammer*innen mit Selbstmord drohen.

Mitunter haben es die Betrüger*innen auf Ausweispapiere abgesehen. Oft bitten sie ihre Opfer, ihnen Kopien vom Reisepass zu schicken – angeblich, um ein gemeinsames Konto zu eröffnen. So können leicht Ausweise gefälscht werden.

In anderen Fällen werden Opfer gebeten, Schecks und Zahlungsaufträge auf das eigene Bankkonto einzureichen, weil dies in z. B. Westafrika angeblich nicht möglich sei.

Mitunter haben es die Betrüger*innen auf Ausweispapiere abgesehen und bitten ihre Opfer, ihnen Kopien vom Reisepass zu schicken.

Den größten Teil sollen die Opfer per Bargeldtransfer zurücküberweisen, einen kleinen Rest dürfen sie für sich behalten. Das Problem: Die Schecks sind Rückschecks, für deren Rückzahlung an die Bank die Kontoinhaber*innen verantwortlich sind. Im schlimmsten Fall droht dem Opfer eine Strafanzeige wegen Betrugs.

Auch kleine Päckchen, die eine dritte Person vorbeibringt, sollen manchmal nachgeschickt werden. Der Inhalt ist meist mit einer gestohlenen Kreditkarte bezahlt. Das Weiterleiten oder Aufbewahren der Päckchen ist illegal und kann die Opfer in ernsthafte Schwierigkeiten bringen.

Was tun, wenn ich auf Love-Scamming hereingefallen bin?

Brich jeglichen Kontakt ab und wechsele deine E-Mail-Adresse sowie Telefonnummer. Erstatte eine Anzeige gegen Unbekannt. Sichere dazu alle Nachrichten und E-Mails und übergib sie der Polizei. Meist wird diese Anzeige und die weitere Strafverfolgung bei Love-Scammer*innen aus dem Ausland jedoch eingestellt. Du kannst aber andere warnen, indem du deine Erfahrungen teilst.

Checkliste
  • Falsche Profile auf Single- oder Dating-Börsen kannst du oft leicht identifizieren, etwa über die Google-Bildersuche. Betrüger*innen nutzen Bilder meist in mehreren Profilen.

  • Gib den Namen deiner Internet-Bekanntschaft mit dem Zusatz „Scammer“ in eine Suchmaschine ein. Häufig wechseln die Täter*innen ihren Namen nicht.

  • Leihe niemandem Geld, den du nicht persönlich kennst und offline getroffen hast.

TIPP

Versende keine Kopien von amtlichen Dokumenten wie Ausweisen, Pässen und anderen behördlichen Papieren.

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