Das Wichtigste in Kürze:
Thesaurierende Fonds legen Gewinne wieder im Fondsvermögen an.
Im Gegensatz dazu zahlen ausschüttende Fonds ihre Gewinne direkt an Anleger*innen aus.
Mit einem thesaurierenden Fonds profitierst du vom Zinseszinseffekt, verzichtest aber auf regelmäßige Auszahlungen.
Auf die Gewinne aus Fonds und ETFs fällt die Kapitalertragssteuer an. Für thesaurierende Fonds ist zudem die Vorabpauschale relevant.
- Was sind thesaurierende Fonds?
- Welche Vor- und Nachteile bieten thesaurierende Fonds?
- Ausschüttende Fonds?
- Wie genau funktionieren thesaurierende Fonds?
- Wie hoch sind die Kosten thesaurierender Fonds?
- Wie kannst du konkret in einen thesaurierenden Fonds investieren?
- Könnte ein ausschüttender oder ein thesaurierender Fonds besser für dich geeignet sein?
Was sind thesaurierende Fonds?
Das Wort Thesaurierung stammt vom griechischen Wort „θησαυρός“ (thisavrós) ab und bedeutet so viel wie „Schatz“ oder „Schatzkammer“.
Der Zinseszinseffekt
Der Zinseszinseffekt
Du investierst einmalig 10.000 Euro in einen thesaurierenden Fonds und erhältst darauf jedes Jahr 5 % Rendite. Nach dem ersten Jahr bekommst du 500 Euro Rendite, dein Vermögen steigt auf 10.500 Euro. Nach dem zweiten Jahr steigt deine Rendite auf 525 Euro, du besitzt nun 11.025 Euro. 10 Jahre später ist dein Vermögen auf 16.289 Euro angewachsen, nach 30 Jahren auf 43.219 Euro.
Kurz erklärt: Wie funktionieren Fonds?
Aktienfonds investieren in die Aktien bestimmter Unternehmen.
Rentenfonds handeln mit Staats- oder Unternehmensanleihen.
Mischfonds investieren in mehrere Anlageklassen gleichzeitig, oft Aktien und Anleihen.
Immobilienfonds investieren in Einkaufszentren, Hotels oder Logistikzentren.
Rohstofffonds handeln direkt oder indirekt mit Edelmetallen, Öl und weiteren Rohstoffen.
Ausschüttende Fonds
Thesaurierende Fonds erkennst du an der Abkürzung „ACC Fonds“. Bedeutung: „Accumulating“ (auf Deutsch: thesaurierend).
Ausschüttende Fonds nutzen die Abkürzung „DIS“, was für „Distributing“ (auf Deutsch: ausschüttend) steht.
Welche Vor- und Nachteile bieten thesaurierende Fonds?
Wie genau funktionieren thesaurierende Fonds?
Dazu ein weiteres Beispiel:
Wir gehen vom gleichen Szenario wie vorher aus: 500 Millionen Euro Fondsvermögen, 5 Millionen Fondsanteile, 100 Euro Anteilswert. Nun erwirtschaftet der thesaurierende Fonds mit seinen Investitionen 50 Millionen Euro Gewinn Das Fondsvermögen wächst auf 550 Millionen Euro. Wir teilen das neue Fondsvermögen durch die Anzahl der Anteile. Das Ergebnis: Der Wert jedes Anteils ist auf 110 Euro gestiegen.
Ein ausschüttender Fonds dagegen würde die 10 Euro Gewinn pro Anteil nach Abzug der Kosten direkt an die Anleger*innen auszahlen. Das Fondsvermögen bleibt also bei 500 Millionen Euro. Der Gewinn ist für den Fonds nur ein Durchlaufposten.
Thesaurierung bei ETFs oder Fonds
Welche Steuern gelten für thesaurierende Fonds?
Vorabpauschale
Vorabpauschale
Anfang des Jahres besitzt du Fondsanteile im Wert von 10.000 Euro. Der aktuelle Basiszins liegt bei 2 %, sodass die Vorabpauschale 200 Euro beträgt. Darauf wird nun die Abgeltungssteuer (25 % + Soli + ggf. Kirchensteuer) berechnet. Deine tatsächliche Steuerlast liegt in diesem Beispiel also bei rund 53 Euro.
Teilfreistellung
Sparerpauschbetrag
Wie erteile ich einen Freistellungsauftrag?
Den Sparerpauschbetrag kann deine Bank berücksichtigen, wenn du ihr einen Freistellungsauftrag erteilt hast. Dies ist bei der DKB ganz einfach. Unsere Anleitung zeigt dir, wie du Schritt für Schritt vorgehst: Wie kann ich einen Freistellungsauftrag erteilen?
Wie hoch sind die Kosten thesaurierender Fonds?
Ausgabeaufschlag: Zahlst du jedes Mal, wenn du Anteile eines Fonds kaufst. Du kannst mit durchschnittlich 2–5 % rechnen. Nicht alle Banken und Depotanbieter erheben einen Ausgabeaufschlag.
Verwaltungsgebühren: Aktiv gemanagte Fonds erheben eine Verwaltungsgebühr für das Fondsmanagement. Hier zahlst du im Schnitt 1–2,5 %.
Performancegebühr: Bei manchen aktiven Fonds zahlst du extra, wenn das Management definierte Ziele erreicht.
Depotgebühr: Manche Anbieter erheben eine Gebühr für die Depotführung.
Wie kannst du konkret in einen thesaurierenden Fonds investieren?
Könnte ein ausschüttender oder ein thesaurierender Fonds besser für dich geeignet sein?
dein Vermögen langfristig investieren willst, um mit möglichen Gewinnen ein Vermögen aufzubauen, z. B. für die Altersvorsorge.
ohne viel manuellen Aufwand vom Zinseszinseffekt profitieren möchtest.
die Erträge nicht direkt benötigst oder sie an anderer Stelle verwenden willst.
dein Einkommen regelmäßig mit möglichen Gewinnen aufbessern willst.
keinen langfristigen Anlagehorizont hast und nicht vom Zinseszinseffekt profitieren kannst.
Gewinne aus dem Fonds oder ETF für andere Investitionen nutzen willst.


