Kreditkarten galten früher als Privileg für Geschäftsreisende und wohlhabende Weltenbummler*innen. Heutzutage sind sie ein gängiges, weltweit an Millionen Verkaufsstellen akzeptiertes und sicheres Zahlungsmittel. Allein in Deutschland haben laut Angaben der Bundesbank knapp 60 Prozent der Menschen eine Kreditkarte im Portemonnaie. Im Folgenden bekommst du einen Überblick über die gängigsten Kartenarten, über Services und Wissenswertes rund um das Thema.
Diese Kreditkartentypen gibt es
Es gibt im Wesentlichen drei Arten von Kreditkarten. Sie unterscheiden sich vor allem dadurch, wie und wann dein Konto belastet wird. Sie sind normalerweise nicht an das eigene Girokonto gekoppelt, sondern haben ein eigenes Kreditkartenkonto. Kreditkarten können entweder von Banken herausgegeben oder von anderen Unternehmen angeboten werden. Hier ein Überblick der Kartentypen:
Der Klassiker: die Charge-Karte
Die getätigten Umsätze werden zunächst auf dem Kreditkartenkonto gesammelt und in der Regel einmal im Monat von deinem Girokonto abgebucht. Es ist die in Deutschland häufigste Kreditkarte. Bei der DKB ist es die Visa Kreditkarte. Mit ihr können aber nicht nur weltweit Einkäufe oder Dienstleistungen bezahlt werden. Mit einer PIN kann zudem Geld am Automaten abgehoben werden. Ist ein Wellensymbol auf der Karte zu sehen und verfügt der Händler über ein entsprechendes Gerät, funktioniert das Bezahlen auch kontaktlos.
Auch für Jugendliche geeignet: die Prepaid-Karte
Sie funktioniert ähnlich wie die gleichnamigen Karten für das Handy. Zunächst muss Geld auf das Kreditkartenkonto eingezahlt werden. Sind beispielsweise 400 Euro vorhanden, kann in diesem Umfang mit der Kreditkarte bezahlt werden. Die Prepaid-Karte ist somit ein geeignetes Mittel, um Kinder und Jugendliche nicht nur auf Reisen mit Geld zu versorgen. Bei Verlust ist der Schaden begrenzt und die Nutzer*innen können nicht mehr Geld ausgeben, als sie zur Verfügung haben.
Flexibel, aber nicht günstig: die Revolving-Karte
Dieser Typus der Kreditkarte stellt Liquidität über einen längeren Zeitraum bereit, jedoch werden dafür Sollzinsen fällig. Grundsätzlich funktioniert die Revolving-Karte wie die Charge-Karte: Einmal im Monat wird das eigene Girokonto mit den angefallenen Umsätzen auf dem Kreditkartenkonto belastet. Es ist allerdings möglich, diese Umsätze in Raten zu begleichen. Dann werden die Sollzinsen für den noch nicht zurückgezahlten Betrag berechnet. Für diese finanzielle Flexibilität zahlen Kund*innen entsprechend höhere Zinsen.
Der Allrounder: die Debitkarte
In ihren Funktionen ähnelt sie einer Kreditkarte: weltweites Bezahlen und Geld abheben, online bezahlen. Anders als eine Charge-Karte bucht sie direkt von dem eigenen Girokonto ab, hat also kein separates Abrechnungskonto. Sie ist ein modernes Zahlungsmittel im Alltag, das Funktionen der Kreditkarte und Girokarte vereint. Deshalb wird sie häufig als Standardkarte zum Girokonto herausgegeben.
60 %der Menschen in Deutschland haben laut Angaben der Bundesbank eine Kreditkarte im Portemonnaie.
Voraussetzungen für einen Kreditkartenantrag
Die Voraussetzungen für eine Kreditkarte sind: ein Girokonto und Bonität. Denn wie der Produktname schon sagt: Das ausgebende Institut gewährt dir – in der Regel – für bis zu vier Wochen einen zinslosen Kredit. Den bekommst du nur, wenn von dir die Rückzahlung sehr verlässlich erwartet werden kann. Das wird durch eine Anfrage bei der Wirtschaftsauskunftei Schufa abgefragt.
Die Bonität hat auch Auswirkungen auf das Kreditlimit der Karte. Wer beispielsweise als Geldeingang 2.500 Euro monatlich auf seinem Girokonto hat, wird mit seiner Kreditkarte üblicherweise das Zwei- bis Dreifache an Limit bekommen. Wann du durch das Kreditlimit deine finanziellen Spielräume ausschöpfst, erläutern wir dir im nächsten Kapitel.
Voraussetzungenfür eine Kreditkarte sind: ein Girokonto und Bonität.
Bevor du einen Kreditkartenantrag stellst, solltest du dir darüber klar sein, welcher Kartentyp für dich der richtige ist. Mit einer Prepaid-Karte kannst du nicht mehr ausgeben als zuvor aufgeladen wurde. Für Vielreisende, die Sicherheiten bei der Hotelbuchung oder Kautionen für Mietwagen hinterlegen müssen, empfiehlt sich eher die Charge-Karte. Wer gerne die Kontrolle über die eigenen Ausgaben hat und ein alltägliches Zahlungsmittel nutzen möchte, ist mit einer Debitkarte gut aufgestellt.
Wie du die Kreditkarte einsetzen kannst
Kreditkarten sind universell einsetzbar. Du kannst mit ihnen weltweit in Geschäften, im Internet oder auf Reisen bezahlen. Am Point of Sale (POS), also vor Ort im Geschäft, bestätigst du die Transaktion meist mit Eingabe deiner PIN oder mit deiner Unterschrift. Wer die Kreditkarte in einer Wallet-App des Smartphones hinterlegt hat, kann dies beispielsweise bei Apple Pay oder Google Pay auch per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung tun.
Auf Reisen kannst du die Kreditkarte bei der Hotelreservierung angeben oder für einen Mietwagen die notwendige Kaution stellen.
Beispiel: Wer also ein Limit von 5.000 Euro hat und einen Mietwagen mit einer Kaution von 1.500 Euro mietet, kann bis zum Mietende nur noch über ein Limit von 3.500 Euro verfügen. Vor Urlauben macht es Sinn, das eigene Limit zu erhöhen oder sich vorab Guthaben auf das Kreditkartenkonto zu überweisen.
Wie Technik deine Zahlungen absichert
Eine Kreditkarte ist ein sehr sicheres Zahlungsmittel. Du kannst jede Ausgabe checken und gegebenenfalls Einspruch bei einer nicht von dir veranlassten Zahlung einlegen. Auf technischer Seite rüsten die Kreditkartenanbieter zunehmend auf. So werden heute Daten wie Kreditkartennummer in der Regel nicht mehr an den Händler weitergegeben, Transaktionen laufen mithilfe der sogenannten Tokenisierung anonym ab.
Beim Bezahlen im Internet muss seit 2021 das 3D-Secure-Verfahren zum Einsatz kommen. Hier wird ein zusätzlicher Schritt gefordert, um die Zahlung freizugeben. Zum Beispiel muss das Smartphone als zusätzliches Freigabeinstrument bei der Bank autorisiert werden.