Ein Mischfonds ist ein Investmentfonds, der in unterschiedliche Anlageklassen investiert.
Typische Anlageklassen sind Aktien, Anleihen, Geldmarktpapiere und Rohstoffe.
Die Rendite und das Risiko hängen von der Strategie und den Anlageklassen des Fonds ab.
Finanzexpert*innen – sogenannte Fondsmanager*innen – verwalten Mischfonds und treffen Anlageentscheidungen.
Was ist ein Mischfonds?
Ein Fonds ist wie ein großer Topf, in den viele Anleger*innen gemeinsam ihr Geld einzahlen. Der Fonds investiert das Geld gebündelt und zahlt den Gewinn nach Abzug der Kosten an die Anleger*innen aus. Neben Mischfonds gibt es viele weitere Arten von Fonds, z. B. Aktienfonds, Rentenfonds und Geldmarktfonds. Einen Überblick findest du in unserem Ratgeber über Investmentfonds.
Geldmarktpapiere: Kurzfristige Schuldpapiere, die der Liquidität und der kurzfristigen Anlage dienen.
Rohstoffe: Kauft der Fonds als Wertpapier, um das Portfolio zu diversifizieren.
Edelmetalle: Ebenfalls als Wertpapier und zur Diversifizierung.
Währungen: Können zusätzlich der Diversifizierung dienen.
Flexible Mischfonds
Ein Beispiel: Ein Mischfonds investiert 50 % seines Vermögens in Aktien und 50 % in Anleihen. Nun läuft es an der Börse gut und die Fondsmanager*innen möchten vom Aufschwung profitieren. Also verkaufen sie einen Teil der Anleihen und kaufen dafür weitere Aktien. Die neue Aufteilung: 70 % Aktien und 30 % Anleihen.
Feste Mischfonds
Beispiel: Ein Mischfonds investiert sein Vermögen zu 50 % in Aktien und zu 50 % in Anleihen. Diese Aufteilung bleibt bestehen, egal wie gut oder schlecht sich die Aktien- und Anleihenmärkte entwickeln.
Defensive Mischfonds: halten meist 25–30 % ihrer Anteile in Aktien.
Ausgewogene Mischfonds: halten meist 30–60 % ihrer Anteile in Aktien.
Dynamische / offensive Mischfonds: halten meist über 60 % ihrer Anteile in Aktien.
Ausschüttende vs. thesaurierende Mischfonds
Stell dir vor: Du legst 1000 € an, lässt das Geld 10 Jahre im Fonds liegen und erhältst jedes Jahr 10 % Rendite.
Für das erste Jahr erhältst du 100 € aus Zinsen bzw. Kapitalerträgen. Die 100 € bleiben im Fonds und dein investiertes Kapital wächst auf 1100 €. Im zweiten Jahr erhältst du wieder 10 % Rendite, was bereits 110 € entspricht. Auch dieses Geld bleibt im Fonds, sodass dein Vermögen jetzt 1220 € beträgt. Darauf erhältst du im dritten Jahr erneut 10 % Rendite.
Nach 10 Jahren besitzt du 2594 €, davon 1594 € aus Zinsen bzw. Kapitalerträgen. Das Beispiel und die Rendite sind rein hypothetisch, sie zeigen aber die Macht des Zinseszins-Effekts.
Welche Risiken gibt es bei Mischfonds?
Marktrisiko: Die Kurse aller Anlageklassen können schwanken und zu Verlusten führen.
Bonitätsrisiko: Emittenten – also Schuldner*innen – können zahlungsunfähig werden. Beispiel: Ein Mischfonds investiert in Unternehmensanleihen. Wegen einer Insolvenz kann das Unternehmen die Anleihen nicht zurückkaufen. Im Klartext: Dein Fondsanteil verliert an Wert.
Liquiditätsrisiko: Ist dann relevant, wenn viele Anleger*innen ihr Geld gleichzeitig zurück haben wollen, z. B. wegen eines Börsencrashs. Unter Umständen kann der Fonds nicht schnell genug Geld bereitstellen, um alle auszuzahlen. Die EU gibt strenge Vorgaben zur Liquidität vor, ein Restrisiko bleibt trotzdem.
Managementrisiko: Die Fondsmanager*innen sind nicht vor Fehlern gefeit. Schlechte Anlageentscheidungen bedeuten eine niedrigere Rendite oder sogar Verlust. Du bist von den Entscheidungen des Managements abhängig, besonders bei flexiblen Mischfonds.
Wie groß ist die Renditechance von Mischfonds?
Kosten von Mischfonds
Ausgabeaufschlag: Du kannst mit durchschnittlich 2 bis 5 % rechnen. Den Ausgabeaufschlag zahlst du bei jedem Kauf eines Fondsanteils. Mischfonds mit hohem Aktienanteil erheben oft einen höheren Ausgabeaufschlag als Fonds mit wenigen Aktien.
Verwaltungsgebühr: Du zahlst im Schnitt 1 bis 2,5 %. Auch hier gilt: Mischfonds mit hohem Aktienanteil verlangen tendenziell eine höhere Verwaltungsgebühr.
Performancegebühr: Bei manchen Mischfonds zahlst du extra, wenn das Management definierte Ziele erreicht.
Tipp: Die Total Expense Ratio (TER) gibt dir einen guten Überblick, mit welchen Kosten du bei einem Fonds zu rechnen hast. Du findest sie im Produktinformationsblatt jedes Fonds.
Welche Vor- und Nachteile bieten Mischfonds?
Wie findest du den passenden Mischfonds?
Fondsvolumen: Wie viel Geld verwaltet der Fonds? Mindestens 50 bis 100 Mio. Euro sollten im Fonds sein.
Vergangene Performance: Wie hat sich der Wert des Fonds in der Vergangenheit in unterschiedlichen Marktphasen entwickelt? Vorsicht: Gute Performance in der Vergangenheit garantiert keine gute Performance in der Zukunft!
Kosten: Wie teuer ist der Fonds? Die Total Expense Ratio gibt dir einen Überblick über die Kosten.
Management: Wie erfahren ist das Management? Ein erfahrenes Management-Team kann ein gutes Zeichen sein.