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Eine Frau und ein Kind bauen ein Vogelhaus.
Nachhaltiger Neubau: So finanzierst du mit staatlicher Förderung

Wer nachhaltig baut, schont das Klima und langfristig auch den eigenen Geldbeutel. Denn die Energiekosten sind geringer als bei einem Gebäude mit niedrigerem Energiestandard. Bei den finanziellen Investitionen unterstützen dich der Staat und deine Bank.

Februar 2024

Geschafft, du hast ein Grundstück für den Bau deines Traumhauses gefunden! Möchtest du es möglichst nachhaltig bauen – also klimagerecht, wirtschaftlich und lange nutzbar? Ein sinnvolles Ziel, denn damit senkst du deine langfristigen Energiekosten. Zudem trägst du zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe bei: Deutschland will den Gebäudebestand bis 2045 klimaneutral haben. Mit zahlreichen Maßnahmen lässt sich dein Neubau dafür fit machen. Zudem gibt es attraktive Möglichkeiten, mit denen du dein baldiges Zuhause zukunftsfähig und erweiterbar gestalten kannst.

Logisch, dass bauliche Arbeiten ins Geld gehen und meist finanziell herausfordernd sind. Das Gute: Der Staat fördert etliche Maßnahmen und hilft dir auf diese Weise, die Mehrkosten zu tragen. Bei unzureichendem Eigenkapital kann dich ein Kredit dabei unterstützen, Vorhaben rund um dein neues Haus zu finanzieren.

Staatliche Förderungen

helfen dir dabei, die Mehrkosten für einen nachhaltigen Neubau zu tragen. Bei geringem Eigenkapital kann ein Kredit helfen.

Klimafreundliches Bauen für die Zukunft

Nachhaltig zu bauen, bedeutet laut Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), ökologische, ökonomische und soziokulturelle Gesichtspunkte gleichberechtigt zu berücksichtigen. Damit hinterlässt du nachfolgenden Generationen eine intakte Umwelt und gleiche Lebenschancen. Der mittlerweile mehr als 300 Jahre alte Begriff aus der Forstwirtschaft ist heute Teil der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Diese legt auch Schutzziele fest, die beim Bauen verfolgt werden sollen.

Staatliche Förderung für deinen nachhaltigen Neubau

Verschiedene Bundesländer und Kommunen bieten Förderungen für dein Wohngebäude an. Erkundige dich dazu beim Förderinstitut deines Bundeslandes oder bei deiner Kommune. Ist dein neues Wohngebäude klimafreundlich und energieeffizient, hilft dir auch die staatliche Förderbank KfW mit unterschiedlichen Programmen bei der Finanzierung:

Beim Programm "Klimafreundlicher Neubau" (KfW 297/298) bekommst du einen stark zinsverbilligten Kredit für den Bau und Erstkauf von Haus oder Eigentumswohnung. Die Nummer 297 bezieht sich auf klimafreundliche Neubauten zur Selbstnutzung, die Nummer 298 auf Neubauten zur Vermietung. Der Kredit wird aus Mitteln des BMWSB finanziert. Je nach Haushaltslage und Nachfrage können diese erschöpft sein, sodass keine Anträge mehr gestellt werden können. Über den aktuellen Stand informiert die KfW-Webseite. Den Kredit gibt es in unterschiedlichen Laufzeiten. Welche Lösung für dich finanziell ideal ist, kann dir deine Bank aufzeigen. Bei der DKB helfen dir die Finanzierungsexpert*innen der Tochtergesellschaft DKB Grund GmbH.

Tipp

Du musst den Antrag für den Kredit vor Beginn deines Vorhabens stellen, also vor Abschluss eines Lieferungs- und Leistungsvertrages mit einem Bauunternehmen oder eines Kaufvertrages für den Ersterwerb einer Immobilie. Du darfst aber vorher Beratungs- und Planungsgespräche mit Bauunternehmen und Architekt*innen führen.

Die Förderung "Wohneigentum für Familien" (KfW 300) unterstützt Familien mit Kindern, deren zu versteuerndes jährliches Haushaltseinkommen höchstens 90.000 Euro beträgt. Die Einkommensgrenze erhöht sich mit jedem weiteren Kind um jeweils 10.000 Euro. Dabei muss mindestens ein Kind im Haushalt leben, das noch nicht 18 Jahre alt ist. Die geförderte Immobilie ist von der*dem Eigentümer*in selbst zu bewohnen.

Die förderfähigen Kosten umfassen die Ausgaben für das Bauwerk, die Leistungen der Fachplanung und Baubegleitung, einschließlich der Dienstleistungen für Lebenszyklusanalyse und Nachhaltigkeitszertifizierung.

Tipp

Wer einen Antrag stellt, darf noch kein Wohneigentum besitzen.

Maximaler Kreditbetrag

Je nach Förderstufe fallen die maximalen Kreditbeträge unterschiedlich hoch aus. Das Programm "Klimafreundlicher Neubau – Wohngebäude (KfW 297/298)" ermöglicht

  • 100.000 Euro je Wohneinheit. Baust du zum Beispiel ein Haus mit einer separaten Einliegerwohnung, bekommst du die Förderung für zwei Wohneinheiten, also bis zu 200.000 Euro.

  • 170.000 bis 220.000 Euro beim Förderkredit Wohneigentum für Familien (KfW 300).

Erreicht deine Immobilie die Standards des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude (QNG), erhältst du

  • 150.000 Euro je Wohneinheit. Bei einem Haus mit einer separaten Einliegerwohnung sind es bis zu 300.000 Euro.

  • 220.000 bis 270.000 Euro beim Förderkredit Wohneigentum für Familien.

Achtung: Ein klimafreundliches Wohngebäude wird nur gefördert, wenn du von Anfang an eine Fachkraft für Energieeffizienz hinzuziehst. Sie kann die Anforderungen professionell planen und dich beim Antrag auf Förderung unterstützen. Das sichert die Qualität deines Vorhabens rund um das neue Gebäude. Wenn dein Haus den QNG-Standard erreichen soll, musst du zusätzlich eine*n QNG-Nachhaltigkeitsberater*in und eine QNG-Zertifizierungsstelle hinzuziehen.

Tipp

Bei der Suche nach einer Fachperson hilft dir diese Webseite der Deutschen Energie-Agentur (dena):

https://www.energie-effizienz-experten.de

Mit Kredit zum nachhaltigen Wohnen

Die DKB hilft dir auf einfache Weise mit einem Modernisierungskredit bis zu 50.000 Euro. Übersteigen die Investitionen diese Summe, ist die „Grüne Baufinanzierung“ ideal für dich.

Bauinvestitionen, die dein Haus energieeffizienter machen

Damit dein Neubau zu einem Effizienzhaus mit einer guten Energiebilanz wird, bieten sich verschiedene Baumaßnahmen an. Dazu gehören zum Beispiel:

Heizung: Du kannst eine Anlage für erneuerbare Energien einbauen, etwa auf Basis von Wärmepumpen, Solarthermie, Geothermie oder Wasserstoff. Auf diese Weise bist du weitgehend unabhängig von Strom- und Gaslieferungen und dein Gebäude stößt weniger Treibhausgase aus.

Dämmung: Am effizientesten wird dein Gebäude, wenn du seine gesamte Hülle dämmst. Dazu zählen die Fassade, das Dach, Haustüren und dreifach verglaste Fenster. Lüftung. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung erspart es dir, Fenster fürs Lüften zu öffnen.

Bauinvestitionen, die dein Haus zukunftsgerecht machen

Ob Photovoltaik, Solarthermie oder Smart Home, weitere Maßnahmen werten dein Haus auf. Eine Auswahl:

Wallbox: Ein Elektroauto macht dich unabhängiger von steigenden Energiepreisen. Das dezentrale Laden deines E-Autos entlastet zudem das Netz – und geht besonders bequem von zu Hause aus.

Kosten: Um eine Wallbox nutzen zu können, kommen laut ADAC neben dem Anschaffungspreis weitere Kosten hinzu: zum Beispiel für den Einbau und Anschluss der Anlage am eigenen Wohngebäude inklusive aller Installationsarbeiten. Auch ein Energiemanagement-System, das die Gesamtanlage steuert, ist zu finanzieren.

Förderung für die Wallbox

Der Bund fördert Privatpersonen, wenn sie daheim eine Ladestation mit einer Photovoltaikanlage und Solarstromspeicher installieren. Mehrere Bundesländer zahlen eigene Zuschüsse, etwa Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Zudem können Stromkund*innen in einigen Städten und Gemeinden Zuschüsse erhalten.

Kredit aufnehmen

Nur die wenigsten Bauwilligen sind in der Lage, ihr Haus nur aus Eigenmitteln zu zahlen. Die meisten nutzen eine Baufinanzierung, was nach Angaben der Verbraucherzentrale die beste Lösung ist. Maßnahmen rund ums Haus kannst du zudem etwa mit einem zweckgebundenen Darlehen finanzieren.

DKB: Kredit und Baufinanzierung

Die DKB unterstützt dich mit einem Modernisierungskredit bis zu 50.000 Euro, bei teureren Modernisierungsmaßnahmen kannst du auf unsere Baufinanzierung zurückgreifen. Falls du ein Gebäude mit einer Energieeffizienzklasse A oder A+ baust, gewährt die DKB einen Zinsrabatt. Bei Abschluss erhältst du einen festen Zinssatz für Zinsbindungen zwischen 5 und 30 Jahren.