Absichern & Vorsorgen
Zurück zur Übersicht
Mann und Kind gießen mit einer gelber Gießkanne eine Pflanze

Thesaurierende Fonds

Thesaurierende Fonds können eine Option für die langfristige Geldanlage sein. Doch was steckt hinter dem Wort „thesaurierend“? Wir zeigen, wie thesaurierende Fonds funktionieren und welche Vor- und Nachteile sie bieten.

November 2025

Das Wichtigste in Kürze:

  • Thesaurierende Fonds legen Gewinne wieder im Fondsvermögen an. 

  • Im Gegensatz dazu zahlen ausschüttende Fonds ihre Gewinne direkt an Anleger*innen aus. 

  • Mit einem thesaurierenden Fonds profitierst du vom Zinseszinseffekt, verzichtest aber auf regelmäßige Auszahlungen. 

  • Auf die Gewinne aus Fonds und ETFs fällt die Kapitalertragssteuer an. Für thesaurierende Fonds ist zudem die Vorabpauschale relevant. 

Was sind thesaurierende Fonds?

Thesaurierende Fonds reinvestieren Gewinne ins Fondsvermögen. Mit diesen Gewinnen erwirtschaften Fonds wiederum neue Erträge. Darüber kannst du von dem sogenannten Zinseszinseffekt profitieren. Es geht also um die Frage: Wie verwendet ein Fonds die Gewinne?

Das Wort Thesaurierung stammt vom griechischen Wort „θησαυρός“ (thisavrós) ab und bedeutet so viel wie „Schatz“ oder „Schatzkammer“. 

Der Zinseszinseffekt

Mit dem Zinseszinseffekt wächst das Vermögen exponentiell. Je länger du investierst, desto größer wird der Effekt. Ein Beispiel zur Veranschaulichung: 

Der Zinseszinseffekt 

Du investierst einmalig 10.000 Euro in einen thesaurierenden Fonds und erhältst darauf jedes Jahr 5 % Rendite. Nach dem ersten Jahr bekommst du 500 Euro Rendite, dein Vermögen steigt auf 10.500 Euro. Nach dem zweiten Jahr steigt deine Rendite auf 525 Euro, du besitzt nun 11.025 Euro. 10 Jahre später ist dein Vermögen auf 16.289 Euro angewachsen, nach 30 Jahren auf 43.219 Euro. 

Das Beispiel ist rein hypothetisch, in der Realität erhältst du nicht jedes Jahr exakt 5 % Rendite – es kann auch zu Verlusten kommen. Dennoch kannst du das Gewicht des Zinseszinseffekts erkennen. 

Kurz erklärt: Wie funktionieren Fonds?

Fonds sammeln das Geld vieler Anleger*innen und investieren es gebündelt in Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen. Ziel ist, das eingesetzte Geld zu vermehren. Den Gewinn – die Rendite – gibt der Fonds nach Abzug der Kosten an die Anleger*innen weiter.  Es gibt verschiedene Arten von Investmentfonds
  • Aktienfonds investieren in die Aktien bestimmter Unternehmen. 

  • Rentenfonds handeln mit Staats- oder Unternehmensanleihen. 

  • Mischfonds investieren in mehrere Anlageklassen gleichzeitig, oft Aktien und Anleihen. 

  • Immobilienfonds investieren in Einkaufszentren, Hotels oder Logistikzentren. 

  • Rohstofffonds handeln direkt oder indirekt mit Edelmetallen, Öl und weiteren Rohstoffen. 

Wenn du in einen Fonds investierst, kaufst du einen Teil des Fonds. Das ist der sogenannte Fondsanteil. Jeder Anteil hat einen bestimmten Wert, zum Beispiel 100 Euro. Zur Berechnung des Werts teilen Fonds das gesamte Anlagevermögen durch die Anzahl der ausgegebenen Anteile. Das Ergebnis ist der Anteilwert. Dazu ein vereinfachtes Beispiel: Ein Fonds besitzt 500 Millionen Euro Anlagevermögen. An die Anleger*innen gibt der Fonds 5 Millionen Anteile aus. 500 Millionen durch 5 Millionen ergibt 100. Jeder Anteil ist also 100 Euro wert. Mit 1.000 Euro kannst du 10 Anteile kaufen. In der Realität schwanken das Fondsvermögen, die Anzahl der Anteile und der Anteilswert täglich. 

Ausschüttende Fonds

Ausschüttende Fonds zahlen ihre Gewinne direkt an die Anleger*innen aus. Hier kannst du nicht vom Zinseszinseffekt profitieren, außer du reinvestierst deine Gewinne manuell. 
Thesaurierende und ausschüttende Fonds erkennen Ein Blick ins Informationsblatt verrät sofort, ob ein Fonds thesaurierend oder ausschüttend ist. Dabei helfen zwei Abkürzungen: 
  • Thesaurierende Fonds erkennst du an der Abkürzung „ACC Fonds“. Bedeutung: „Accumulating“ (auf Deutsch: thesaurierend). 

  • Ausschüttende Fonds nutzen die Abkürzung „DIS“, was für „Distributing“ (auf Deutsch: ausschüttend) steht. 

Welche Vor- und Nachteile bieten thesaurierende Fonds? 

Pro

  • Du profitierst vom Zinseszinseffekt.
  • Durch die automatische Wiederanlage hast du keinen manuellen Aufwand.
  • Du zahlst keine zusätzlichen Kosten für die Wiederanlage der Gewinne.

Contra

  • Du erhältst keine laufenden Auszahlungen aus deinem Investment.
  • Gewinne kannst du nur am Anteilspreis erkennen, nicht durch Geldfluss auf dein Konto.
  • Fonds können grundsätzlich zu Verlusten führen.
  • Da die Erträge nicht sofort sichtbar sind, fehlt manchen Anleger*innen das Gefühl von „Belohnung“.

Wie genau funktionieren thesaurierende Fonds? 

Bei einem thesaurierenden Fonds steigt der Wert deiner Anteile mit jedem Gewinn, den der Fonds erzielt. Warum erhältst du stattdessen nicht einfach mehr Anteile?

Dazu ein weiteres Beispiel:

Wir gehen vom gleichen Szenario wie vorher aus: 500 Millionen Euro Fondsvermögen, 5 Millionen Fondsanteile, 100 Euro Anteilswert. Nun erwirtschaftet der thesaurierende Fonds mit seinen Investitionen 50 Millionen Euro Gewinn Das Fondsvermögen wächst auf 550 Millionen Euro. Wir teilen das neue Fondsvermögen durch die Anzahl der Anteile. Das Ergebnis: Der Wert jedes Anteils ist auf 110 Euro gestiegen. 

Ein ausschüttender Fonds dagegen würde die 10 Euro Gewinn pro Anteil nach Abzug der Kosten direkt an die Anleger*innen auszahlen. Das Fondsvermögen bleibt also bei 500 Millionen Euro. Der Gewinn ist für den Fonds nur ein Durchlaufposten. 

Thesaurierung bei ETFs oder Fonds

ETFs (Exchange Traded Funds, auf Deutsch „börsengehandelter Indexfonds“) investieren automatisiert, aktive Fonds werden von Finanzexpert*innen verwaltet. Die Thesaurierung funktioniert bei beiden Varianten fast gleich. Die Finanzexpert*innen der aktiven Fonds heißen Fondsmanager*innen. Sie treffen die Entscheidung darüber, wie sie die Gewinne wieder investieren wollen. Beispiel: Das Management eines thesaurierenden Aktienfonds könnte Gewinne von einer Aktie nutzen, um eine größere Anzahl derselben Aktie zu kaufen. Alternativ verteilen die Manager*innen den Gewinn auf verschiedene Unternehmen. Bei ETFs läuft die Wiederanlage automatisch ab, denn ETFs folgen einem Index möglichst exakt. Ein Index fasst viele Wertpapiere eines bestimmten Markts zusammen und bildet ihre Entwicklung nach. Beispiel: Der Index „DAX 40“ bündelt die Aktien der 40 größten deutschen Unternehmen. Der DAX steigt, wenn der durchschnittliche Wert dieser Unternehmen steigt. Sinkt der Wert, sinkt auch der DAX. Ein ETF, der dem DAX 40 folgt, investiert also in genau diese Unternehmen. Die Gewinne reinvestiert ein thesaurierender ETF so, dass er den Index weiterhin möglichst genau nachbildet und die Indexgewichtung erhalten bleibt. Das nennt man „Rebalancing“.

Welche Steuern gelten für thesaurierende Fonds? 

Das Finanzamt besteuert Gewinne aus Fonds oder ETFs mit der Kapitalertragssteuer in Höhe von 25 % zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Grundsätzlich fällt die Steuer beim Verkauf deiner Fondsanteile an. Anleger*innen halten ihre Gewinne in thesaurierenden Fonds aber oft über Jahre oder Jahrzehnte hinweg. Damit der Staat nicht so lange auf Einnahmen warten muss, hat er die Vorabpauschale eingeführt. 

Vorabpauschale

Die Vorabpauschale ist eine Anzahlung auf die Kapitalertragssteuer. Du zahlst sie jedes Jahr im Januar. Grundlage ist der Wert deiner Fondsanteile am Jahresanfang. Daraus berechnet deine Bank mit dem sogenannten Basiszins die Vorabpauschale. Beispiel: 

Vorabpauschale

Anfang des Jahres besitzt du Fondsanteile im Wert von 10.000 Euro. Der aktuelle Basiszins liegt bei 2 %, sodass die Vorabpauschale 200 Euro beträgt. Darauf wird nun die Abgeltungssteuer (25 % + Soli + ggf. Kirchensteuer) berechnet. Deine tatsächliche Steuerlast liegt in diesem Beispiel also bei rund 53 Euro. 

Keine Sorge: Die Vorabpauschale kann nicht höher sein als dein tatsächlicher Gewinn. Du zahlst auch nicht doppelt. Das Finanzamt rechnet die Vorabpauschale auf die Abgeltungssteuer an, sobald du dir Gewinne auszahlst.

Teilfreistellung

Bestimmte Fondsarten profitieren von einer steuerlichen Teilfreistellung. Ein Teil deiner Erträge aus diesen Fonds ist also von der Kapitalertragssteuer befreit. Beispiel: 30 % deiner Erträge aus Aktienfonds sind steuerfrei. So will der Staat die Quellensteuer ausgleichen. Länder wie die USA erheben eine Quellensteuer, wenn ein ausländischer Fonds Dividenden von amerikanischen Unternehmen erhält.

Sparerpauschbetrag

Mit dem Sparerpauschbetrag können Anleger*innen bis zu 1.000 Euro an Kapitalerträgen jährlich steuerfrei verdienen. Bei gemeinsam veranlagten Ehepaaren sind es 2.000 Euro. Den Sparerpauschbetrag musst du aktiv beantragen. 

Wie erteile ich einen Freistellungsauftrag? 

Den Sparerpauschbetrag kann deine Bank berücksichtigen, wenn du ihr einen Freistellungsauftrag erteilt hast. Dies ist bei der DKB ganz einfach. Unsere Anleitung zeigt dir, wie du Schritt für Schritt vorgehst: Wie kann ich einen Freistellungsauftrag erteilen? 

Wie hoch sind die Kosten thesaurierender Fonds? 

Thesaurierende Fonds verlangen Gebühren, die deine Rendite verringern. ETFs sind mit Gesamtkosten von 0,5–0,3 % deutlich günstiger als aktiv gemanagte Fonds mit 0,5–2 %. Konkret zahlst du diese Gebühren: 
  • Ausgabeaufschlag: Zahlst du jedes Mal, wenn du Anteile eines Fonds kaufst. Du kannst mit durchschnittlich 2–5 % rechnen. Nicht alle Banken und Depotanbieter erheben einen Ausgabeaufschlag. 

  • Verwaltungsgebühren: Aktiv gemanagte Fonds erheben eine Verwaltungsgebühr für das Fondsmanagement. Hier zahlst du im Schnitt 1–2,5 %. 

  • Performancegebühr: Bei manchen aktiven Fonds zahlst du extra, wenn das Management definierte Ziele erreicht. 

  • Depotgebühr: Manche Anbieter erheben eine Gebühr für die Depotführung. 

Die Gesamtkostenquote (TER) gibt dir ein Gefühl für die Kosten. Du findest sie im Dateninformationsblatt jedes Fonds oder ETFs. 

Wie kannst du konkret in einen thesaurierenden Fonds investieren? 

Du brauchst ein Depot, um Anteile eines thesaurierenden Fonds zu kaufen. Ein Depot ist ein spezielles Konto, über das du Wertpapiere wie Aktien oder Anleihen kaufen kannst. 
Das Depot der DKB

Du willst in einen Fonds investieren, hast aber noch kein Depot? Das Depot der DKB bietet dir Zugang zu einer großen Auswahl an Wertpapieren und Investmentfonds.

Du kannst mit einer Einmalzahlung oder einem regelmäßigen Sparplan investieren. 50 Euro oder 5.000 Euro, die Wahl liegt bei dir. Deinen Sparplan kannst du jederzeit ändern oder pausieren.  

Könnte ein ausschüttender oder ein thesaurierender Fonds besser für dich geeignet sein? 

Ein thesaurierender Fonds könnte für dich besser geeignet sein, wenn du ... 
  • dein Vermögen langfristig investieren willst, um mit möglichen Gewinnen ein Vermögen aufzubauen, z.  B. für die Altersvorsorge

  • ohne viel manuellen Aufwand vom Zinseszinseffekt profitieren möchtest. 

  • die Erträge nicht direkt benötigst oder sie an anderer Stelle verwenden willst. 

Ein ausschüttender Fonds könnte für dich besser geeignet sein, wenn du ... 
  • dein Einkommen regelmäßig mit möglichen Gewinnen aufbessern willst. 

  • keinen langfristigen Anlagehorizont hast und nicht vom Zinseszinseffekt profitieren kannst. 

  • Gewinne aus dem Fonds oder ETF für andere Investitionen nutzen willst. 

Jetzt noch mehr Börsenwissen erhalten

Mit unserem Newsletter erhältst du regelmäßig ausgewählte Anlagemöglichkeiten zu aktuellen Börsentrends.

Marketingmitteilung

Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Marketingmitteilung, die nicht im Einklang mit Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt wurde und auch keinem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen unterliegt.

Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen.

Die DKB AG erhält von der Anlagegesellschaft und/oder dem Handelspartner der hier beworbenen Produkte eine Vertriebsprovision, die sich aus einer Beteiligung (bis zu 100 %) am Ausgabeaufschlag, einer Platzierungsprovision, ggf. einer Zahlung von Transaktionskosten und ggf. einer bestandsabhängigen Vergütung (bis zu 100 % der Verwaltungskosten) zusammensetzt. Über die genaue Höhe der Zuwendung durch den jeweiligen Emittenten erhalten Sie Auskunft im Rahmen des Orderprozesses.

Risikohinweis

Alle Angaben dienen nur der Unterstützung Ihrer selbstständigen Anlageentscheidung und stellen keine Empfehlung der DKB AG dar. Die dargestellten Produktinformationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Maßgeblich sind allein der Verkaufsprospekt sowie die wesentlichen Anlegerinformationen gemäß den gesetzlichen Verkaufsunterlagen, die Sie auf der Website der Anlagegesellschaft (z. B. Emittentin, Kapitalverwaltungsgesellschaft, Beteiligungsgesellschaft) sowie unserer Website einsehen und ausdrucken können oder in Schriftform bei der Anlagegesellschaft oder kostenlos auch von Ihrer DKB AG erhalten. Bitte lesen Sie den Verkaufsprospekt sorgfältig, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen. Für alle Wertpapiere gilt: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für eine entsprechende Wertentwicklung in der Zukunft.