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Grüne Gewinne mit nachhaltigen Geldanlagen

Mit nachhaltigen Investitionen können Privatanleger nicht nur attraktive Renditen erzielen, sondern auch Gutes tun. Die zentrale Frage dabei: Was bedeutet Nachhaltigkeit für einen persönlich?

August 2020

Nachhaltigkeit ist das Schlagwort der Stunde, doch es ranken sich viele Widersprüche um diesen Megatrend. Einerseits vergeht kein Tag, an dem nicht ein neues Unternehmen auf sein grünes Geschäftsmodell aufmerksam macht oder im privaten und familiären Umfeld an das grüne Gewissen appelliert wird. Nachhaltiges Handeln, Konsumieren und Denken ist in.

Andererseits stehen diesem gesellschaftlichen Bewusstsein ernüchternde Realstatistiken gegenüber. Fliegen beispielsweise ist die klimaschädlichste Art zu reisen. Dennoch fliegen wir so viel wie nie zuvor. Ein anderes Beispiel: Onlineshopping. Der Branchenumsatz lag im Jahr 2018 bei über 53 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anstieg von rund 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr – und das, obwohl bekannt ist, dass Auslieferung und Retournierung eine deutlich schlechtere CO2-Bilanz aufweisen als der stationäre Handel. Die Tendenz: steigend!

Über 30 Milliarden $

waren im Jahr 2018 in nachhaltigen Anlagen investiert. Das sind 34 Prozent mehr im Vergleich zum Jahr 2016.

Auch im Finanz- und Investmentbereich ist Nachhaltigkeit längst angekommen. Früher wurde die Performance von Investitionen allein anhand finanzieller Kennzahlen bewertet. In den letzten Jahren sind Umwelt- und Sozialaspekte aber immer wichtiger geworden und zwar nicht nur für institutionelle Kapitalanleger, sondern auch für private Depots. Laut einer Studie der Global Sustainable Investment Alliance ist die Summe der weltweiten „nachhaltigen“ Anlagen von 2016 bis 2018 um 34 Prozent gestiegen – von rund 22 auf über 30 Milliarden US-Dollar. Neue „grüne“ Fonds gehen an den Start und auch immer mehr Banken verpflichten sich, bei der Kreditvergabe und bei Wertpapiergeschäften ethische, ökologische und soziale Kriterien zu berücksichtigen.

Es drängen sich also zwei Fragen auf: Was zählt überhaupt als „nachhaltige Investition“? Und: Wie können Privatanleger ihr Geld nachhaltig investieren?

Was ist Nachhaltigkeit?

Das Konzept der nachhaltigen Entwicklung wurde erstmals im Report „Unsere gemeinsame Zukunft“ fixiert, den die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (auch Brundtland-Kommission genannt) im Jahr 1987 veröffentlichte. Die darin aufgestellte Definition lautet so: Nachhaltig ist eine Entwicklung, „die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“ „Bedürfnisse“ meint vor allem die Grundbedürfnisse der ärmsten Menschen der Welt. An ihnen soll Nachhaltigkeit bemessen werden.

Was tun Unternehmen für nachhaltige Entwicklung?

Unternehmen haben zahlreiche Möglichkeiten, zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. In der Realwirtschaft beginnt es bei den eigentlichen Produkten oder Leistungen, die der Definition entsprechen, wie beispielsweise biologische und fair gehandelte Lebensmittel oder klimaneutrale Verkehrsmittel. Darüber hinaus können Betriebe nachhaltig wirtschaften, indem sie zum Beispiel Emissions-, Verbrauchs- oder auch Geschlechterquoten einhalten, auf Klimaneutralität hinarbeiten oder freiwillige Selbstverpflichtungen eingehen. Im Banken- und Finanzsektor ist aufgrund des hohen Kapitals die Verantwortung besonders groß, denn hier werden jene Geldströme gelenkt, deren Hebelkraft nicht selten gesamtgesellschaftliche Entwicklungen begünstigt, ermöglicht oder unterbindet.

Wie können Privatanleger nachhaltig investieren?

Auch Privatanleger sollten sich – bevor sie eine Investition tätigen – über das Marktumfeld informieren und eine Risikobewertung der Branche vornehmen. Dies gilt insbesondere für nachhaltige Investments, da der Markt hier nur sehr unscharf definiert ist. Jeder Marktteilnehmer geht das Thema mit unterschiedlichen Schwerpunkten an. Es ist daher notwendig, dass sich private Anleger die Produkte im Detail anschauen und diese nach ihren eigenen Vorstellungen bewerten.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für mich?

Das ist eine der Kernfragen, die sich jeder interessierte Privatanleger stellen sollte.

Die Kernfragen lauten: Was bedeutet Nachhaltigkeit für mich? Was sind für mich die minimalen Anforderungen, wo liegen die Extreme? Und wie möchte ich mich mit meiner Anlage positionieren? Die Beantwortung dieser Fragen bringt einen dann wahrscheinlich zu einem Kompromiss zwischen gutem Gewissen und attraktiver Rendite. Wichtig ist vor allem, dass man in diesem Spektrum der Möglichkeiten einen Platz findet, an dem man sich wohl und zuversichtlich fühlt. Zu den gängigsten Abwägungsmethoden gehören:

Best-in-Class und Negative Screening

Manchem Anleger reicht es eventuell schon, wenn die Anlage sich auf bestimmte Produkte konzentriert oder bestimmte Produkte ausschließt. Beim Best-in-Class-Ansatz findet ein positives Screening statt: Danach wird lediglich in Unternehmen investiert, die bei Nachhaltigkeitskriterien zu den besten ihrer Branche gehören. Die genauen Regeln legt jeder Fonds beziehungsweise jeder ETF selbst fest. Ein negatives Screening sortiert dagegen Anlageoptionen aus, die bestimmte Kriterien nicht erfüllen. Viele Fonds und ETFs schließen so Unternehmen aus, die etwa an der Produktion von Alkohol, Tabak oder Rüstungsgütern beteiligt sind. Aufgrund geringer Kosten und hoher Transparenz zählen ETFs hier zu den beliebtesten Anlageformen.

Hier eine Auswahl dieser Kategorie:

Themenfonds und Themen-ETFs

Anders als Branchenfonds oder Fonds mit einem bestimmten geografischen Schwerpunkt konzentrieren sich Themenfonds auf ein bestimmtes inhaltliches Motiv – zum Beispiel Fonds für Konsumgüter, Internet oder Rohstoffe. Auf Nachhaltigkeit spezialisierte Themenfonds würden zum Beispiel in energieeffiziente Immobilien, erneuerbare Energien, schonenden Rohstoffabbau, Kultur, Bildung und soziale Projekte investieren.

Einige interessante Fonds dieser Kategorie:

Impact Investment

Impact-Investitionen stellen Kapital zur Verfügung, um soziale und ökologische Probleme ganz bewusst anzugehen. Mikrokredite und „Community Investing“ gehören dazu ebenso wie Social-Entrepreneurship-Fonds sowie Green- und Social-Bonds, die alle für nachhaltige und gesellschaftlich relevante Geldanlagen stehen. Privatanleger können so gezielt die ihnen wichtigen Projekte unterstützen. Über die DKB-Crowd kann beispielsweise direkt und einfach in nachhaltige Projekte mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten investiert werden. Ab einem Betrag von 250 Euro kann man sich an einem Projekt beteiligen, etwa aus den Bereichen erneuerbare Energien, Landwirtschaft oder Bildung.

Du bist #geldverbesserer, wenn dein Geld Gutes tut.

Wir finden, dass sich Geld für uns Menschen stets auszahlen muss. Es soll sich lohnen, anderen seinen Lohn anzuvertrauen. Deswegen investieren wir dein Geld – wenn du es gerade nicht brauchst – in Bereiche, die das Leben der Menschen in Deutschland besser machen:  z. B. in erneuerbare Energien, Schulen, Kitas, Krankenhäuser und Pflegeheime. So ermöglichst du zusammen mit 4,3 Mio. anderen Privatkunden nachhaltige und soziale Projekte – eröffne dein Girokonto bei der DKB und werde #geldverbesserer!

Was können Verbraucher bei der Anlage noch beachten?

Den allermeisten Investoren ist die Integration der sogenannten ESG-Kriterien wichtig – ESG steht für Environment, Social und Governance, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Sie drücken aus, ob und wie ökologische und soziale Aspekte in der unternehmerischen Praxis und bei Analysen von Finanzdienstleistern Berücksichtigung finden. Der ESG-Ansatz, bei dem die langfristige Profitabilität eines Unternehmens im Fokus steht und mit dem viele Rating-Agenturen arbeiten, kann also auch von privaten Anlegern bei der Recherche von Einzelaktien herangezogen werden.

Environment, Social, Governance (ESG)

Mit diesen Kriterien wird bewertet, wie ökologische und soziale Aspekte in der unternehmerischen Praxis berücksichtigt werden.

Zudem können Aktionäre mit ihrem Stimmrecht Einfluss ausüben und dazu beitragen, dass in einem Unternehmen nachhaltige Verbesserungen auf den Weg gebracht werden. Ein weiteres Werkzeug sind die UN Principles for Responsible Investment (UN PRI), ein Investorennetzwerk, das Grundsätze für verantwortungsvolle Investments umsetzen will. Die teilnehmenden Vermögensverwalter und Fondsgesellschaften geben dort jährlich einen Tätigkeitsbericht ab, den Verbraucher zur Bewertung ihrer Investitionen einsehen können.

Aktiv und nachhaltig investieren

Mit den aktiv gemanagten DKB Nachhaltigkeitsfonds investierst du in verantwortungsvolle Unternehmen – auch per Sparplan. Jetzt informieren!

Wie nachhaltig ist das Thema Nachhaltigkeit?

Man mag sich fragen, ob und wie lange uns das Thema Nachhaltigkeit als gesellschaftlicher Megatrend erhalten bleiben wird – vor allem im Hinblick auf die eingangs beschriebenen Widersprüche zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Die Welt wird nicht einfach über Nacht besser und der Mensch verliert sich leider gern im Konsum. Auf der anderen Seite sieht es nicht so aus, als ob die Anzeichen für akuten Handlungsbedarf weniger werden. Das sich rasant verändernde Klima, eine exponentiell anwachsende Weltbevölkerung, Wasserknappheit und die Auswirkungen des enormen Energieverbrauchs der Menschheit erinnern uns immer wieder daran, dass unsere Ressourcen endlich sind.

Zudem erleben wir derzeit eine junge Generation, die mit Bewegungen wie Fridays For Future nachhaltige Themen dauerhaft auf die Agenda setzen will. Zu glauben, dass nachhaltiges Denken und Handeln temporäre Phänomene sind, wäre sicherlich kurzsichtig.

Kurz gesagt
  • Nachhaltigkeit ist ein gesellschaftlicher Megatrend und wird auch im Finanz- und Investmentbereich immer wichtiger.

  • Private Anleger sollten für sich klären, was Nachhaltigkeit für sie bedeutet, um passende Anlagemöglichkeiten zu finden.

  • Es gibt viele Fonds und ETFs, die nachhaltig arbeiten und beispielsweise nur Unternehmen beinhalten, die bei diesem Thema zu den besten ihrer Branche gehören.

  • Mit Impact-Investitionen können Anleger ganz gezielt Projekte unterstützen, die ihnen persönlich wichtig sind.  

  • ESG-Kriterien und die UN Principles for Responsible Investment können privaten Anlegern helfen, nachhaltige Anlagemöglichkeiten zu identifizieren.

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