Absichern & Vorsorgen
Zurück zur Übersicht
Vier Personen, darunter zwei Kinder, sitzen in einem Kreis auf dem Boden und schauen sich Geldmünzen an.

Geldmarktfonds: Das sollten Einsteiger*innen wissen

Geldmarktfonds bieten die Chance auf attraktive Renditen bei vergleichsweise niedrigem Risiko – und du kannst jederzeit auf dein Geld zugreifen. Wir zeigen dir, wie genau Geldmarktfonds funktionieren und was du beachten solltest.

August 2025
Das Wichtigste in Kürze:
  • Am Geldmarkt „leihen“ sich Banken, Staaten und Großinvestoren kurzfristig Geld.  

  • Die Risiken eines Geldmarktfonds gelten als verhältnismäßig gering. Die Rendite kann höher ausfallen als bei Tages- und Festgeldkonten.  

  • Als Privatanleger*in kannst du über einen Geldmarktfonds an diesen Geschäften mitverdienen. 

  • Die Investition eignet sich vor allem, wenn du dein Geld kurzfristig anlegen und jederzeit darauf Zugriff haben willst. 

Was ist der Geldmarkt? 

Der Geldmarkt gehört zu den Finanzmärkten. Dort „leihen“ sich große finanzielle Akteure gegenseitig Geld, um zahlungsfähig zu bleiben oder überschüssiges Kapital zu „parken“. Das Geld leihen sie sich kurzfristig – meist ein paar Tage oder Wochen, maximal ein Jahr. 
Wer sind diese Akteure? In erster Linie nehmen Zentral- und Geschäftsbanken am Geldmarkt teil, aber auch Staaten, Unternehmen und Großinvestoren wie Geldmarktfonds oder Kapitalversicherungen sind dabei. 

So funktioniert der Geldmarkt  

Eine Bank (Bank A) bekommt viele Anfragen für Kredite und braucht dafür kurzfristig 10 Millionen Euro. Eine andere Bank (Bank B) verfügt aktuell über genau diese Summe. Nun erstellt Bank A einen Schuldschein über 10 Millionen Euro und verkauft ihn am Geldmarkt an Bank B. Nach der Frist kauft Bank A den Schuldschein zurück – und zahlt zusätzlich einen vorher vereinbarten Zinssatz. Bank A erhält also kurzfristig das benötigte Geld, Bank B kann ihr überschüssiges Geld verleihen und an den Zinserträgen etwas verdienen. Ohne den Geldmarkt als „Handelsplattform“ wäre das nicht möglich. Damit wird am Geldmarkt gehandelt Am Geldmarkt handeln Banken, Staaten, Großunternehmen und Investoren mit Schuldscheinen, auch „Geldmarktinstrumente“ genannt. Es gibt verschiedene Varianten, die sich allesamt durch ihre kurze Laufzeit, hohe Liquidität und gute Zahlungsfähigkeit der Schuldner auszeichnen.  Die 3 wichtigsten Geldmarktinstrumente sind: 
  • Tages- und Termingelder: Das sind festverzinsliche Bankeinlagen mit fester Laufzeit. In erster Linie verkaufen Banken und vereinzelt Zentralbanken die Tages- und Termingelder am Geldmarkt. 

  • Commercial Papers: Unbesicherte, kurzfristige Schuldverschreibungen von großen Unternehmen und Konzernen. 

  • Kurzlaufende Staatsanleihen: Sie werden von Staaten wie der Bundesrepublik Deutschland verkauft und gelten wegen ihrer kurzen Laufzeit als besonders sicher. 

Als Privatanleger*in hast du keinen direkten Zugang zum Geldmarkt – über einen Geldmarktfonds kannst du dennoch indirekt in diese Geldmarktinstrumente investieren. 

Was ist ein Geldmarktfonds? 

Geldmarktfonds (auf Englisch „Money Market Funds“, kurz: MMF) gehören zu den Investmentfonds. Ein Fonds ist grundsätzlich wie ein großer Topf: Viele Anleger geben ihr Geld hinein und der Fonds legt das Geld an. Den Gewinn, also die Rendite, wird abzüglich der Fondsgebühren wieder an die Anleger*innen ausgezahlt. Ein Geldmarktfonds investiert ausschließlich in Geldmarktinstrumente, also z. B. in Termingelder bei einer Bank.  Geldmarktfonds können für dich als Anleger*in als kurzfristige Geldanlage eine attraktive Möglichkeit sein. Denn: 
  • Dein Geld ist flexibel verfügbar: Du kannst jederzeit Geldmarktfondsanteile kaufen oder verkaufen. Wenn du dein Geld brauchst, ist es innerhalb von wenigen Tagen auf deinem Konto. 

  • Du gehst ein geringes Risiko ein: Durch die kurze Laufzeit der Geldmarktinstrumente und die finanziell starken Schuldner ist deine Investition vergleichsweise sicher. 

  • Du kannst attraktive Renditen erzielen: Ein Geldmarktfonds kann auch bei einer kurzfristigen Anlage gute Zinsen abwerfen, weil du aktive*r Teilnehmer*in am Geldmarkt bist. 

Dabei gibt es diese Fonds in zwei Varianten: aktiv und passiv.

Was sind aktive und passive Geldmarktfonds? 

Beide Varianten investieren in dieselben Geldmarktinstrumente. Sie machen es nur auf unterschiedliche Art und Weise. 
Aktive Geldmarktfonds werden von einem Team aus Finanzexpert*innen geführt – Fondsmanager*innen genannt. Ihre Aufgabe: den Markt analysieren und Anlageentscheidungen treffen. Ihr Ziel: die Rendite optimieren und Risiken minimieren. Die Gebühren aktiver Fonds sind wegen des aktiven Managements höher als die Kosten passiver Fonds. Das senkt deine Rendite. Außerdem bist du von der Expertise und den Entscheidungen des Fondsmanagements abhängig, im positiven wie negativen Sinne.
Passive Geldmarktfonds (Geldmarkt-Exchange-Traded-Funds, kurz: ETFs) bilden einen Referenzzinssatz möglichst genau nach. Das kann z. B. die Euro Short Term Rate (ESTR) sein: Sie spiegelt den durchschnittlichen Zinssatz für sehr kurzfristige Kredite im Euroraum. Der Fonds kauft automatisiert Geldmarktinstrumente, deren durchschnittliche Rendite möglichst genau diesem Zinssatz entspricht. Die Verwaltungsgebühren sind deutlich niedriger als bei aktiven Fonds – das Fondsmanagement prüft nur, ob der Fonds den Zinssatz zuverlässig nachbildet. 

Geldmarktfonds: Wie die EU sie reguliert 

Der Begriff „Geldmarktfonds“ ist von der EU streng reguliert. Ein Fonds muss viele Voraussetzungen erfüllen, damit er sich so nennen darf. Das schützt den gesamten Finanzmarkt und Anleger*innen wie dich. Die EU hat die Vorgaben in einer Verordnung festgelegt und schreibt unter anderem Folgendes vor: 
  • Geldmarktfonds dürfen der Definition nach nur in kurzfristige, hochliquide und qualitativ hochwertige Wertpapiere investieren. Die Laufzeit darf maximal 397 Tage betragen. 

  • Die Fonds müssen jederzeit liquide, also zahlungsfähig, sein. 10 % der Vermögenswerte müssen täglich verfügbar sein, 30 % innerhalb von 5 Tagen. 

  • Die EU hat strenge Vorgaben zur Risikostreuung. So darf ein Geldmarktfonds maximal 5 % des Vermögens in Wertpapiere einzelner Schuldner*innen investieren. 

Auf Verwechslungsgefahr achten!

Nur echte Geldmarktfonds unterliegen den strengen EU-Regeln – andere Fonds wie geldmarktnahe Fonds und Geldfonds nicht. Denn diese investieren in breiter gestreute Geldmarktinstrumente mit längerer Laufzeit. Dazu gehören Anleihen mit einer Restlaufzeit von über 12 Monaten und Festgelder. Dadurch reagieren die Kurse dieser Fonds stärker auf Zinsänderungen, die Volatilität ist höher als bei einem richtigen Geldmarktfonds. Das birgt ein höheres Risiko, kann dafür aber auch zu höheren Renditen führen. 

Bieten Geldmarktfonds eine Alternative zum Tagesgeldkonto? 

Unter Umständen sind Geldmarktfonds eine Alternative zum Tagesgeldkonto. Denn die Rendite eines Geldmarktfonds ist meist höher als der Tagesgeldzinssatz – abhängig vom aktuellen Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB). Dafür gehst du ein leicht höheres Risiko ein: Deine Investition ist nicht durch die Einlagensicherung abgedeckt wie beim Tagesgeldkonto. Sie schützt dein Vermögen bis 100.000 Euro (200.000 Euro bei gemeinsam veranlagten Ehepaaren) pro Konto. 
Pro
  • Geldmarktfonds erzielen oft höhere Renditen – abhängig von der Zinsentwicklung.
  • Ein Geldmarktfonds ist fast genauso flexibel wie Tagesgeld – du kannst innerhalb weniger Tage über das Geld verfügen.
  • Du bist nicht von der Zinspolitik deiner Bank abhängig wie beim Tagesgeld.
Contra
  • Dein Geld ist nicht durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt.
  • Es gibt keinen garantierten Zinssatz.
  • In extremen Niedrigzinsphasen kannst du mit einem Geldmarktfonds Verluste erleiden.
  • Für Menschen ohne Erfahrung im Anlegen ist ein Tagesgeldkonto intuitiver und leichter verständlich.
Unser Tagesgeldkonto: Flexibel sparen und vom Zinseszinseffekt profitieren

Das Tagesgeldkonto ist die optimale Ergänzung zu deinem Girokonto. Du profitierst von 1  % Zinsen p. a. variabel ab dem ersten Euro. Die Zinsen schreiben wir dir automatisch zum Ende jedes Quartals gut.

Wie hoch ist die Rendite eines Geldmarktfonds? 

Mit einem Geldmarktfonds kannst du nur durch Zinseinnahmen Rendite erzielen. Die Zinsen der Geldmarktinstrumente orientieren sich dabei am Leitzins der EZB. Hier gilt die Faustregel: Je höher der Leitzins, desto höher die Rendite am Geldmarkt. Und umgekehrt: Je niedriger der Leitzins, desto weniger lohnt sich eine Investition. Ist der Zinssatz zu niedrig, kannst du sogar Verluste machen – so z.  B. im Jahr 2016, als die EZB den Leitzins auf 0 % absenkte.  
Auch die Laufzeit der Geldmarktinstrumente beeinflusst die Höhe der Rendite: 6 Wochen bringen weniger Zinszahlungen als 6 Monate. Dafür ist das Zinsänderungsrisiko bei kürzeren Laufzeiten geringer. 
Die Rendite des Fonds entspricht allerdings nicht deiner Rendite. Denn ein Geldmarktfonds ist nicht kostenlos, du zahlst bei aktiven Fonds für das Management sowie eventuelle Ausgabeaufschläge. Je nach Fonds liegen die Gebühren bei circa 0,1  % bis 0,5  %. Auch Depotgebühren wirken sich negativ auf deine Gewinne aus. 
Bei aktiv gemanagten Fonds beeinflussen zudem die Entscheidungen der Fondsmanager*innen deine Rendite. Du musst auf ihre Expertise und ihre Wahl vertrauen – das kann sowohl positive als auch negative Folgen haben. 

Musst du die Rendite eines Geldmarktfonds versteuern? 

Deine Gewinne aus einem Geldmarktfonds unterliegen der Abgeltungssteuer: Du zahlst pauschal 25 % auf deine Kapitalerträge, zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Dank Sparer-Pauschbetrag bleiben bis zu 1000 Euro im Jahr steuerfrei, bei Ehepaaren 2000 Euro. 

Wie hoch ist das Risiko eines Geldmarktfonds? 

Geldmarktfonds gelten als risikoarm – sie sind aber nicht risikolos. Folgende Risiken gibt es: 
  • Das Emittenten- bzw. Kreditrisiko: Wenn ein Schuldner (ein sogenannter „Emittent“) des Fonds zahlungsunfähig ist, führt das zu Verlusten. Geldmarktfonds investieren in der Regel aber ausschließlich in hochwertige Papiere mit guter Bonität, um dieses Risiko zu minimieren. 

  • Das Zinsänderungsrisiko: Je länger die Laufzeit des Geldmarktinstruments, desto höher ist das Risiko, dass die EZB den Zins während der Laufzeit anpasst. Das Zinsänderungsrisiko ist bei Geldmarktfonds jedoch geringer als bei geldmarktnahen Fonds, da nur letztere auch in längerfristige Wertpapiere investieren dürfen. 

  • Das Liquiditätsrisiko: Ein Geldmarktfonds muss Anleger*innen ihr Geld auf Wunsch jederzeit auszahlen. Problematisch wird es, wenn plötzlich sehr viele Anleger*innen gleichzeitig ihr Kapital zurückwollen. Dann kann es passieren, dass der Fonds nicht genügend Mittel zur Verfügung hat – immerhin investiert er das Geld und kann nicht sofort darauf zugreifen. Genau deswegen gibt die EU die strengen Vorgaben zur Liquidität vor, ein Restrisiko bleibt trotzdem. 

Wie können Privatanleger*innen in Geldmarktfonds investieren? 

Du brauchst ein Depot, um in einen Geldmarktfonds zu investieren – egal, ob passiver oder aktiver Fonds. Ein Depot ist ein spezielles Konto, in dem du Wertpapiere wie Aktien, ETFs oder Fonds kaufen, verwalten und aufbewahren kannst. Wenn du Anteile eines Geldmarktfonds kaufst, werden die Papiere virtuell in deinem Portfolio abgespeichert. 
Unser Depot: Dein Zugang zu Geldmarktfonds

Mit dem Depot der DKB hast du eine riesige Auswahl an Wertpapieren und Handelsplätzen. Unter anderem kannst du viele Geldmarktfonds handeln.

Wie wählst du den richtigen Geldmarktfonds aus? 

Vor deinem ersten Kauf eines Geldmarktfonds steht eine wichtige Aufgabe an: Recherche und Marktforschung. Vergleiche viele unterschiedliche Fonds und achte dabei auf folgende Kriterien: 
  • Die Kosten des Fonds: Achte auf die Verwaltungsgebühr und mögliche Ausgabeaufschläge. 

  • Die historische Wertentwicklung: Wie hat sich der Fonds in den letzten Jahren entwickelt? Das gibt dir einen ersten guten Eindruck zur Stabilität des Fonds und Expertise des Managements. Doch Vorsicht: Vergangene Performance ist keine Garantie für zukünftige Renditen. 

  • Die Währung des Fonds: Bei Fonds in Fremdwährung trägst du das Wechselkursrisiko. Das kann deine Rendite steigern oder schmälern. Du vermeidest dieses Risiko mit einem Geldmarktfonds, der ausschließlich in Papiere in Euro investiert. 

  • Die Anlagen: In welche Geldmarktinstrumente investiert der Fonds konkret? Je kurzfristiger die Laufzeit der Wertpapiere, desto geringer das Zinsrisiko – aber auch die Rendite fällt geringer aus. 

Du hast einen passenden Geldmarktfonds gefunden? Prima! Damit ist dein Job allerdings noch nicht getan: Beobachte nach deiner Investition, wie sich der Fonds entwickelt. So kannst du reagieren, wenn sich der Markt verändert oder die EZB den Leitzins anpasst. 
50 Euro für deine Empfehlung

Empfiehl unser Girokonto und erhalte 50 Euro Prämie direkt auf dein Konto.

Marketingmitteilung

Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Marketingmitteilung, die nicht im Einklang mit Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt wurde und auch keinem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen unterliegt.

Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen.

Die DKB AG erhält von der Anlagegesellschaft und/oder dem Handelspartner der hier beworbenen Produkte eine Vertriebsprovision, die sich aus einer Beteiligung (bis zu 100 %) am Ausgabeaufschlag, einer Platzierungsprovision, ggf. einer Zahlung von Transaktionskosten und ggf. einer bestandsabhängigen Vergütung (bis zu 100 % der Verwaltungskosten) zusammensetzt. Über die genaue Höhe der Zuwendung durch den jeweiligen Emittenten erhalten Sie Auskunft im Rahmen des Orderprozesses.

Risikohinweis

Alle Angaben dienen nur der Unterstützung Ihrer selbstständigen Anlageentscheidung und stellen keine Empfehlung der DKB AG dar. Die dargestellten Produktinformationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Maßgeblich sind allein der Verkaufsprospekt sowie die wesentlichen Anlegerinformationen gemäß den gesetzlichen Verkaufsunterlagen, die Sie auf der Website der Anlagegesellschaft (z. B. Emittentin, Kapitalverwaltungsgesellschaft, Beteiligungsgesellschaft) sowie unserer Website einsehen und ausdrucken können oder in Schriftform bei der Anlagegesellschaft oder kostenlos auch von Ihrer DKB AG erhalten. Bitte lesen Sie den Verkaufsprospekt sorgfältig, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen. Für alle Wertpapiere gilt: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für eine entsprechende Wertentwicklung in der Zukunft.