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Ein verlorenes gefülltes Portemonnaie liegt auf dem Gehsteig, daneben sieht man die Füße einer vorbei gehenden Person.
Portemonnaie weg?!

Beim Verlust des Geldbeutels ist es wichtig, erst einmal Ruhe zu bewahren. Und zu wissen, was jetzt die richtigen Schritte sind. Der folgende Artikel gibt eine Anleitung, woran du im Ernstfall denken solltest.

Februar 2020

Du stehst an der Kasse im Supermarkt, willst bezahlen und merkst beim Griff in die Tasche: Der Geldbeutel ist weg. Es beginnt eine panische Suche. Der Einkauf ist jetzt das kleinere Problem. Denn wenn mit der Geldbörse auch Personalausweis, Kreditkarten, Führerschein und weitere Dokumente verloren sind, solltest du schnell Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.

Umsätze genau beobachten

Wenn du sicher bist, dass dein Portemonnaie gestohlen wurde oder du es definitiv verloren hast, solltest du deine Giro- und Kreditkarten möglichst schnell sperren. Bei der DKB geht das am einfachsten im Internet-Banking oder der Banking-App. Natürlich kannst du auch unter der Nummer +49 30 120 30 40 50 anrufen, welche für Notfälle rund um die Uhr erreichbar ist. Wenn du den Geldbeutel vielleicht nur in der Wohnung verlegt hast, sperre die Karten am besten erst einmal nur temporär. In der DKB-Banking-App kannst du diese temporäre Sperre für deine Karten mit der Funktion „Card Control“ veranlassen.

Eine weitere Möglichkeit, die Karten zu sperren, bietet der zentrale Sperrnotruf unter der kostenfreien Rufnummer 116 116. Befindest du dich im Ausland, kannst du die +49 116 116 wählen. Halte in jedem Fall deine IBAN oder Kontonummer und Bankleitzahl bereit.

Unabhängig von Kartenverlust oder -diebstahl solltest du die Umsätze deiner Karten genau beobachten und stets auf verdächtige Kontobewegungen prüfen. Fertige zudem als Vorsorgemaßnahme Kopien wichtiger Dokumente an. Diese solltest du aber nicht auf Computer oder Smartphone ablegen, sondern in einer gesicherten Umgebung speichern. Im Internet-Banking der DKB ist das zum Beispiel im „Tresor“ deines Postfachs möglich. Ist dein Portemonnaie verschwunden, kennst du so zumindest noch die Daten der darin befindlichen Dokumente.

Den Behörden den Verlust von Dokumenten mitteilen

Über den zentralen Sperrnotruf 116 116 kannst du unter anderem die elektronische Identitätsfunktion des Personalausweises sperren. Den Verlust des Personalausweises solltest du den Behörden schnellstmöglich mitteilen; einen Diebstahl musst du auch bei der Polizei anzeigen – in manchen Bundesländern funktioniert das auch online. Lass zudem weitere Karten, wie Mitarbeiter*innenausweise oder Transponder sperren. Denn mit jeder gestohlenen oder verlorenen Karte kann ebenfalls Missbrauch betrieben werden.

Bei Verdacht auf missbräuchliche Umsätze bekommen unsere Kund*innen den Schaden innerhalb von 24 Stunden nach Eingang der Kartenreklamation erstattet.

Kathrin Ziemann, Produktmanagerin bei der DKB

Ist die Bankkarte gesperrt und wird dennoch Geld vom Konto oder der Kreditkarte verfügt, kommt die Bank für den Schaden auf – in manchen Fällen auch der Händler, bei dem die Karte missbräuchlich eingesetzt wurde. „Bei Verdacht auf missbräuchliche Umsätze bekommen unsere Kund*innen den Schaden innerhalb von 24 Stunden nach Eingang der Kartenreklamation erstattet“, sagt Kathrin Ziemann, Produktmanagerin bei der DKB.

Wenn deine Karten und Dokumente im Ausland abhandengekommen oder gestohlen worden sind, solltest du zusätzlich zur Sperrung deiner Karten den Fall bei der örtlichen Polizei anzeigen. Die Anzeige dient vor allem dazu, den Verlust offiziell zu dokumentieren. Die deutsche Botschaft oder ein Konsulat helfen dir zudem dabei, provisorische Dokumente für die Fortsetzung deiner Reise zu beschaffen.

Für Schäden durch Missbrauch bis insgesamt 50 Euro haftest du laut Gesetz selbst. Bei der DKB entfällt die Grenze von 50 Euro für alle Neu- und Aktivkund*innen. Erfolgt die Abbuchung vor der Sperrung, kommt es aber darauf an, ob du grob fahrlässig gehandelt hast. Hast du zum Beispiel die PIN auf die Karte geschrieben, im Smartphone gespeichert, die Karte im Auto liegen gelassen oder im Automaten vergessen, haftest du für den gesamten Schaden.

Checkliste
  • Ruhe bewahren

  • alle Karten und Ausweise sperren lassen

  • sich beim örtlichen Fundbüro erkundigen, ob dein Portemonnaie dort registriert wurde

  • den Behörden den Verlust von Dokumenten mitteilen

  • einen Diebstahl bei der Polizei melden

  • neue Dokumente beim Einwohnermeldeamt oder beim Bürgerbüro beantragen

  • die Kontoumsätze im Blick behalten

TIPP

Bewahre möglichst immer eine Visitenkarte in deiner Geldbörse auf. So können dich ehrliche Finder*innen schnell kontaktieren, wenn sie dein Portemonnaie finden.

Neue Dokumente beantragen

Eine neue Karte mit einer neuen PIN sollte dir nach der Sperrung innerhalb von zwei Wochen zugehen. „Dauert es länger, sollte man unbedingt nachhaken“, sagt Ziemann. Eine Bankkarte könne schließlich auch auf dem Postweg verloren gehen. Für Kunden, die ihre Karte im Ausland verloren haben, bietet die DKB ein Notfallpaket oder findet eine individuelle Lösung.

Um wichtige Dokumente neu zu beantragen, musst du leider bei einigen Ämtern vorstellig werden, vor allem zum Thema Ausweis und Auto: Den neuen Personalausweis beantragst du beim Bürgeramt oder Bürgerbüro. Für den neuen Führerschein ist die Fahrerlaubnisbehörde zuständig – bis die Plastikkarte fertig ist, bekommst du ein vorläufiges Dokument. Und für einen neuen Fahrzeugschein musst du die Zulassungsbehörde in deiner Stadt aufsuchen. In einigen Kommunen kannst du sowohl den neuen Führerschein als auch den Fahrzeugschein einfach im Bürgeramt beantragen. Wenn du in eine Verkehrskontrolle gerätst und keinen Führerschein dabeihast, kostet dich diese Ordnungswidrigkeit übrigens zehn Euro.

Beim Verlust mehrerer Dokumente solltest du dich zunächst darüber informieren, welche Bestimmungen bei den örtlichen Behörden gelten. Die Kosten variieren je nach Region. Gleiches gilt für die erforderlichen Nachweise, die du für die Anträge brauchst.

Das kosten die neuen Dokumente
DokumentKosten
Sperren der Online-Ausweisfunktiongebührenfrei
Vorläufiger Personalausweis10 €
Biometrisches Lichtbild7 bis 20 € (je nach Anbieter)
Personalausweis37 € (ab 24 Jahren)
Entsperren der Online-Ausweisfunktiongebührenfrei
Ersatzführerschein35 bis 42 € (je nach Region)
Eidesstattliche Versicherung30 bis 40 €
Fahrzeugscheinbis zu 50 €
Giro- und KreditkartenIn der Regel kostenlos
Bahncard15 €
GesundheitskarteIn der Regel kostenlos

Geklaut oder doch nur verloren?

Bevor du sämtliche Dokumente neu beantragst: Überlege, wo du dein Portemonnaie verloren haben könntest, und laufe – wenn möglich – die am Verlusttag zurückgelegte Strecke noch einmal ab. Suche auch Orte auf, die du kurz zuvor besucht hast und frage nach, ob jemand eine Geldbörse abgegeben hat. Erkundige dich auch beim örtlichen Fundbüro. Bis dort eine Fundsache registriert ist, dauert es allerdings oft einige Tage.

Wenn du dank Finder*innen dein Portemonnaie zurückbekommst, kann ihnen ein Finder*innenlohn zustehen. Bis zu einem Gesamtwert von 500 Euro sind gesetzlich 5 Prozent des Wertes vorgesehen. Bei einem Gesamtwert von mehr als 500 Euro beträgt der Finder*innenlohn 3 Prozent. Das Fundbüro erhebt für die Bearbeitung und Lagerung der Fundsache ebenfalls Gebühren. Die Höhe richtet sich dabei nach dem Wert des Fundes. Übrigens: Verlierst du dein Portemonnaie im Bus oder in der Straßenbahn, ist ein Finder*innenlohn erst ab 50 Euro fällig.

Und: Bewahre möglichst immer eine Visitenkarte in deiner Geldbörse auf. So können dich ehrliche Finder*innen schnell kontaktieren, wenn sie dein Portemonnaie finden.

Kurz gesagt
  • Wenn du dein Portemonnaie verloren hast, solltest du deine Giro- und Kreditkarten möglichst schnell sperren – bei der DKB am einfachsten im Internet-Banking oder der Banking-App.

  • Unabhängig von Kartenverlust solltest du die Umsätze deiner Karten stets auf verdächtige Kontobewegungen prüfen und verdächtige Umsätze gegebenenfalls reklamieren.

  • Für Schäden durch Missbrauch bis insgesamt 50 Euro haften Sie laut Gesetz selbst. Bei der DKB entfällt diese Grenze für alle Neu- und Aktivkund*innen.

  • Eine neue Karte mit einer neuen PIN sollte dir nach der Sperrung innerhalb von zwei Wochen zugehen.

  • Wenn du den Geldbeutel vielleicht nur verlegt hast, sperre die Karten am besten erst einmal nur temporär – z. B. mit der Card-Control-Funktion in der DKB-Banking-App.

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