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Eine Frau hält eine Mischpalette mit Farben und einem Pinsel in der Hand

Mischfonds einfach erklärt: Lohnt sich eine Investition?

Mischfonds kombinieren verschiedene Anlageklassen und gelten als ausgewogener Mix aus Risiko und Rendite. Was genau Mischfonds sind, für wen sich das lohnt und worauf du achten solltest, erfährst du hier.

August 2025
Das Wichtigste in Kürze:
  • Ein Mischfonds ist ein Investmentfonds, der in unterschiedliche Anlageklassen investiert.

  • Typische Anlageklassen sind Aktien, Anleihen, Geldmarktpapiere und Rohstoffe.

  • Die Rendite und das Risiko hängen von der Strategie und den Anlageklassen des Fonds ab.

  • Finanzexpert*innen – sogenannte Fondsmanager*innen – verwalten Mischfonds und treffen Anlageentscheidungen.

Was ist ein Mischfonds?

Mischfonds (auch Multi-Asset-Fonds genannt) sind Investmentfonds, die in mindestens zwei Anlageklassen investieren. So wollen sie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Risiko und Gewinn erreichen. Mischfonds sind eine gute Option für Anleger*innen, die breit investieren wollen. Und das, ohne dabei einzelne Titel händisch auszuwählen.
Kurz erklärt: Was ist überhaupt ein Fonds?

Ein Fonds ist wie ein großer Topf, in den viele Anleger*innen gemeinsam ihr Geld einzahlen. Der Fonds investiert das Geld gebündelt und zahlt den Gewinn nach Abzug der Kosten an die Anleger*innen aus. Neben Mischfonds gibt es viele weitere Arten von Fonds, z. B. Aktienfonds, Rentenfonds und Geldmarktfonds. Einen Überblick findest du in unserem Ratgeber über Investmentfonds.

Typischerweise investieren Mischfonds in Aktien und Anleihen. Die Aktien sollen die Rendite bringen und die Anleihen für Stabilität und Ausgleich sorgen.
Ein Fonds muss mindestens 25 % seines aktiven Vermögens dauerhaft in Aktien investieren, damit er steuerlich als Mischfonds gilt. Mit dieser Vorgabe können Anleger*innen einen Teil ihrer Gewinne steuerfrei behalten. Beachte aber, dass die Besteuerung von deinen persönlichen Verhältnissen abhängig ist und künftigen Änderungen unterworfen sein kann.
Neben diesen zwei Anlageklassen können Mischfonds in weitere Wertpapiere investieren:
  • Geldmarktpapiere: Kurzfristige Schuldpapiere, die der Liquidität und der kurzfristigen Anlage dienen.

  • Rohstoffe: Kauft der Fonds als Wertpapier, um das Portfolio zu diversifizieren.

  • Edelmetalle: Ebenfalls als Wertpapier und zur Diversifizierung.

  • Währungen: Können zusätzlich der Diversifizierung dienen.

Die genaue Kombination der Anlageklassen ist von der Strategie und den Zielen des Fonds abhängig. Manche Fonds investieren ausschließlich in Aktien und Anleihen, andere stellen sich breiter auf. Gleiches gilt für die prozentuale Aufteilung der Anlageklassen, die sogenannte „Asset Allocation“. Dafür verantwortlich ist ein Team aus Finanzexpert*innen, auch Fondsmanager*innen genannt. Sie treffen laufend Anlageentscheidungen und achten darauf, dass die Anlagen zur Fondsstrategie passen.

Flexible Mischfonds

Bei flexiblen Mischfonds passt das Fondsmanagement die Aufteilung der Anlageklassen je nach Marktlage an.

Ein Beispiel: Ein Mischfonds investiert 50 % seines Vermögens in Aktien und 50 % in Anleihen. Nun läuft es an der Börse gut und die Fondsmanager*innen möchten vom Aufschwung profitieren. Also verkaufen sie einen Teil der Anleihen und kaufen dafür weitere Aktien. Die neue Aufteilung: 70 % Aktien und 30 % Anleihen.

Flexibilität ist hier die Stärke. In schwierigen Zeiten setzen die Manager*innen auf Anleihen, in Aufschwungphasen auf renditestarke Aktien. Das funktioniert aber nur, wenn das Fondsmanagement die Entwicklung des Marktes richtig einschätzt und früh genug reagiert. Fehlentscheidungen wirken sich negativ aus, wenn z. B. der erwartete Aufschwung ausbleibt.

Feste Mischfonds

Bei festen Mischfonds ist die Aufteilung der verschiedenen Anlageklassen klar geregelt und unveränderlich.

Beispiel: Ein Mischfonds investiert sein Vermögen zu 50 % in Aktien und zu 50 % in Anleihen. Diese Aufteilung bleibt bestehen, egal wie gut oder schlecht sich die Aktien- und Anleihenmärkte entwickeln.

Braucht es dann überhaupt noch ein Fondsmanagement? Ja, denn auch innerhalb der Anlageklassen treffen die Manager*innen Entscheidungen. So kaufen oder verkaufen sie z. B. einzelne Aktien, um Potenziale zu nutzen oder Risiken zu mindern.
Feste Mischfonds gibt es in 3 Varianten:
  • Defensive Mischfonds: halten meist 25–30 % ihrer Anteile in Aktien.

  • Ausgewogene Mischfonds: halten meist 30–60 % ihrer Anteile in Aktien.

  • Dynamische / offensive Mischfonds: halten meist über 60 % ihrer Anteile in Aktien.

Ausschüttende vs. thesaurierende Mischfonds

Thesaurierende Mischfonds legen die Erträge wieder an, ausschüttende zahlen sie an die Anleger*innen aus. Ein ausschüttender Fonds ist eine gute Option, wenn du regelmäßig Geld entnehmen möchtest – etwa für zusätzliche Rentenzahlungen. Mit einem thesaurierenden Fonds profitierst du vom Zinseszins-Effekt. Deswegen sind thesaurierende Mischfonds eine gute Option für die langfristige Geldanlage oder die Altersvorsorge.
Der Zinseszins-Effekt einfach erklärt

Stell dir vor: Du legst 1000 € an, lässt das Geld 10 Jahre im Fonds liegen und erhältst jedes Jahr 10 % Rendite.

Für das erste Jahr erhältst du 100 € aus Zinsen bzw. Kapitalerträgen. Die 100 € bleiben im Fonds und dein investiertes Kapital wächst auf 1100 €. Im zweiten Jahr erhältst du wieder 10 % Rendite, was bereits 110 € entspricht. Auch dieses Geld bleibt im Fonds, sodass dein Vermögen jetzt 1220 € beträgt. Darauf erhältst du im dritten Jahr erneut 10 % Rendite.

Nach 10 Jahren besitzt du 2594 €, davon 1594 € aus Zinsen bzw. Kapitalerträgen. Das Beispiel und die Rendite sind rein hypothetisch, sie zeigen aber die Macht des Zinseszins-Effekts.

Welche Risiken gibt es bei Mischfonds?

Je mehr Aktienanteile ein Mischfonds hält, desto größer ist das Risiko. Der Grund: Der Aktienmarkt ist volatiler als andere Märkte und unterliegt teils starken Schwankungen. Auch defensive Mischfonds mit niedrigem Aktienanteil sind nicht risikolos. Konkret bieten alle Arten von Mischfonds diese Risiken:
  • Marktrisiko: Die Kurse aller Anlageklassen können schwanken und zu Verlusten führen.

  • Bonitätsrisiko: Emittenten – also Schuldner*innen – können zahlungsunfähig werden. Beispiel: Ein Mischfonds investiert in Unternehmensanleihen. Wegen einer Insolvenz kann das Unternehmen die Anleihen nicht zurückkaufen. Im Klartext: Dein Fondsanteil verliert an Wert.

  • Liquiditätsrisiko: Ist dann relevant, wenn viele Anleger*innen ihr Geld gleichzeitig zurück haben wollen, z. B. wegen eines Börsencrashs. Unter Umständen kann der Fonds nicht schnell genug Geld bereitstellen, um alle auszuzahlen. Die EU gibt strenge Vorgaben zur Liquidität vor, ein Restrisiko bleibt trotzdem.

  • Managementrisiko: Die Fondsmanager*innen sind nicht vor Fehlern gefeit. Schlechte Anlageentscheidungen bedeuten eine niedrigere Rendite oder sogar Verlust. Du bist von den Entscheidungen des Managements abhängig, besonders bei flexiblen Mischfonds.

Nicht zu vergessen: Ein Mischfonds streut zwar dein Risiko, aber nur innerhalb des Fonds. Dein Portfolio kann trotzdem sehr einseitig sein. Du riskierst im Extremfall große Verluste, wenn du dein gesamtes Vermögen in nur einen einzigen Mischfonds investierst.

Wie groß ist die Renditechance von Mischfonds?

Die potenzielle Rendite von Mischfonds liegt meist unter der von Aktienfonds und hängt in erster Linie vom Aktienanteil ab. Da diese Anteile je nach Strategie des Fonds stark schwanken, ist die mögliche Rendite schwer zu beziffern. In aktuellen Statistiken findest du sowohl Mischfonds mit historisch hoher Rendite als auch mit niedriger Rendite.

Kosten von Mischfonds

Mischfonds verursachen 3 Hauptkosten: Ausgabeaufschlag, Verwaltungsgebühr und oft eine Performancegebühr.
  • Ausgabeaufschlag: Du kannst mit durchschnittlich 2 bis 5 % rechnen. Den Ausgabeaufschlag zahlst du bei jedem Kauf eines Fondsanteils. Mischfonds mit hohem Aktienanteil erheben oft einen höheren Ausgabeaufschlag als Fonds mit wenigen Aktien.

  • Verwaltungsgebühr: Du zahlst im Schnitt 1 bis 2,5 %. Auch hier gilt: Mischfonds mit hohem Aktienanteil verlangen tendenziell eine höhere Verwaltungsgebühr.

  • Performancegebühr: Bei manchen Mischfonds zahlst du extra, wenn das Management definierte Ziele erreicht.

Tipp: Die Total Expense Ratio (TER) gibt dir einen guten Überblick, mit welchen Kosten du bei einem Fonds zu rechnen hast. Du findest sie im Produktinformationsblatt jedes Fonds.

Welche Vor- und Nachteile bieten Mischfonds?

Mischfonds bieten breite Diversifikation und aktives Management, aber auch teils hohe Kosten und eingeschränkte Renditechancen.
Pro
  • Breite Diversifikation: Mischfonds können das Risiko dank der unterschiedlichen Anlageklassen breiter streuen und Kursschwankungen verringern. Läuft eine Anlageklasse schlecht, kann eine andere den Verlust oft abfangen.
  • Für unterschiedliche Anleger*innen: Je nach deinem Anlageziel und Risikoprofil kannst du einen eher defensiven oder eher dynamischen Fonds wählen.
  • Aktive Verwaltung: Fondsmanager*innen können flexibel auf den Markt reagieren und Anlageentscheidungen treffen, um Chancen zu nutzen und Risiken zu streuen.
  • Zugänglichkeit: Als Anleger*in kannst du mit einem Mischfonds in unterschiedliche Anlageklassen investieren, ohne die einzelnen Titel selbst aussuchen zu müssen.
Contra
  • Kosten: Die aktive Verwaltung durch das Fondsmanagement ist nicht umsonst. Du zahlst verschiedene Gebühren, die deine Rendite mindern.
  • Komplexität: Die Mischung verschiedener Anlageklassen kann schwer nachvollziehbar sein.
  • Risiko: Trotz Diversifikation können Mischfonds Verluste erleiden, besonders wenn mehrere Anlageklassen gleichzeitig schlecht laufen.
  • Performance: Aufgrund der Risikostreuung und konservativer Anteile wie Anleihen fällt die Rendite oft niedriger aus als bei reinen Aktienfonds.

Wie findest du den passenden Mischfonds?

Die Wahl des passenden Fonds hängt vom Anlageziel und dem Risikoprofil ab. So kannst du in 3 Schritten vorgehen:
Checkliste
  • Zielsetzung: Was willst du mit deiner Geldanlage überhaupt erreichen? Möchtest du fürs Alter vorsorgen oder Geld für einen Traum sparen?

  • Risikoprofil: Bist du bereit, für die Aussicht auf höhere Rendite auch ein höheres Risiko auf dich zu nehmen? Oder möchtest du dein Geld lieber konservativ investieren?

  • Fondsart: Nun kannst du dich entscheiden, ob du lieber in einen festen oder flexiblen Fonds investieren möchtest. Wenn du dich für einen flexiblen Fonds entscheidest, hast du zudem die Wahl zwischen einer defensiven, ausgewogenen oder dynamischen Verteilung der Aktienanteile.

Als Nächstes geht es darum, unterschiedliche Fonds zu vergleichen. Hier sind einige Merkmale, auf die du achten kannst:
  • Fondsvolumen: Wie viel Geld verwaltet der Fonds? Mindestens 50 bis 100 Mio. Euro sollten im Fonds sein.

  • Vergangene Performance: Wie hat sich der Wert des Fonds in der Vergangenheit in unterschiedlichen Marktphasen entwickelt? Vorsicht: Gute Performance in der Vergangenheit garantiert keine gute Performance in der Zukunft!

  • Kosten: Wie teuer ist der Fonds? Die Total Expense Ratio gibt dir einen Überblick über die Kosten.

  • Management: Wie erfahren ist das Management? Ein erfahrenes Management-Team kann ein gutes Zeichen sein.

Wie kannst du konkret in einen Mischfonds investieren?

Anleger*innen können einen Mischfonds über ein Depot kaufen, als monatlichen Fondssparplan oder als einmalige Investition. Ein Depot ist ein spezielles Konto, über das du Wertpapiere wie Aktien, Anleihen und Fondsanteile kaufen kannst.
Das Depot der DKB

Mit unserem Depot erhältst du Zugriff auf eine riesige Anzahl an Wertpapieren. Mit wenigen Klicks kannst du Fonds, Aktien und ETFs handeln. Und auf Fonds und Fondssparpläne geben wir dir dauerhaft 100 % Rabatt auf den Ausgabeaufschlag.

Fazit: Könnte ein Mischfonds die richtige Wahl für dich sein?

Pro
  • mittel- bis langfristig investieren möchtest. Für eine kurzfristige Investition könnte ein Geldmarktfonds oder ein Tagesgeldkonto besser geeignet sein.
  • breit investieren willst, ohne einzelne Titel selbst auszuwählen und Märkte zu beobachten.
  • nicht das Risiko eines reinen Aktienfonds tragen möchtest oder bei starken Schwankungen nervös wirst.
  • Einsteiger*in beim Geld anlegen bist und einen Startpunkt suchst.
  • die Verantwortung an ein Fondsmanagment abgeben willst.
Contra
  • maximale Rendite erzielen willst und bereit bist, dafür größere Risiken auf dich zu nehmen.
  • nicht die teils hohen Kosten für Mischfonds bezahlen möchtest.
  • eine eigene Anlagestrategie verfolgen und die Gewichtung zwischen Aktien, Anleihen etc. selbst vornehmen willst.
  • keinerlei Risiko eingehen willst
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Die DKB AG erhält von der Anlagegesellschaft und/oder dem Handelspartner der hier beworbenen Produkte eine Vertriebsprovision, die sich aus einer Beteiligung (bis zu 100 %) am Ausgabeaufschlag, einer Platzierungsprovision, ggf. einer Zahlung von Transaktionskosten und ggf. einer bestandsabhängigen Vergütung (bis zu 100 % der Verwaltungskosten) zusammensetzt. Über die genaue Höhe der Zuwendung durch den jeweiligen Emittenten erhalten Sie Auskunft im Rahmen des Orderprozesses.

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