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Eine Frau und ein Kind vor der Abreise in den Urlaub.
Kartenzahlungen im Ausland: Wie du Gebühren vermeidest

Bei Zahlungen mit Kredit- und Debitkarten hinkt Deutschland international noch hinterher. Im Ausland spielen die Bankkarten ihre Vorteile aber voll aus. Wir erläutern dir, was bei Kartenzahlungen auf Reisen zu beachten ist und wie du Kosten vermeidest.

August 2023

In einigen Ländern ist es nicht mehr ungewöhnlich: Selbst Kleinstbeträge werden zum Beispiel in Schweden oder Großbritannien mit der Karte bezahlt. Gelegentlich ist das kleine Plastikstück – beziehungsweise seine mobile Variante auf der Uhr oder im Handy – an der Kasse, am Automaten oder im Restaurant sogar die einzige Option. Zuweilen kann Bargeld mangels Wechselgeldes gar nicht mehr angenommen werden.

Beim Einsatz einer Karte im Ausland fragen sich Reisende oft, was nun eigentlich an zusätzlichen Kosten und Gebühren anfällt. Ist es nicht gar günstiger, die Karte möglichst im Portemonnaie stecken zu lassen?

Bargeld und Karte im Vergleich

Tatsächlich können die Bankkarten gerade im Ausland zahlreiche Vorteile richtig ausspielen. Sie ersparen zum Beispiel schon vor der Abreise den Umtausch von Devisen, der heute meist angemeldet werden muss. Denn Banken halten häufig keine Fremdwährungen mehr vor, der Wechselkurs ist oft deutlich schlechter als im Reiseland und für die Transaktion berechnen die Institute Gebühren. Geldautomaten gibt es dagegen an jedem internationalen Flughafen, an Bahnhöfen und in jeder größeren Stadt. So lässt sich direkt nach der Ankunft ausreichend Bargeld besorgen, um das Taxi ins Hotel oder einen Kaffee auf der Piazza um die Ecke zu bezahlen.

In einigen Ländern ist die Einfuhr von Bargeld ohnehin beschränkt. Nach Ägypten darfst du bei der Einreise beispielsweise nur rund 145 Euro in der Landeswährung, dem Ägyptischen Pfund, mitbringen. Sich nur auf Kartenzahlungen zu verlassen, ist allerdings in vielen Reiseländern nicht zu empfehlen. Gerade für kleine Beträge sind lokale Scheine und Münzen oft willkommen. Mancherorts wird das Trinkgeld lieber bar akzeptiert. Und wenn du Touren in entlegenen Regionen planst, solltest du dich vorher erkundigen, wie es dort mit der Infrastruktur für Karten und der Akzeptanz von Visa, Mastercard und Co. aussieht.

Anzahl der Kartenzahlungen je Einwohner*in in der EU (2021)
LandKartenzahlungen
Litauen440,4
Luxemburg409,9
Dänemark392,6
Finnland341,6
Schweden339,6
Irland327,6
Estland288,3
Niederlande273
Belgien238,7
Frankreich235,4
......
Deutschland99,3
Italien88
Rumänien69,8
Bulgarien41,3

Karten geben dir Sicherheit auf Reisen

Reisende können heute zumeist darauf verzichten, Geldscheine im Brustbeutel oder in Innentaschen am Gürtel zu verstecken – aus Angst vor Diebstahl. In diesem Fall wäre Bargeld im Ausland meist für immer verloren. Anders bei der Karte: Hast du den Verdacht, dass sie abhandengekommen ist, kannst du sie bei deiner Bank sperren lassen. So bleibt ein finanzieller Verlust, wenn überhaupt, sehr überschaubar.

Willst du einem Verlust vorbeugen, kannst du dir ein mobiles Bezahlverfahren einrichten. Dafür hinterlegst du deine Karte in den gängigen Systemen Apple Pay oder Google Pay und wählst fürs Bezahlen dann das Handy oder die Smartwatch aus. Diese Methode funktioniert allerdings ausschließlich bei kontaktloser Zahlung an den entsprechenden Kartenterminals. Bist du dir unsicher, ob du deine Karte womöglich nur verlegt hast, ist eine temporäre Sperre in der App möglich.

Was kostet die Kartenzahlung im Ausland?

Für die Bequemlichkeit, die die Karte im Ausland bietet, berechnen die ausgebenden Banken häufig eine kleine Provision. Diese Gebühren sind bei den Geldinstituten unterschiedlich hoch. Du solltest am besten vor Reisebeginn in der entsprechenden Gebührenliste die möglichen Kosten prüfen. Wichtig ist dabei die Unterscheidung zwischen deiner Kreditkarte und der Debitkarte.

Zahlreiche Kreditinstitute setzen unterschiedliche Gebühren in den verschiedenen Währungsräumen an. Eine Ausnahme sind die EU-Länder, in denen du mit Euro bezahlen kannst. Hier gibt die Europäischen Union (EU) die Anwendung der Inlandsregeln vor. Zahlst du dagegen in US-Dollar, Dirham, Türkischer Lira oder einer anderen Fremdwährung, erheben viele Banken eine Gebühr. Oft ist das ein niedriger einstelliger Prozentsatz des Umsatzes, gelegentlich ist auch ein Mindestbetrag fällig.

Bei der DKB ist das Zahlen mit der Visa Kreditkarte weltweit kostenlos, überall wo Visa akzeptiert wird. Mit dem Aktivstatus hast du diesen Vorteil auch mit der Visa Debitkarte. Dein Status hängt von den Zahlungseingängen auf deinem Konto ab. Hast du den Aktivstatus nicht, entstehen dir außerhalb des Euroraums bei der Debitkartenzahlung zusätzliche Kosten.

Noch eine Empfehlung für die Reisevorbereitung: Mach dich schlau, welche Karten wo akzeptiert werden. In den USA ist zum Beispiel der Einsatz einer Debitkarte oft nicht erwünscht. Wenn du ein Auto mietest oder dein Hotel bezahlst, gilt die Kreditkarte als Standard. Ob eine Debitkarte akzeptiert wird, solltest du vorab klären.

Maestro fällt weg – was bedeutet das?

Besonders beliebt ist bei Verbraucher*innen in Deutschland die Girokarte, die in alter Tradition oft noch als Scheck- oder EC-Karte bezeichnet wird. Rund 100 Millionen dieser Karten befinden sich im Umlauf. Bei dieser elektronischen Bezahlkarte wird nach der Eingabe einer PIN oder der Legitimation durch Unterschrift der Betrag direkt vom Konto abgebucht. Auch hinter diesem Zahlsystem stecken die Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard, auf den Karten erkenntlich als V-Pay oder Maestro.

Doch das System, das über rund 30 Jahre den Einsatz im Ausland ermöglicht hat, läuft aus. Mastercard gibt seit dem 1. Juli 2023 keine neuen Karten mit Maestro-Zeichen mehr aus. V-Pay dürfte eine ähnliche Entwicklung bevorstehen. Im Inland behalten die entsprechenden Karten weiter ihre Gültigkeit. Im Ausland kannst du damit aber bald nicht mehr bezahlen.

Einige Banken stellen ihr System auf Debitkarten um, andere planen sie als Zusatzleistung für den Auslandseinsatz.

Wozu noch eine Kreditkarte?

Ob Geschäft, Internet oder Ausland: Kreditkarten sind ein flexibles Zahlungsmittel. Die Besonderheiten erklärt unser Artikel.

Was kostet Geldabheben am Automaten im Ausland?

Genau wie bei der Zahlung mit deiner Karte, fallen auch beim Geldabheben an Automaten bei vielen Instituten Gebühren an. Meist sind es niedrige Prozentsätze des gewünschten Geldbetrags, gelegentlich ergänzt um einen Mindestbetrag. Andere Institute legen eine Summe fest, die du mindestens abheben musst.

Wenn du einen Automaten verwendest, der nicht zu einer Bank gehört, solltest du aufpassen. Denn einige Automatenbetreiber erheben eine zusätzliche Gebühr. Hierauf hat deine Bank keinen Einfluss. Diese Kosten werden dir aber im Display des Automaten angezeigt. Wenn du möchtest, kannst du dich nun auf die Suche nach einer günstigeren Alternative machen.

Landeswährung spart bares Geld

Das Kreditkartenterminal oder der Geldautomat bieten dir oft zwei Optionen an. Du hast die Wahl zwischen der Landeswährung, zum Beispiel Franken in der Schweiz, Pfund in Großbritannien oder Peso in Mexiko, und dem Euro. Es mag verlockend erscheinen, den vertrauten Euro zu wählen, um eine bessere Übersicht über die Ausgaben und deinen Kontostand zu behalten. Doch du solltest dich außerhalb des Euroraums grundsätzlich gegen den Euro entscheiden. Denn dieser wird meist zu einem ungünstigen Kurs und damit zu deinen Lasten verwendet.

DKB-Karten: Vorteile und Gebühren auf einen Blick

Hier die Leistungen der DKB-Karten im Überblick: Mit der Visa Kreditkarte hebst du an Automaten fast überall kostenlos Geld ab – in Deutschland, im Euroraum und weltweit. Mindestens musst du 50 Euro ziehen. Auch deine Visa Debitkarte erlaubt dir mit dem Aktivstatus nahezu überall kostenloses Abheben. Ist dein Konto nicht im Aktivstatus, belastet dich die DKB außerhalb des Euroraums mit Gebühren von 2,2 Prozent des Umsatzes.

Beim Bezahlen mit deinen Karten sieht es ähnlich aus. Wo Visa akzeptiert wird, ist der Einsatz der Kreditkarte kostenlos, ebenso wie bei der Debitkarte mit dem Aktivstatus. Fehlt dir der Aktivstatus, musst du in den Euro-Ländern dennoch keine Gebühren entrichten. Anderswo werden 2,2 Prozent vom Umsatz fällig.

Kartenzahlung: Gebühren seitens der DKB
Visa DebitkarteVisa Debitkarte (Aktivstatus)Visa Kreditkarte
Kartenzahlung in €kostenloskostenloskostenlos
Kartenzahlung in Fremdwährung2,2 % des Umsatzeskostenloskostenlos
Bargeldabhebungen: Gebühren seitens der DKB
Visa DebitkarteVisa Debitkarte (Aktivstatus)Visa Kreditkarte
Mindestabhebebetrag50 €50 €50 €
Abhebungen in €kostenloskostenloskostenlos
Abhebungen in Fremdwährung2,2 % des Umsatzeskostenloskostenlos

Notfallplan: Eine Reihe Extras

Missgeschicke können auf Reisen natürlich auch mit Karte passieren. Nicht nur Diebstahl oder eine verlegte Karte bereiten Kopfzerbrechen. Die Karte kann auch kaputtgehen oder wegen eines technischen Fehlers plötzlich gesperrt werden. Willst du auf Nummer sicher gehen, solltest du überlegen, dir zwei Karten ins Gepäck zu legen und mobile Bezahlverfahren zu aktivieren.

Die DKB bietet dir beim Verlust deiner Karte auch ein Notfallpaket, damit du beim Badeurlaub an der Adria, bei deinem Road-Trip durch Kalifornien oder beim Trekking in Südostasien schnell wieder bei Kasse bist.

Notfallbargeld und eine Ersatzkarte mit drei Monaten Gültigkeit kannst du dir an den Urlaubsort liefern lassen, in die meisten Länder funktioniert das innerhalb von maximal 72 Stunden. Bereitstellung und Lieferung einer Kreditkarte sind kostenlos. Für eine Debitkarte gilt das für Kunden im Aktivstatus. Alle anderen erhalten die Notfallkarte für 180 Euro, Notfallbargeld für 150 Euro.

Kurz gesagt
  • Auf Reisen sind Kredit- und Debitkarten besonders nützlich. Auf größere Mengen Bargeld kannst du verzichten.

  • Die Gebühren, die beim Auslandseinsatz anfallen, legt jede ausgebende Bank individuell fest. Mach’ dich vor der Abfahrt schlau und vergleiche die Preise.

  • Eine der größten Gebührenfallen kannst du vermeiden, indem du immer in der Landeswährung – und nicht in Euro – bezahlst, wenn dir die Auswahl geboten wird.

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